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Die Sklaven nun gar war es viel weniger eine Ehre besiegt, als eine Schande, ihnen jahrelang in gleichem Kampfe gegenuebergestanden zu haben. Wenig mehr als ein Jahrhundert war seit dem Hannibalischen Kriege verflossen; es musste dem ehrbaren Roemer das Blut in die Wangen treiben, wenn er den furchtbar raschen Ruecktritt der Nation seit jener grossen Zeit erwog.

Noch weniger laesst sich ermitteln, wie weit diese Wirtschaftsweise schon in dieser Epoche um sich gegriffen hat; nur daran, dass sie noch nicht Regel gewesen sein und den italischen Bauernstand noch nicht absorbiert haben kann, laesst die Geschichte des Hannibalischen Krieges keinen Zweifel.

Allein weder die Menge noch selbst die regierenden Herren vom gewoehnlichen Schlag vermochten sich der gruendlichen Angst vom Hannibalischen Kriege her zu entschlagen; die roemischen Kaufleute aber sahen mit neidischen Augen die Stadt auch jetzt, wo ihre politische Macht dahin war, im Besitz einer ausgedehnten Handelsklientel und eines festgegruendeten, durch nichts zu erschuetternden Reichtums.

Seit dem Hannibalischen Kriege war die roemische Regierung nicht mit solcher Energie nach aussen hin aufgetreten; gegenueber der schlaffen und unfaehigen Verwaltung der Oligarchie hatte die demokratisch-militaerische Opposition auf das glaenzendste ihren Beruf dargetan, die Zuegel des Staates zu fassen und zu lenken.

Das Gebiet, welches die Roemer im Laufe des Hannibalischen Krieges in Spanien erwarben, zerfiel von Haus aus in zwei Massen; die ehemals karthagische Provinz, die zunaechst die heutigen Landschaften Andalusien, Granada, Murcia und Valencia umfasste, und die Ebrolandschaft oder das heutige Aragonien und Katalonien, das Standquartier des roemischen Heeres waehrend des letzten Krieges; aus welchen Gebieten die beiden roemischen Provinzen des Jen- und Diesseitigen Spaniens hervorgingen.

Welche Luecken Krieg und Hunger in die Reihen der italischen Bevoelkerung gerissen hatten, zeigt das Beispiel der roemischen Buergerschaft, deren Zahl waehrend des Krieges fast um den vierten Teil geschwunden war; die Angabe der Gesamtzahl der im Hannibalischen Krieg gefallenen Italiker auf 300000 Koepfe scheint danach durchaus nicht uebertrieben.

Die Stellung der nichtlatinischen Bundesgenossen hatte, wie schon frueher angedeutet ward, durch den Hannibalischen Krieg sich sehr zu ihrem Nachteil veraendert.

Die Verlegung solcher gesellschaftlicher Verhaeltnisse, wie sie die neuattische Komoedie durchgaengig zeichnet, nach dem Rom der hannibalischen Epoche wuerde geradezu ein Attentat auf dessen buergerliche Ordnung und Sitte gewesen sein.

Die tragische Schaubuehne ist in Rom nicht gerade spaeter eroeffnet worden als die komische; allein sowohl die bei weitem groesseren Kosten der tragischen Inszenierung, worauf doch, wenigstens waehrend des Hannibalischen Krieges, ohne Zweifel Ruecksicht genommen worden ist, als auch die Beschaffenheit des Publikums hielten die Entwicklung der Tragoedie zurueck.

In Kampanien wurde Capua nebst einer Anzahl benachbarter kleinerer Gemeinden infolge seines Abfalls von Rom im Hannibalischen Kriege aufgeloest.