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Aktualisiert: 10. Juni 2025


Die Nachbarin trat zu dem Kissen am Fenster und schaute die schlafende Frau an; dann trat sie erschrocken zurück und sagte: »Geh schnell, Wiseli, lauf und hol deinen Vetter-Götti, er soll auf der Stelle herkommen, du hast ja sonst niemand, und es muß jemand zu der Sache sehen; lauf recht, ich will warten, bis du wiederkommstDas Kind lief davon, aber es konnte nicht lange so weiter laufen, sein Herz war so schwer und alle seine Glieder zitterten so sehr, daß Wiseli auf einmal mitten auf dem Wege sich hinsetzen und laut weinen mußte, denn jetzt wurde es ihm immer deutlicher in seinem Herzen, daß die Mutter nicht mehr erwachen werde.

So wurde gleich mit großer Lebhaftigkeit, meistens im Chor, die eben erlebte Geschichte erzählt, wie der Chäppi das Wiseli behandelt hatte, wie es fror und im Schnee stand und keinen Schlitten hatte und endlich doch noch zu zwei Fahrten kam. "So ist's recht, Otto", sagte der Papa. "Du mußt deinem Namen Ehre machen, für die Wehrlosen und Verfolgten mußt du dich immer einsetzen. Wer ist das Wiseli?"

Das konnte nun Wiseli nie ausführen, denn am Sonntag mußte es den Kaffee machen, und die Base erlaubte ihm nicht, fortzugehen an dem einzigen Tag, da es ihr etwas helfen könne, wie sie sagte. Aber es tat doch dem Wiseli sehr wohl, daß Otto es immer wieder einlud, und nur schon, daß er freundliche Worte zu ihm redete, es hörte deren sonst von niemand mehr.

Heute hatte er ihm ja so viel Freude bereitet, und beim Einschlafen sah Wiseli noch das gute Gesicht des Schreiner Andres vor sich mit den Tränen darauf. Am folgenden Tag, es war nun Mittwoch, erlebte Otto die gleiche Überraschung wie am Tag vorher, denn er hatte sich nicht enthalten können, mit den andern aus der Schulstube hinauszurennen im ersten Augenblick der Befreiung.

Jetzt ergriff er vor Bewegung die Hand der Frau Oberst und drückte sie gewaltig zusammen, dann keuchte er hervor: »Kann man das wirklich machen? Könnte ich das mit dem Wiseli tun, so daß ich sagen könnte: das Wiseli ist mein Kind, mein eigenes Kind, und niemand hat mehr ein Recht an das Kind, und kein Mensch kann es mir mehr nehmen

Mir ist, ich könnte alles austrinken, so durstig bin ich. Wer hat mir denn diese Flasche gebracht? Gewiß die Trine, es kommt von der Frau Oberst." "War denn die Trine bei dir in der Stube, Mutter?" fragte das Kind. "Nein." "Dann ist es nicht die Trine, das weiß ich", sagte das Wiseli bestimmt. "Sie geht jedesmal in die Stube, wenn sie etwas bringt.

Drittes Kapitel. Auch noch daheim. Um die gleiche Zeit, da die Kinder des Obersten ihrem Hause zugingen, rannte das kleine Wiseli aus allen Kräften den Berg hinunter, denn es wußte, daß es länger fortgeblieben war, als die Mutter erwartete, und das tat es sonst nicht.

Es gab der Frau Oberst nur flüchtig die Hand und schoß scheu in die Küche hinein, um sich zu verbergen. So hatte die Frau Oberst das Wiseli noch gar nie gesehen. Was konnte da begegnet sein? Sie trat in die Stube ein. Da saß am sonnigen Fenster der Andres und sah aus, als sei ein noch nie erlebtes Unheil über ihn hereingebrochen.

Es war schwierig für die Base, sich Gehör zu verschaffen drinnen in der Stube, als sie den Auftrag ausrichten wollte. Da standen noch die drei im hitzigsten Gefecht, vom lautesten Kriegsgeschrei begleitet. »Es nimmt mich nur wunder, daß du dem so zusiehst und kein Wort zum Frieden sagst«, warf die Base dem Wiseli hin, das sich scheu an die Wand drückte und sich kaum rühren durfte.

Denn in jeder Pause oder nach dem Unterricht kam der Otto zu Wiseli, redete freundlich mit ihm und brachte immer wieder eine Einladung von seiner Mutter, daß es etwa am Sonntagabend zu ihnen komme. Sie wollten dann zusammen spielen.

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