Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 10. Juni 2025


Aber es wehrte sich tapfer, denn der Vetter-Götti hatte es ungern, wenn es weinte oder traurig war, und die Base schmälte dann mehr als je, sie konnte es gar nicht leiden. Am liebsten war Wiseli der Augenblick, da es von allen weg allein in seinen Verschlag steigen und so recht an die Mutter denken und sein Lied sagen konnte. Da kam ein großer Trost in sein Herz.

Hier fand die Frau Oberst für gut, das Wiseli seinen Weg allein machen zu lassen; denn nach allem, was sie bemerkt hatte, mußte es ihm nicht schwer werden, ihn zu finden.

»Das könnt Ihr, Andres«, versicherte die Frau Oberst, »geradeso! Sobald das Wiseli Euer Kind ist, hat kein Mensch mehr ein Recht auf das Kind, Ihr seid der Vater.

Dem Wiseli aber war es so wohl in dem stillen Häuschen, da es nur liebevolle Worte hörte, und unter den freundlichen Augen, die es immerfort begleiteten, daß es gar nicht daran denken durfte, wie bald die vierzehn Tage zu Ende sein würden und es wieder nach dem Buchenrain zurückkehren mußte. Achtes Kapitel. Es geschieht etwas Unerwartetes.

"Oh", sagte sie, "wie frische Himbeeren aus dem Wald, gib mir schnell ein wenig Wasser dazu, Wiseli." Das Kind goß roten Saft in ein Glas und füllte es mit Wasser, und mit durstigen Zügen trank die Mutter den erquickenden Beerensaft. "Oh, wie das erfrischte" sagte sie und übergab das leere Glas dem Kind. "Stell es weg, Wiseli, aber nicht weit.

»So«, sagte der Vetter, »nun gehen wir«, und schritt der Tür zu. Auf einmal schluchzte Wiseli laut auf: »Dann muß ja die Mutter ganz allein seinEs war wieder zu ihr hingelaufen und hielt sie fest.

Jetzt träumte das Wiseli, es sehe einen schönen, weißen Weg vor sich, ganz trocken und hell von der Sonne beschienen, der ging zwischen lauter roten Nelken und Rosen durch und war so verlockend anzusehn, daß man gleich hätte darauf hüpfen und springen mögen.

"Ja, wegen vierzehn Tagen", sagte der Mann beschwichtigend, "da wollen wir auch nichts sagen. Man muß einander schon einen Gefallen tun." "Ich danke Ihnen", sagte nun die Frau Oberst und stand auf. "Der Andres wird Ihnen gewiß auch recht dankbar sein. Kann ich das Wiseli gleich mit mir nehmen?" Die Tante meinte, es werde nicht so stark pressieren. Aber der Mann fand es am besten so.

Als am Morgen darauf Otto und Miezchen hörten, wie es mit Wiseli stehe, da brach freilich noch einmal ein Sturm los; Otto erklärte Wiselis Versorgung für die Versorgung eines Daniel in der Löwengrube und probierte dabei seine Faust auf dem Tisch, offenbar mit dem heimlichen Wunsch, sie so auf Chäppis Rücken wirken zu lassen.

Jetzt erzählte das Kind, wie es die Mutter gesehen hatte, ganz deutlich, wie sie es bei der Hand genommen und ihm einen sonnigen Weg gezeigt und gesagt hatte: »Sieh, Wiseli, das ist dein Weg.« – »Und jetzt, Vater«, rief Wiseli immer eifriger fort, »jetzt ist mir auf einmal in den Sinn gekommen, wie der Weg war, gerade so, wie der draußen im Garten, wenn die Sonne darauf scheint und die Nelken so rot glühen und auf der anderen Seite die Rosen, und die Mutter hat ihn schon gekannt und hat gewiß das ganze Jahr am lieben Gott angehalten, daß ich dürfe auf den Weg kommen, sie hat schon gewußt, wie gut ich es bei dir haben würde, wie sonst nirgends auf der ganzen Welt.

Wort des Tages

gesticktem

Andere suchen