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Dieser Prinz, welcher unstreitig große Eigenschaften besaß, stellte sich ihm itzt unter dem Bilde eines rechtschaffenen Mannes dar, in welchem der langwierige Anblick des gemeinen Elendes unter einer heillosen Regierung, und die immer vergebliche Bemühung, dem reißenden Strom der Verderbnis entgegen zu arbeiten, einen anhaltenden gerechten Unmut erregt hat, der ungeachtet des Scheins einer gallsüchtigen Melancholie, im Grunde die Frucht der edelsten Menschenliebe ist.

In der Hauptstadt aber war die catonische Opposition zur Phrase geworden; die moderne Richtung herrschte souveraen und, wenn auch einzelne fest und fein organisierte Naturen, wie Scipio Aemilianus, roemische Sitte mit attischer Bildung zu vereinigen wussten, war doch bei der grossen Menge der Hellenismus gleichbedeutend mit geistiger und sittlicher Verderbnis.

Das griechische Lustspiel, das demselben zu Grunde liegt, war sittlich insofern gleichgueltig, als es eben nur im Niveau der Korruption seines Publikums stand; die roemische Schaubuehne aber war in dieser zwischen der alten Strenge und der neuen Verderbnis schwankenden Epoche die hohe Schule zugleich des Hellenismus und des Lasters.

In Rußland haben wir ganz traurige Zustände, die jungen Leute, die dort aufwachsen, sehen nichts als Verderbnis überall, Unredlichkeit und Bestechung sogar schon in den Schulen. Unsere eigenen Söhne haben von dieser verdorbenen Luft schon mehr eingeatmet, als ihnen gut war.

Er bewies, oder schien doch allen die ihn hörten zu beweisen, daß diese Art von Gesellschaft ihren Ursprung in dem wilden Chaos der Anarchie genommen, und daß die Weisheit ihrer Gesetzgeber sich mit schwachem Erfolg bemühet hätte, Ordnung und Konsistenz in eine Verfassung zu bringen, welche ihrer Natur nach, in steter Unruh und innerlicher Gärung alle Augenblicke Gefahr laufe, sich durch ihre eigene Kräfte aufzureiben, und welche des Ruhestandes so wenig fähig sei, daß eine solche Ruhe in derselben vielmehr die Folge der äußersten Verderbnis, und gleich einer Windstille auf dem Meer, der gewisse Vorbote des Sturms und Untergangs sein würde.

Dieser Übergang muß bei den Alten sehr schwierig gewesen sein; erst unter den römischen Kaisern und nach Tiberius findet man Freigeister, welche die Verderbnis um ihrer selbst willen lieben, das heißt: wegen des Vergnügens, den vernünftigen Ansichten ihrer Zeitgenossen Trotz zu bieten.

Treffend hat Schiller in seiner Abhandlung über naive und sentimentale Dichtung sich selbst gezeichnet in den Worten: "Den kindlichen Charakter, den das Genie in seinen Werken abdruckt, zeigt es auch in seinem Privatleben und in seinen Sitten. Es ist schamhaft, weil die Natur dieses immer ist; aber es ist nicht decent, weil nur die Verderbniß decent ist.

Zweifelsohne hat das viele Arbeiten und die schmale Kost das Gedeihen seines Leibes aufgehalten, damit aber auch das Verderbniß seiner Seele hinsichtlich des sechsten Gebotes, denn im Ganzen hat die dicke Sonnenwirthin den Hannesle so recht für das Zuchthaus und die Hölle erzogen.

Nicht so hizig; der Herzog hat so wenig das Herz, einen Finger von mir streken zu lassen, als seinen eignen: Ich bin sein Unterthan nicht, ich stehe auch nicht unter der hiesigen Provinz; meine Geschäfte in diesem Staat gaben mir Gelegenheit, auf das was hier in Wien vorgeht Acht zu geben; ich habe gesehen, wie die Verderbniß der Sitten siedet und strudelt, bis der Kessel überlauft; Geseze gegen alle Verbrechen; aber Verbrechen, die so vorsichtig begangen werden, daß sie der Geseze spotten.

Nicht nur, daß Klüsing sie nicht mehr mit Geld versah, er verriet sie auch. Aber sie hatten es verdient, das konnte man sagen; eine solche Verderbnis hatte wahrscheinlich selbst Klüsing angeekelt. Wer da noch Schonung übte, machte sich mitschuldig. Diederich prüfte sich. „Schonung wäre geradezu ein Verbrechen. Sehe jeder, wo er bleibe! Hier heißt es rücksichtslos vorgehen.