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Bevor der Marschall antworten konnte, erhob sich der Kaiser, faltete die zerknitterten Depeschen in seiner Hand auseinander, richte sie dem Marschall und sprach mit kaltem, strengem Ton: „Ich bitte Sie, Herr Marschall, diese Depeschen zu lesen, welche ich so eben aus Paris erhalten habe.“

Es ging mir aber auch noch mit etwas anderem so, das wieder mich allein anging. Als ich nämlich aufgehört hatte, der liebsten Seele durch unendliche Räume nachzujagen und ich sie ganz und für immer hergegeben hatte, fand sich's, daß Maidi mir näher und unverlierbarer schien, als zuvor. Ich sah sie nicht mehr, und sie konnte mich nicht mehr lossprechen, nicht neben mir hergehen auf allen Wegen, aber ich konnte so leben, wie es ihrer lauteren, aufs wesentliche gerichteten Art gefallen hätte und mich mit ihr einiger finden als manchesmal, wo ihre hellen Augen erstaunt und vielleicht traurig auf mir gelegen waren. Es fielen mir viele Dinge ein, die wir einst miteinander erlebt und gesprochen hatten; sie lagen mir jetzt klarer am Tage als damals, wo mich die Lust, zu scheinen und mich hervorzutun, oberflächlich und unaufmerksam gemacht hatte. Und ich wurde durch die Sehnsucht meines beraubten Herzens in die Welt des Innerlichen und Unvergänglichen hineingeführt, nicht um Maidis, sondern um meiner selbst willen, doch war sie auch darin, unverloren, liebend und geliebt. Sie hatte sich gewünscht, ohne Schuld und ohne die Schmerzen der Reue hinzugehen; das war ihr zuteil geworden, mir nicht. Ich war von anderem Stoffe, und das Leben brauchte andere Mittel, um etwas aus mir zu machen, und braucht sie noch. Denn ich kann ja, wie man zu sagen pflegt, nicht aus meiner Haut heraus und habe mit den Mängeln meiner Natur immer Krieg zu führen. Doch habe ich sie wenigstens erkannt und gehe ihnen zu Leibe, wo es sein kann. Oft habe ich den alten Adam, wie die Theologen das nennen, was uns Anererbtes im Blute liegt, am Kragen, bald er mich, und wir raufen uns miteinander herum. Ich habe aber einmal, als ich die Taschen eines alten Rockes aussuchte, eh' ich ihn verschenkte, einen kleinen, gänzlich zerknitterten Zettel gefunden, dessen blasse Schriftzüge dennoch wohl noch zu lesen waren, und der mir jetzt wie ein neubelebtes Vermächtnis einer längst Gestorbenen erschien, nachdem ich ihn einst nur in einer flüchtigen Abschiedsstimmung mit leiser Ahnung des Inhalts gelesen und vom Nähtisch der Brigitte Hagenau an mich genommen hatte. Er hieß: »

Eines Tages wurd' ich schnell hingerufen, ich fand den Alten, vom Schlage getroffen, sprachlos auf dem Lager, einen zerknitterten Brief in der krampfhaft geschlossenen Hand. Ich erkannte die Schriftzüge des Wirtschaftsinspektors aus R..sitten, doch, von dem tiefsten Schmerz durchdrungen, wagte ich es nicht, den Brief dem Alten zu entreißen, ich zweifelte nicht an seinem baldigen Tod.

Statt der ehemaligen dicken Brieftasche mit zerknitterten Schuldscheinen und Bagatellwechseln führen sie nun elegante kleine Notizbücher, in welchen die Aufträge in Aktien, Obligationen, Baumwolle oder Seide kurz notiert werden. Wo irgend eine Unternehmung sich auftut, sind einige von ihnen bei der Hand, flattern wie die Sperlinge um die Sache herum und helfen sie ausbreiten.

Als das letzte Beben seiner zerknitterten Flügel aufgehört hatte, legte ich Eichblätter über ihn und suchte ein erblühtes Männertreu, dessen blaue Blume zu seiner Ehre auf dem Hügel verwelken sollte. ‚Leb wohl,‘ rief ich, ‚schlaf gut, mein kleiner Bruder‘, und flog in den stillen Abend hinaus, den beiden roten Sonnen entgegen, denn man sah die Sonne zweimal, am Abendhimmel und im See.

Er hat« sie holte einen fettbefleckten, zerknitterten Brief aus der Schürzentasche hervor und begann die Stelle zu suchen. »Aha, da seh'n S', da steht's: ... ›den Käse ordnungsgemäß verpackt, und habe ich für den geringfügigen Gewichtsverlust, den die Ware während des Transportes erleidet, nicht aufzukommen‹. Für den ›geringfügigen Gewichtsverlust‹! I hab' glaubt, mi trifft der Schlag, wie i das les'.«

Der süßliche, fahle Duft eines seltsamen Parfüms stieg zu ihm aus den zerknitterten Blättern auf, und er fühlte, wie es plötzlich wieder aus war mit seinem neuen Mut und seiner Frische. Dieser Duft machte ihn schwach, und es half ihm nichts, daß er die Blätter zusammenballte.

Sie hob seinen heißen Kopf, er stammelte: »Es ist aus mit mirDann, als er sich beruhigt hatte, sagte er, sie möchte ihn allein lassen, er hätte einen Nervenanfall gehabt. In dem zerknitterten Brief stand: »Sehr geehrter Herr Doktor, Ihre Frau ist sehr schön. Ich werde mich um sie bemühen. Es ist Ihnen, sehr geehrter Herr Doktor, ebenso sicher wie mir selbst, daß ich Ihre Frau gewinnen werde.

Mit dem zerknitterten Blatt auf dem Herzen, das ihm nun trotz des fragwürdig scherzhaften Tones den Inbegriff aller Hoffnungen bedeutete, trat er in Elisens Begleitung die Fahrt nach Ceylon an, die als voraussichtlich schönster Teil der Reise an deren Ende gesetzt war.

Stahlen sich dann aber gar Tränen zwischen den Wimpern hervor, so zog sie einen zerknitterten Brief aus der Tasche, mit feinen Schriftzügen dicht bedeckt, und las ihn, den sie schon fast auswendig wußte, wieder und wieder. Er lautete: Pirgallen, 10. März 1890 »Mein geliebtes Enkelkind!