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Aktualisiert: 27. November 2025
Auf dem Wege nach oben sprachen sie über die Schwalben, die sich jetzt zum Aufbruch rüsteten, über den Verwalter, der kürzlich einen mächtigen Adler geschossen hatte, über das Schreibbrett, das für Frau Dawes konstruiert worden war, über die gute Grummeternte, über die Obst-und die Futterpreise. Drinnen im Flur lief sie ihm mit einem kurzen "Verzeihung!" weg. Sie flog die Treppe hinauf.
Aber ehe der Adler den Boden erreicht hatte, entstand um ihn her ein entsetzlicher Lärm; in dem Glauben, der Adler wolle sich auf einen Vogel stürzen, kamen Krähen, Sperlinge und Schwalben mit lautem Geschrei eilig dahergeflogen. »Weg, weg, du Räuber! Weg, weg, du Vogelmörder!« schrien sie; und sie verführten einen solchen Spektakel, daß der Bauer aufmerksam wurde und herbeilief.
Anje dachte an die große Welt, die außerhalb ihrer Stille im Wald, in den Fernen war. »Um das weiße Schloß flogen in der Abendsonne die Schwalben, es lag auf ebenem Gefilde, frei im weiten Land ...« Ihre Gedanken beschäftigten sich ohne Verlangen mit den Dingen, die es außer ihrer Waldheimat geben mußte, sie fühlte sich glücklich in der Gewißheit, daß der Wandel der Menschen auf Erden reich und mannigfach war.
Beide verfolgten nun mit den Augen zwei Schwalben, die offenbar mit ihrem eigenen Schatten auf dem Sand vor der Veranda spielten. Über- und nebeneinandervorbei flogen sie die Schatten auf dem Sand machten die Schwingungen nach; die Vögel waren bald ganz unten, dann wieder höher; wenn sie zu hoch geflogen waren und die Schatten verloren hatten, senkten sie sich wieder und suchten nach ihnen.
Wurde es dunkel und war die Sonne hinter den grünen Hügeln versunken, so sagte er einfach: »Gehe nun heim, mein Sohn, ich danke dir. Siehe, da fliegen schon die Schwalben des Teufels.« Damit meinte er die Fledermäuse, die er nicht leiden konnte. »Und der Segen der Jungfrau sei auf deinen Wegen.«
Freilich, es ist nicht leicht, zu ihm zu gelangen. Er hat sein Schloß mit Dornenhecken, Fallgruben und Selbstschüssen umgeben. Sein Park ist von üppiger Wildnis. Gepflegte, glatte Wege gibt es da nicht. Rehe grasen vor seinen Fenstern. Und die Schwalben fliegen ihm ins Arbeitszimmer, und auf seiner Schulter sitzt, wenn er schreibt, eine Dohle. An den Wänden hängen Spinnweben.
Gleich den Schwalben schießen sie zu Tausenden Fort, gerade aus und immer gegen die Richtung der Wellen. In unsern Himmelsstrichen sieht man häufig am Ufer eines klaren, von der Sonne beschienenen Flusses einzeln stehende Fische, die somit nichts zu fürchten haben können, sich über die Wasserfläche schnellen, als machte es ihnen Vergnügen, Luft zu athmen.
Ab und zu rief eine Eule in der Wohld, oder eine Ente schnatterte an der Beeke und unter dem Dache piepten die jungen Schwalben. Die Bäuerin hatte ihren Kopf an die Schulter ihres Mannes gelegt und hatte ein Gesicht wie ein Kirchenengel. »Frieden, Frieden!« flüsterte sie und bekam nasse Augen. Aber so schnell vertrugen sich die hohen Herren nicht.
Als wir durch das Vorhaus gingen, wo ich in solche Strafe gekommen war, zwitscherten die jungen Schwalben leise in ihrem Neste wie schlaftrunken, in der großen Stube brannte ein Lämpchen auf dem Tische, das alle Samstagsnächte zu Ehren der heiligen Jungfrau brannte, in dem Schlafgemache der Eltern lag der Vater in dem Bette, hatte ein Licht neben sich und las, wie er gewöhnlich zu tun pflegte; die Mutter war nicht zu Hause, weil sie bei einer kranken Muhme war.
Ich gebe Lilian die Hand: »Heute, Lilian, kommen die ersten Schwalben nach Skåne, sie zischen um Borgeby«, sage ich. »Denken Sie daran, wenn mein Name vor Ihnen auftaucht.« Ich wende mich noch einmal um. Zu Uxkull wende ich mich: »Baron, heute fährt seit Jahren der erste Dampfer zwischen Stockholm und Petersburg, ich las es in Dagens Nyheter heute nacht, welches Leben, welches Leben, Baron.«
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