Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 2. Mai 2025


So war die Abhandlung 'Vom Frieden' zugleich eine Denkschrift auf Metellus Pius, den letzten in der glaenzenden Reihe der gluecklichen Feldherrn des Senats; die 'Von der Goetterverehrung' zugleich bestimmt, das Andenken an den hochgeachteten Optimaten und Pontifex Gaius Curio zu bewahren; der Aufsatz 'Ueber das Schicksal' knuepfte an Marius an, der 'Ueber die Geschichtschreibung' an den ersten Historiker dieser Epoche, Sisenna, der 'Ueber die Anfaenge der roemischen Schaubuehne' an den fuerstlichen Spielgeber Scaurus, der 'Ueber die Zahlen' an den feingebildeten roemischen Bankier Atticus.

Noch weniger war es zu verhindern, dass das Publikum dem Tragoeden den Komoedianten, dem Komoedianten den Seiltaenzer, dem Seiltaenzer den Fechter vorzog und die Schaubuehne sich mit Vorliebe in dem Schmutze des hellenischen Lebens herumtrieb.

In dem einzigen Ueberrest des parodisch-heroischen Lustspiels dieser Zeit, in Plautus' 'Amphitryon' weht durchaus eine reinere und poetischere Luft als in allen uebrigen Truemmern der gleichzeitigen Schaubuehne; die gutmuetigen, leise ironisch gehaltenen Goetter, die edlen Gestalten aus der Heroenwelt, die possierlich feigen Sklaven machen zueinander den wundervollsten Gegensatz und nach dem drolligen Verlauf der Handlung die Geburt des Goettersohnes unter Donner und Blitz eine beinahe grossartige Schlusswirkung.

Die tragische Schaubuehne ist in Rom nicht gerade spaeter eroeffnet worden als die komische; allein sowohl die bei weitem groesseren Kosten der tragischen Inszenierung, worauf doch, wenigstens waehrend des Hannibalischen Krieges, ohne Zweifel Ruecksicht genommen worden ist, als auch die Beschaffenheit des Publikums hielten die Entwicklung der Tragoedie zurueck.

In den Plautinischen Lustspielen wird auf Tragoedien nicht gerade oft hingedeutet, und die meisten Anfuehrungen der Art moegen aus den Originalen heruebergenommen sein. Uns ist die tragische Schaubuehne der Roemer weit weniger bekannt als die komische; im ganzen genommen wiederholen dieselben Erscheinungen, die bei dieser wahrgenommen wurden, sich auch bei jener.

Auch seine Gedichte sind gleichsam offene Briefe an das Publikum, ihr Inhalt, wie ein geistreicher Nachfahre anmutig sagt, das ganze Leben des gebildeten unabhaengigen Mannes, der den Vorgaengen auf der politischen Schaubuehne vom Parkett und gelegentlich von den Kulissen aus zusieht, der mit den Besten seiner Zeit verkehrt als mit seinesgleichen, der Literatur und Wissenschaft mit Anteil und Einsicht verfolgt, ohne doch selbst fuer einen Dichter oder Gelehrten gelten zu wollen, und der endlich fuer alles, was im Guten und Boesen ihm begegnet, fuer politische Erfahrungen und Erwartungen, fuer Sprachbemerkungen und Kunsturteile, fuer eigene Erlebnisse, Besuche, Diners, Reisen wie fuer vernommene Anekdoten sein Taschenbuch zum Vertrauten nimmt.

Die griechische Schaubuehne, welche schon wegen des Umfangs des Theaters und des Spielens bei Tage auf ein eigentliches Gebaerdenspiel verzichtete, die Frauenrollen mit Maennern besetzte und einer kuenstlichen Verstaerkung der Stimme des Schauspielers notwendig bedurfte, ruhte in szenischer wie in akustischer Hinsicht durchaus auf dem Gebrauch der Gesichts- und Schallmasken.

Uebrig geblieben ist von den Dichtungen dieser Epoche nichts als eine und die andere Grabschrift im saturnischen Masse. Wie die Anfaenge der roemischen Schaubuehne so gehoeren auch die Anfaenge der roemischen Geschichtschreibung in diese Epoche, sowohl der gleichzeitigen Aufzeichnung der merkwuerdigen Ereignisse wie der konventionellen Feststellung der Vorgeschichte der roemischen Gemeinde.

Das griechische Lustspiel, das demselben zu Grunde liegt, war sittlich insofern gleichgueltig, als es eben nur im Niveau der Korruption seines Publikums stand; die roemische Schaubuehne aber war in dieser zwischen der alten Strenge und der neuen Verderbnis schwankenden Epoche die hohe Schule zugleich des Hellenismus und des Lasters.

In ihrer empirischen Sicherheit und Fuelle wie auch in ihrer empirischen Unzulaenglichkeit und Unmethode erinnert die Varronische lebhaft an die englische Nationalphilologie und findet auch ebenwie diese ihren Mittelpunkt in dem Studium der aelteren Schaubuehne. Dass die monarchische Literatur im Gegensatz gegen diese sprachliche Empirie die Sprachregel entwickelte, ward bereits bemerkt.

Wort des Tages

delirierende

Andere suchen