Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 25. Juli 2025
Wie der unerschöpfliche Hut eines Taschenspielers, der Bouquets und Karten, Perücken, Eier und Taschentücher ausspeit in ununterbrochener Reihe, so lieferte das lockere Bettstroh junge Hunde, und der Commerzienrath denn man gewöhnt sich ja an Alles , der es zuletzt anfing ganz in der Ordnung zu finden, daß er sich die Nacht damit beschäftige junge Hunde aus der Thür zu werfen, tröstete sich beim neunten mit dem Gedanken, daß er noch nie gehört habe, wie eine Hündin mehr als neun Junge gehabt, und beruhigte sich beim zehnten damit, daß er zugab, sie könnten von zwei Hündinnen herrühren.
Nur die Phantasie des Künstlers kann dieses Wunder bewirken, nicht etwa die Geschicklichkeit des Taschenspielers.
Nicht?« sagte er. »Man nimmt es jetzt vielfach zu Sofabehängen. Das ist hochmodern!« Mit der Geschicklichkeit eines Taschenspielers hatte er den Spitzenstoff bereits in blaues Papier eingeschlagen und Emma in die Hände gedrückt. »Ich muß doch aber wenigstens wissen, was ...« »Ach, das eilt ja nicht!« unterbrach er sie und wandte sich einem andern Kunden zu.
Einmal saßen wir unser fünfzehn oder sechzehn nach dem Abendessen im Kasino an unserem langen Tisch wie gewöhnlich. Es war eine schwüle Nacht, und die Fenster standen offen. Einige Kameraden hatten zu spielen begonnen, andere lehnten am Fenster und plauderten, wieder andere tranken und rauchten schweigend. Da trat der Korporal vom Tage ein und meldete die Ankunft des Taschenspielers. Wir waren zuerst einigermaßen erstaunt. Aber ohne weiteres abzuwarten, trat der Gemeldete in guter Haltung ein und sprach in leichtem Jargon einige einleitende Worte, mit denen er sich für die an ihn ergangene Einladung bedankte. Er wandte sich dabei an den Prinzen, der auf ihn zutrat und ihm – natürlich ausschließlich, um uns zu ärgern – die Hand schüttelte. Der Taschenspieler nahm das wie selbstverständlich hin und bemerkte dann, er werde zuerst einige Kartenkunststücke zeigen, um sich hierauf im Magnetismus und in der Chiromantie zu produzieren. Er hatte kaum zu Ende gesprochen, als einige unserer Herren, die in einer Ecke beim Kartenspiel saßen, merkten, daß ihnen die Figuren fehlten: auf einen Wink des Zauberers kamen sie aber durch das geöffnete Fenster hereingeflogen. Auch die Kunststücke, die er folgen ließ, unterhielten uns sehr und übertrafen so ziemlich alles, was ich auf diesem Gebiete gesehen hatte. Noch sonderbarer erschienen mir die magnetischen Experimente, die er dann vollführte. Nicht ohne Grauen sahen wir alle zu, wie der philosophische Kadett, in Schlaf versetzt, den Befehlen des Zauberers gehorchend, zuerst durchs offene Fenster sprang, die glatte Mauer bis zum Dach hinaufkletterte, oben knapp am Rand um das ganze Viereck herumeilte und sich dann in den Hof hinabgleiten ließ. Als er wieder unten stand, noch immer im schlafenden Zustand, sagte der Oberst zu dem Zauberer: »Sie, wenn er sich den Hals gebrochen hätte, ich versichere Sie, Sie wären nicht lebendig aus der Kaserne gekommen.« Nie werde ich den Blick voll Verachtung vergessen, mit dem der Jude diese Bemerkung wortlos erwiderte. Dann sagte er langsam: »Soll ich Ihnen aus der Hand lesen, Herr Oberst, wann Sie tot oder lebendig diese Kaserne verlassen werden?« Ich weiß nicht, was der Oberst oder wir anderen ihm auf diese verwegene Bemerkung sonst entgegnet hätten – aber die allgemeine Stimmung war schon so wirr und erregt, daß sich keiner wunderte, als der Oberst dem Taschenspieler die Hand hinreichte und, dessen Jargon nachahmend, sagte: »Nu, lesen Sie.« Dies alles ging im Hof vor sich, und der Kadett stand noch immer schlafend mit ausgestreckten Armen wie ein Gekreuzigter an der Wand. Der Zauberer hatte die Hand des Obersten ergriffen und studierte aufmerksam die Linien. »Siehst du genug, Jud?« fragte ein Oberleutnant, der ziemlich betrunken war. Der Gefragte sah sich flüchtig um und sagte ernst: »Mein Künstlername ist Marco Polo.« Der Prinz legte dem Juden die Hand auf die Schulter und sagte: »Mein Freund Marco Polo hat scharfe Augen.« – »Nun, was sehen Sie?« fragte der Oberst höflicher. »Muß ich reden?« fragte Marco Polo. »Wir können Sie nicht zwingen,« sagte der Prinz. »Reden Sie!« rief der Oberst. »Ich möcht lieber nicht reden,« erwiderte Marco Polo. Der Oberst lachte laut. »Nur heraus, es wird nicht so arg sein. Und wenn es arg ist, muß es auch noch nicht wahr sein.« – »Es ist sehr arg,« sagte der Zauberer, »und wahr ist es auch.« Alle schwiegen. »Nun?« fragte der Oberst. »Von Kälte werden Sie nichts mehr zu leiden haben,« erwiderte Marco Polo. »Wie?« rief der Oberst aus, »kommt unser Regiment also endlich nach Riva?« – »Vom Regiment les’ ich nichts, Herr Oberst. Ich seh nur, daß sie im Herbst sein werden ein toter Mann.« Der Oberst lachte, aber alle anderen schwiegen; ich versichere Sie, uns allen war, als ob der Oberst in diesem Augenblick gezeichnet worden wäre. Plötzlich lachte irgendeiner absichtlich sehr laut, andere taten ihm nach, und lärmend und lustig ging es zurück ins Kasino. »Nun,« rief der Oberst, »mit mir wär’s in Ordnung. Ist keiner von den anderen Herren neugierig?« Einer rief wie zum Scherz: »Nein, wir wünschen nichts zu erfahren.« Ein anderer fand plötzlich, daß man gegen diese Art, sich das Schicksal vorhersagen zu lassen, aus religiösen Gründen eingenommen sein müßte, und ein junger Leutnant erklärte heftig, man sollte Leute wie Marco Polo auf Lebenszeit einsperren. Den Prinzen sah ich mit einem unserer älteren Herren rauchend in einer Ecke stehen und hörte ihn sagen: »Wo fängt das Wunder an?« Indessen trat ich zu Marco Polo hin, der sich eben zum Fortgehen bereitete, und sagte zu ihm, ohne daß es jemand hörte. »Prophezeien Sie mir.« Er griff wie mechanisch nach meiner Hand. Dann sagte er: »Hier sieht man schlecht.« Ich merkte, daß die
Wir haben aus dem Leben, das wir leben, Ein Spiel gemacht, und unsere Wahrheit gleitet Mit unserer Komödie durcheinander Wie eines Taschenspielers hohle Becher Je mehr ihr hinseht, desto mehr betrogen! Wir geben kleine Fetzen unsres Selbst Für Puppenkleider. Ward je ein so verworrnes Spiel gespielt?
Wort des Tages
Andere suchen