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Ein Abendwind bließ durch die Waldung, ein rother Duft schwebte um den Horizont, die ungewissen Widerscheine flossen nach und nach zusammen und ein Kranz von Gold, Purpur und Violet flocht sich rund um die Stirn des Himmels.

Noch lagen die vielen andern Kränze von dem Begräbnisse darauf, aber sie waren verwelkt und trocken, und in den langen, weißen Atlasbändern spielte der Abendwind. – Die Tage kamen und gingen, und das Osterfest war vor der Thür. Die Prüfungen waren bereits vorüber, und die ausgeteilten Zeugnisse hatten Freude oder Kummer hervorgerufen, je nachdem sie für die Betreffenden ausgefallen waren.

Weiterhin dehnte sich endlos das Meer. Das Kinn in die Hand gestützt, gedachten die Barbaren seufzend ihrer Heimat. Eine graue Staubwolke sank herab. Der Abendwind begann zu wehen. Die Menschen atmeten auf. Es ward kühler. Man konnte beobachten, wie das Ungeziefer die erkaltenden Toten verließ und über den warmen Sand lief. Auf hohen Steinblöcken saßen reglose Raben und lugten nach den Sterbenden.

Nun drückte er sich hart an die Mauer, bestieg einen an sie gelehnten Feldstein und schaute ins Innere des Hauses. Eben fuhr der Abendwind durch Gebüsch und Bäume und fing sich stürmisch in dieser Ecke. Aber Tankred von Brecken, der Besitzerin Neffe, kümmerte sich nicht darum. Mit Luchsaugen beobachtete er, was drinnen im Krankenzimmer vorging.

Durch die Zacken bemooster Ahorne rauschte der Abendwind mächtig über den Hof weg, und schon rückte das Spätrot hinauf an dem klotzigen Gemäuer. Am Brunnen aber stand ein junges Mädchen und ließ den heftigen Strahl in einen Becher springen, aus dessen von Alter geschwärztem Silber er schäumend empor und ihr über die bloßen Arme spritzte. "Berg und Wetter sind gut", murmelte sie.

Im Zimmer dunkelte es allgemach; draußen in der Wiesenmulde stiegen weiße Dünste auf, und drüben im Tannenwalde war schon die Schwärze der Nacht. Da schlug draußen im Hofe der Hund an, und Franzi fuhr empor und riß ihre großen grauen Augen auf. Nein, es war wieder still; aber von jenseits des Waldes kam jetzt mit dem Abendwind Musik herübergeweht.

O wie einsam endet der Abendwind. Ersterbend neigt sich das Haupt im Dunkel des

Ward dir, dem Flötenspiel des Pan zu lauschen? Sag! In einem stillen Kesseltal ward mirs beschert. Da wogte mit dem schwülen Abendwind herab Vom Rand der Felsen rätselhaftestes Getön, So tief aufwühlend wie vereinter Drang Von allem Tiefsten, was die Seele je durchbebt, Als flög mein Ich im Wirbel fortgerissen mir Durch tausendfach verschiedne Trunkenheit hindurch.

Auch dort findest du mitleidige Herzen! Wenn der schneidende Abendwind dichte Nebel auf die Hochebene hinabregnet, da kann der Wegfahrer getrost anklopfen und auch des erfrorenen Bettlers harrt ein freundlicher Gruß, ein fröhlich loderndes Feuer und ein warmes, in Milch eingebrocktes Brot. Auch dort giebt es Ritter, Beschützer der Frauen und Schwachen. Der Mißhandelte findet seinen Advokaten.

Er ging an das andre Fenster und schaute gleich ihr hinaus. Drinnen war es warm und still, draußen war es kalt; ein scharfer Abendwind strich durch das Tal und rüttelte an den Bäumen, daß die Schatten, die sie im Mondschein warfen, nicht still lagen, sondern auf dem Schnee hin- und herhuschten und schlichen.