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Aktualisiert: 11. Juni 2025
Als eine Pause entstand, dachte Tony: Jetzt komme ich an die Reihe. Denn Herrn Grünlichs Blicke ruhten auf ihr. Und richtig, sie kam an die Reihe. Herr Grünlich nämlich schnellte plötzlich ein wenig auf seinem Sitze empor, machte eine kurze, krampfhafte und dennoch elegante Handbewegung nach der Seite der Konsulin und flüsterte heftig: »Ich bitte Sie, Frau Konsulin, beachten Sie? Ich beschwöre Sie, mein Fräulein«, unterbrach er sich laut, als ob Tony nur dies verstehen sollte, »bleiben Sie noch einen Moment in dieser Stellung
Hier ist zu erwähnen, daß Tony Buddenbrook in diesen Jahren zwei mecklenburgische Güter besuchte. Ein paar Sommerwochen verlebte sie mit ihrer Freundin Armgard auf dem Besitztum des Herrn von Schilling, das Travemünde gegenüber jenseits der Bucht an der Küste lag. Und ein anderes Mal reiste sie mit Cousine Thilda dorthin, wo Herr Bernhard Buddenbrook Inspektor war.
»Ja, es ist fast zu schön, Tony. Ich will sagen: es ist noch zu neu. Es verstört mich noch ein wenig, und daher mag die üble Stimmung kommen, die mir zusetzt und mir in allen Dingen schadet. Ich habe mich sehr auf dies alles gefreut, aber diese Vorfreude war, wie ja immer, das Beste, denn das Gute kommt immer zu spät, immer wird es zu spät fertig, wenn man sich nicht mehr recht darüber freuen kann
»Ja, es gibt noch ein kleines Apres«, sagte die Konsulin hastig ... denn ein »nächstes Gericht« war nach dieser Suppe undenkbar, und trotz einiger Armeritter mit Apfelgelee, welche nachfolgten, mußte der betrogene Geistliche, während Tony vor sich hin kicherte und Tom mit Selbstüberwindung eine Braue emporzog, sich ungesättigt vom Tische erheben
Es konnte nicht fehlen, daß Tony oftmals mit ihrer städtischen Bekanntschaft am Strande oder im Kurgarten verkehrte, daß sie zu dieser oder jener Reunion und Segelpartie hinzugezogen wurde.
»Und ... Grünlich«, sagte der Konsul, »die neuen Spitzen liegen in der kleineren Handtasche zu oberst. Sie nehmen sie vor Hamburg ein bißchen unter den Paletot, wie? Diese Akzise ... man muß das nach Möglichkeit umgehen. Leben Sie wohl! Leb' wohl, noch einmal, meine liebe Tony! Gott sei mit dir!« »Sie werden doch in Arensburg gute Unterkunft finden?« fragte die Konsulin
Dann wechselte er einen Händedruck mit Konsul Kröger und nahm, Herrn Marcus gegenüber, Platz an der Tafel, wobei er seine Schwester Tony mit erhobener Augenbraue ziemlich verwundert ansah. Aber sie legte in einer Weise den Kopf zurück und das Kinn auf die Brust, daß er jede Bemerkung über ihre Gegenwart unterdrückte.
»Kommen Sie her, Herr Kesselmeyer«, sagte Tony. »Setzen Sie sich hin. Es ist hübsch, daß Sie kommen ... Passen Sie mal auf. Sie sollen Schiedsrichter sein. Ich habe eben einen Streit mit Grünlich gehabt ... Nun sagen Sie mal: Muß ein dreijähriges Kind ein Kindermädchen haben oder nicht! Nun?...«
»Ich fragte dich also«, sagte er sanft, »meine liebe Tony, ob du dich bereit hältst, deinem Manne auch in die Armut hinein zu folgen?...« Gleich darauf gestand er sich, daß er das harte Wort »Armut« instinktiv als Abschreckungsmittel gewählt habe, und fügte hinzu: »Er kann sich wieder emporarbeiten
Tony sprang auf, sie befreite ihre Hand, und während ihre Tränen hervorstürzten, rief sie völlig verzweifelt: »Nein ... nein! Ich habe ja =nein= gesagt! Ich gebe Ihnen einen Korb, verstehen Sie das denn nicht, Gott im Himmel?!...« Allein auch Herr Grünlich erhob sich.
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