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Aktualisiert: 26. Mai 2025


Nein, diese Baronin, diese allerletzte Romantikerin, welch einen wunderbaren, guten, lieben Einfall hatte sie gehabt! Bertram fand seinen Salon genau wie den Goethes in Weimar eingerichtet. Im Schlosse mußten sich Möbel aus der Zeit der großen Klassiker vorgefunden haben, denn da standen sie, altmodisch ehrwürdig und prächtig erhalten. An der Wand das wohlbekannte Kanapee mit steifen Rücken- und Seitenlehnen und abgestumpftem Aufsatz unter einer trefflichen Reproduktion der aldobrandinischen Hochzeit und davor der runde, mit einem Teppich bedeckte Tisch. Auch ein Klavier war da, dieses aber kein alterthümliches Juwel, sondern ein, wenn auch nicht neues, doch vorzügliches Instrument. Hingegen stand im Arbeitszimmer ein dem Goetheschen ähnlicher Bücherschrank. Das Stehpult ihm gegenüber, der Tisch in der Mitte der Stube, die beiden Sessel, das Kissen erinnerten gleichfalls deutlich an ihre Urbilder. In solcher Nutzanwendung ließ sich Bertram die Litteratur gefallen und ging äußerst gerührt von einem Einrichtungsstück zum anderen, ans Klavier aber setzte er sich und schlug einige Akkorde an. Seit dem Tode seiner Mutter hatte er keine Taste mehr berührt. Nun kam plötzlich die Begeisterung über ihn. Sein musikalisches, sein kleines, aber sein wirkliches, armes, vernachlässigtes Talent gab einige schwache Lebenszeichen. Er phantasirte, er begann zu singen: »Hier gedachte still ein Liebender seiner Geliebtenanfangs leise, dann immer lauter, immer hingerissener, endlich brüllte er's hinaus: »Hier gedachte still

Daß ich ein Knabe war, ist nun schon lange her; aber gewisse Dinge aus jener Zeit stehen noch, wie mit farbigem Stift gezeichnet, vor meinen Augen. Neben unserer Haustür stand damals eine kleine weiße Bank mit grünen Stäben in den Rück- und Seitenlehnen, von der man nach der einen Seite die lange Straße hinab bis an die Kirche, nach der andern aus der Stadt hinaus bis in die Felder sehen konnte.

Ich habe neulich ebenfalls bedauert, Sie zu verfehlen. Haben Sie die Güte, Platz zu nehmenSie setzte sich nahe bei ihm, legte die Arme auf die Seitenlehnen des Sessels und lehnte sich zurück. Er sass vorgebeugt und hielt den Hut zwischen den Knieen. Sie sagte: »Wissen Sie, dass noch vor einer Viertelstunde Ihre Fräulein Schwestern hier waren? Sie sagten mir, Sie seien krank

Frau Josepha aber zog die Augenbrauen zusammen. Sie seufzte leicht auf und wies auf einen breiten Klubsessel. »Da bitt schön! Und wollen's was zum Trinken haben? Nicht ... na denn ...« Sie setzte sich ebenfalls, kreuzte die kleinen Füße in den Atlasschuhen und legte die weißschimmernden Arme auf das dunkelrote Leder der Seitenlehnen.

Die Seitenlehnen waren Aronsstäbe und auf vier Klauen ruhten die Füsse wie auf Widderklauen. Und öffnete die Thüre weit und neigte sich bis zur Erde und berührte den Fussboden mit ihrer Stirn. Und sprach: „So es Dir recht ist, Deiner Seele gefällt, dass Du essen willst jetzt, Alles ist bereitet, mein süsser Herr!“

Seine kleine, fast zwerghafte Gestalt war grade aufgerichtet gegen die hohe Rücklehne seines Sessels gestützt; die beiden Arme lagen auf den Seitenlehnen, der Kopf war ein wenig herabgesunken, und das Kinn begrub sich fast in den Falten seiner hohen, blendend weißen Halsbinde. Das runde, sonst so bewegliche Gesicht mit der unter den abwärts gekämmten, weißen Haaren scharf hervortretenden, hoch gewölbten Stirn, der feinen Nase und dem breiten, fast immer halb gutmüthig, halb sarkastisch lächelnden Munde,

Aber gleich darauf reckte sich sein schmaler Oberkörper krampfhaft auf, die Hände umschlossen die Seitenlehnen, die Augen weiteten sich, und mit dem stereotypen angelernten Fürstenlächeln, das über jede Empfindung hinweg täuschen soll, begann er wieder zu reden.

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