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Aktualisiert: 19. Juni 2025


Seit?“ fragte das junge Mädchen den Kopf emporwerfend und mit einem kalten, fast hochmüthigen Blick Herrn Vergier vom Kopf bis zu den Füßen musternd, „seit

Weil ich,“ rief Herr Vergier lebhaft, „täglich deutlicher sehe, daß es nicht die Liebe zu Ihrer Freiheit ist, welche Sie die entscheidende Antwort verschieben läßt, sondern daß sich Ihr Herz mir mehr und mehr entfremdet. Oh!“ sagte er näher zu ihr herantretend, indem er sie mit unruhigen, halb bittenden, halb zornigen Blicken betrachtete, „früher war das anders; früher als Sie fast noch ein Kind waren, sprachen Sie gern mit mir, Sie hatten Vertrauen zu mir, Sie lächelten freundlich und widersprachen mir nicht, wenn ich Sie meine kleine Braut, meine künftige Frau nannte, das verstand sich Alles von selbst

Der junge Cappei blickte sinnend und fast traurig vor sich nieder; Herr Vergier beobachtete mit scharfen spähenden Blicken den jungen Deutschen und Fräulein Luise schien mit besonderer Absichtlichkeit ihre ganze Aufmerksamkeit Herrn Cappei zuzuwenden.

Herr Challier begrüßte ihn mit herzlicher Freundlichkeit; das junge Mädchen trat ihm entgegen, reichte ihm mit anmuthiger Bewegung die Hand und sprach, indem sie mit einem kalten, feindlichen Seitenblick Herrn Vergier streifte: „Wir fürchteten schon, daß Sie nicht kommen würden und würden Ihre Abwesenheit sehr bedauert haben.“

Herr Vergier empfahl sich bald unter dem Vorwande dringender Geschäfte, die er noch zu erledigen habe und Herr Challier zog sich zurück, um seiner Gewohnheit gemäß einen Augenblicknachzudenken“, wie er sagte, das heißt in dem Lehnstuhl seines Cabinets einen kleinen Schlaf zu machen.

Aber glauben Sie denn,“ rief Herr Vergier lebhaft, „daß der Kaiser sich auf die Dauer wird halten können, wenn er nicht durch einen glücklichen und siegreichen Krieg seiner Regierung ein neues nationales Fundament giebt? Man sagt ja, daß seine besten Freunde ihm zu solchem Kriege rathen.

Luise dankte mit einem innigen Blick ihrem Geliebten für seine Worte. Herr Vergier hatte mit gewaltiger Anstrengung seine tiefe Aufregung bemeistert. Er zwang seine zuckenden Lippen zu einem freundlichen Lächeln, er schlug seine Augen nieder und reichte Cappei die Hand.

Auch Fräulein Luise trat Herrn Vergier immer näher, er unterhielt sich freundlich und ruhig mit ihr; er sprach mit ihr über viele Dinge, welche den regen Geist des jungen Mädchens interessirten, und niemals kam ein Wort über seine Lippen, das an die Vergangenheit erinnerte oder die Hoffnungen und die Wünsche berührte, die er früher gehegt, und die er früher in so heftiger und leidenschaftlicher Weise gegen sie ausgesprochen hatte.

Da antworten Sie mir wieder in diesem höhnischen Ton, den ich nicht ertragen kann,“ sagte Herr Vergier, indem er lebhaft mit der Hand durch die Haare fuhr; „es wäre wahrhaftig besser, wenn Sie mir auf einmal offen und ehrlich sagten, daß Sie Nichts von mir wissen wollen, als daß Sie mich auf diese Weise hinhalten und verspotten.“

Ich danke Ihnen, Herr Vergier,“ sagte sie, „dafür, daß Sie all des Schmerzlichen, das zwischen uns liegt, bisher niemals erwähnt haben,

Wort des Tages

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