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Aktualisiert: 3. Juni 2025
Ich halte ihn und nicht minder seine Frau für moralisch zurechnungsfähig, aber für hysterisch. Mord ist in unserer Zeit ein nur den untersten Schichten des Volkes angemessenes Verbrechen; tritt er in gebildeten Kreisen auf, so deutet er auf Hysterie oder Perversität.« »Das stimmt für uns,« sagte Bernburger, »aber nicht für die Italiener.
In der Tat war es rings öde und still, und als ich die halbrunde, steinerne Bank sah, die uns Herr =Dr.= Bernburger beschrieben hat, schien mir das der geeignete Ort zu sein, wo ich mich umkleiden und meinen bürgerlichen Anzug, den ich ja zur Heimreise brauchte, verbergen könnte. Nachdem ich den Vagabundenkittel angezogen hatte, wickelte ich den anderen Anzug ein und verbarg ihn unter der Bank.
Die Zuhörer folgten der Erzählung mit einer Spannung, als ob sie die angeführten Ereignisse zum ersten Male hörten. Die Aufmerksamkeit war zwischen =Dr.= Bernburger und Deruga geteilt, der nicht daran dachte, sein Gesicht wie sonst den Blicken zu entziehen, indem er es in der Hand verbarg.
Ich lag auf der Folter, während dieser schwerfällige Apparat arbeitete.« =Dr.= Bernburger trocknete seine Hand mit dem Taschentuch ab, wobei seine dünnen Finger zitterten. »Sie glauben also,« fragte =Dr.= von Wydenbruck, »daß der Wunsch des Wiedersehens von Deruga ausging und seinen Grund in der Geldsorge hatte?«
Da fand er vor der Glastür, die seine Wohnung abschloß, eine kleine, verhutzelte Frau stehen, die schon eine Weile nach der Klingel gesucht hatte und ihn fragte, ob hier ein Herr Rechtsanwalt wohne. Der sei er, sagte =Dr.= Bernburger; aber jetzt werde nicht mehr gearbeitet, sie solle am folgenden Tage in seine Sprechstunde kommen.
=Dr.= Bernburger war vor Erregung bleich geworden, während er Deruga schweigend die brennende Zigarre hinhielt. Es ist klar, dachte er, daß er sich über mich lustig macht. Über wieviel Scharfblick, Geistesgegenwart, Frechheit und Kaltblütigkeit verfügt dieser Mensch; es ist ihm alles zuzutrauen. Allerdings, wenn er nicht schuldig wäre, zeugte sein Benehmen nur von der Sicherheit des Unbeteiligten.
»Nun gut,« sagte die Baronin unwillig, »Sie schilderten mir die Vorgänge jedenfalls so überzeugend, wie ...« »Wie Sie sich nur wünschen konnten,« fiel =Dr.= Bernburger lächelnd ein. »Ich bin von der Wahrscheinlichkeit der Vorgänge, wie ich sie damals darstellte, heute noch ebenso überzeugt wie damals.« »Und die neue Zeugin?« fragte die Baronin.
Aber ich entlasse Sie nicht. Und diese Krankheit haben Sie nur vorgeschützt, ich durchschaue es gleich. Es ist der erste Schritt, uns, mich ehrlos im Stiche zu lassen.« =Dr.= Bernburger wurde bleich, aber er blieb bei wachsender Entschlossenheit ruhig. »Ich fühle mich in der Tat krank,« sagte er, »und der Aufgabe nicht mehr gewachsen. Es ist um Ihretwillen, daß ich zurücktreten will.«
Das unvorhergesehene Ereignis schreckte selbst Deruga aus seiner bisher beobachteten schläfrigen Haltung. Unwillkürlich spannten seine Muskeln sich wie zu einem Kampfe, als =Dr.= Bernburger vortrat, von dem er sich eines tückischen Angriffs aus dem Hinterhalt versah.
Sie überwand es aber verhältnismäßig bald und sagte später stets, sie glaube, richtig gehandelt zu haben.« Es war Abend, als =Dr.= Bernburger müde in seine Wohnung kam. Er warf sich auf den schäbigen Diwan, den er alt gekauft hatte, und sah sich fröstelnd nach irgend etwas um, womit er sich zudecken könnte.
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