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Aktualisiert: 25. Mai 2025
Johann Nagelschmidt naemlich, einer von den durch den Rosshaendler zusammengebrachten, und nach Erscheinung der kurfuerstlichen Amnestie wieder abgedankten Knechten, hatte fuer gut befunden, wenige Wochen nachher, an der boehmischen Grenze, einen Teil dieses zu allen Schandtaten aufgelegten Gesindels von neuem zusammenzuraffen, und das Gewerbe, auf dessen Spur ihn Kohlhaas gefuehrt hatte, auf seine eigne Hand fortzusetzen.
Der Freiherr, sobald er den Rosshaendler erblickte, ging, waehrend die Ritter ploetzlich still wurden, und mit dem Verhoer der Knechte einhielten, auf ihn zu, und fragte ihn: was er wolle? und da der Rosskamm ihm auf ehrerbietige Weise sein Vorhaben, bei dem Verwalter in Lockewitz zu Mittag zu speisen, und den Wunsch, die Landsknechte deren er dabei nicht beduerfe zuruecklassen zu duerfen, vorgetragen hatte, antwortete der Freiherr, die Farbe im Gesicht wechselnd, indem er eine andere Rede zu verschlucken schien: "er wuerde wohl tun, wenn er sich still in seinem Hause hielte, und den Schmaus bei dem Lockewitzer Amtmann vor der Hand noch aussetzte."
Der Rosshaendler, den diese ungesetzlichen Erpressungen zu erbittern anfingen, stieg, nach einer kurzen Besinnung, vom Pferde, gab es einem Knecht, und sagte, dass er den Junker von Tronka selbst darueber sprechen wuerde.
Einen so heillosen Ausgang nahm der wohlgemeinte und redliche Versuch, dem Rosshaendler wegen des Unrechts, das man ihm zugefuegt, Genugtuung zu verschaffen.
Der Gerichtsherr, der, vor Kohlhaasens Wohnung, im Wagen haltend, den Auftrag zu haben schien, dem Rosshaendler diese Eroeffnung zu machen, konnte ihm auf die betroffene Frage: warum man also verfahren? keine befriedigende Auskunft geben.
Der Prinz erwiderte: das beduerfe der Rede nicht; und nachdem er drei Landsknechten, die man ihm zu diesem Zweck vorstellte, bedeutet hatte: dass der Mann, in dessen Hause sie zurueckblieben, frei waere, und dass sie ihm bloss zu seinem Schutz, wenn er ausginge, folgen sollten, gruesste er den Rosshaendler mit einer herablassenden Bewegung der Hand, und entfernte sich.
Dieser Vorfall, so wenig der Rosshaendler ihn in der Tat verschuldet hatte, erweckte gleichwohl, auch bei den Gemaessigtern und Besseren, eine, dem Ausgang seiner Streitsache hoechst gefaehrliche Stimmung im Lande.
Wuerd ich drei Reichsguelden nicht zu mir gesteckt haben, die ich, im rotseidnen Halstuch, hinter der Krippe versteckt hatte? Blitz, Hoell und Teufel! Wenn Ihr so sprecht, so moecht ich nur gleich den Schwefelfaden, den ich wegwarf, wieder anzuenden! Nun, nun! sagte der Rosshaendler; es war eben nicht boese gemeint!
Sobald der Prinz, mit Huelfe der ihm Platz machenden Wache, ins Haus gedrungen, und in Kohlhaasens Zimmer getreten war, fragte er diesen, welcher halb entkleidet an einem Tische stand: ob er Kohlhaas, der Rosshaendler, waere? worauf Kohlhaas, indem er eine Brieftasche mit mehreren ueber sein Verhaeltnis lautenden Papieren aus seinem Gurt nahm, und ihm ehrerbietig ueberreichte, antwortete: ja! und hinzusetzte: er finde sich nach Aufloesung seines Kriegshaufens, der ihm erteilten landesherrlichen Freiheit gemaess, in Dresden ein, um seine Klage, der Rappen wegen, gegen den Junker Wenzel von Tronka vor Gericht zu bringen.
Der Rosshaendler, dessen Wille, durch den Vorfall, der sich auf dem Markt zugetragen, in der Tat gebrochen war, wartete auch nur, dem Rat des Grosskanzlers gemaess, auf eine Eroeffnung von Seiten des Junkers, oder seiner Angehoerigen, um ihnen mit voelliger Bereitwilligkeit und Vergebung alles Geschehenen, entgegenzukommen; doch eben diese Eroeffnung war den stolzen Rittern zu tun empfindlich; und schwer erbittert ueber die Antwort, die sie von dem Grosskanzler empfangen hatten, zeigten sie dieselbe dem Kurfuersten, der, am Morgen des naechstfolgenden Tages, den Kaemmerer krank, wie er an seinen Wunden daniederlag, in seinem Zimmer besucht hatte.
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