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Aktualisiert: 11. Juni 2025
»Ein angenehmer Mann!« wiederholte der letztere, als er zu seiner Familie zurückkehrte und seinen Platz wieder einnahm. »Ich finde ihn =albern=«, erlaubte sich Tony zu bemerken und zwar mit Nachdruck. »Tony! Mein Gott! Was für ein Urteil!« rief die Konsulin ein wenig entrüstet. »Ein so christlicher junger Mann!«
Seine Gattin fand dies zwar vornehm, außerdem aber auch in so hohem Grade widerlich, daß sie sich niemals hatte entschließen können, ihr gewohntes Brot- und Eifrühstück dagegen einzutauschen. Tony war im Schlafrock; sie schwärmte für Schlafröcke.
Nun mußt du ganz allein zusehen, daß wir Buddenbrooks den Platz behaupten ... Und Gott sei mit dir.« Es rollten zwei Tränen, große, helle Kindertränen über ihre Wangen hinunter, deren Haut anfing, kleine Unebenheiten zu zeigen. Elftes Kapitel Tony ging nicht müßig, sie nahm ihre Sache in die Hand.
Tony war noch nicht fertig; aber sie ließ ihren Kopf im voraus aufs Kissen sinken, verschränkte die Hände im Nacken und betrachtete auch ihrerseits sinnend die Zimmerdecke.
Oder sie erklärte mit Feierlichkeit: »Vater!« sonst pflegte Tony »Papa« zu sagen »Ich werde ihm mein Jawort niemals erteilen.« Auf diesem Punkte wäre die Angelegenheit sicherlich noch lange Zeit stehengeblieben, wenn sich nicht, zehn Tage vielleicht nach jener Unterredung im Frühstückszimmer man stand in der Mitte des Juli
»Nein, nein!« sagte Tony plötzlich in tröstendem Ton. Ihre Tränen waren versiegt, Rührung und Mitleid stiegen in ihr auf. Mein Gott, wie sehr mußte er sie lieben, daß er diese Sache, die ihr selbst innerlich ganz fremd und gleichgültig war, so weit trieb! War es möglich, daß =sie= dies erlebte? In Romanen las man dergleichen, und nun lag im gewöhnlichen Leben ein Herr im Gehrock vor ihr auf den Knien und flehte!... Ihr war der Gedanke, ihn zu heiraten, einfach unsinnig erschienen, weil sie Herrn Grünlich albern gefunden hatte. Aber, bei Gott, in diesem Augenblicke war er durchaus nicht albern! Aus seiner Stimme und seinem Gesicht sprach eine so ehrliche Angst, eine so aufrichtige und verzweifelte Bitte
»Mit Papa ist es zum Heulen«, sagte Tony, indem sie nach ihrer Gewohnheit starke Worte wählte. »Kann er jemals zur festgesetzten Zeit fertig sein? Er sitzt an seinem Pult und sitzt ... und sitzt ... dies und das =muß= noch fertig werden ... großer Gott, vielleicht ist es wirklich notwendig, ich will nichts gesagt haben ... obgleich ich nicht glaube, daß wir geradezu Bankerott ansagen müßten, wenn er die Feder eine Viertelstunde früher weggelegt hätte. Gut ... wenn es schon zehn Minuten zu spät ist, fällt ihm sein Versprechen ein, und er kommt die Treppen herauf, indem er immer zwei Stufen überspringt, obgleich er weiß, daß er oben Kongestionen und Herzklopfen bekommt ... So ist es vor jeder Gesellschaft, vor jedem Ausgang! Kann er sich nicht Zeit lassen? Kann er nicht rechtzeitig aufbrechen und langsam gehen? Es ist unverantwortlich. Ich würde meinem Manne einmal ernstlich ins Gewissen reden, Mama
Tony aber ging zu der kleinen, durchbrochenen Pforte dort hinten, drückte die Klinke und legte den Zugang zu einer Wendeltreppe frei, deren Windungen ins Souterrain hinabführten: ins Badezimmer und die Mädchenkammern. »Hier ist es hübsch. Hier will ich bleiben«, sagte Gerda und sank aufatmend in den Lehnsessel an einem der Betten.
Sie pflegte dann »Ülfen, Ülfen! Dieben, Dieben!« zu rufen, daß alles aus dem Bette sprang. Ferner stellte sich heraus, daß Gerda Arnoldsen nicht Klavier spielte, wie die anderen, sondern Geige, und daß Papa ihre Mutter war nicht mehr am Leben ihr eine echte Stradivari versprochen habe. Tony war unmusikalisch; die meisten Buddenbrooks und alle Krögers waren es.
Tony saß bewegungslos. Etwas wie seidene Portièren tauchte plötzlich vor ihr auf, wie es deren im Salon der Großeltern gab ... Ob sie als Madame Grünlich morgens Schokolade trinken würde? Es schickte sich nicht, danach zu fragen.
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