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Aktualisiert: 25. Juni 2025
Dem gemaess ward der Knecht, den man in ein Gefaengnis gesteckt hatte, am andern Morgen auf das Gubernium gefuehrt, wo der Schlosshauptmann ihm den Brief wieder zustellte, und ihn unter dem Versprechen, dass er frei sein, und die Strafe die er verwirkt, ihm erlassen sein solle, aufforderte, das Schreiben, als sei nichts vorgefallen, dem Rosshaendler zu uebergeben; zu welcher List schlechter Art sich dieser Kerl auch ohne weiteres gebrauchen liess, und auf scheinbar geheimnisvolle Weise, unter dem Vorwand, dass er Krebse zu verkaufen habe, womit ihn der Gubernial-Offiziant, auf dem Markte, versorgt hatte, zu Kohlhaas ins Zimmer trat.
Er hielt, in einem Augenblick, da eben der Regen heftig stuermte, mit den Pferden still, und rief den Schlagwaerter, der auch bald darauf, mit einem graemlichen Gesicht, aus dem Fenster sah. Der Rosshaendler sagte, dass er ihm oeffnen solle. Was gibts hier Neues? fragte er, da der Zoellner, nach einer geraumen Zeit, aus dem Hause trat.
Er liess, da er zu Hause kam, die Pferde ausspannen, und begab sich, in Begleitung des Gubernial-Offizianten, sehr traurig und erschuettert in sein Zimmer; und waehrend dieser Mann auf eine dem Rosshaendler Ekel erregende Weise, versicherte, dass alles nur auf einem Missverstaendnis beruhen muesse, das sich in Kurzem loesen wuerde, verriegelten die Haescher, auf seinen Wink, alle Ausgaenge der Wohnung die auf den Hof fuehrten; wobei der Offiziant ihm versicherte, dass ihm der vordere Haupteingang nach wie vor, zu seinem beliebigen Gebrauch offen stehe.
"Habt demnach die Guete, schloss er, den Rosshaendler durch eine Wache aus seinem Hause abholen und auf den Markt, wo die Pferde stehen, hinfuehren zu lassen."
Er stellte dem Kurfuersten sein Bedenken vor, die Staatsgewalt, zur Durchsetzung einer offenbar unrechtlichen Massregel, in Anspruch zu nehmen; bemerkte, mit einem bedeutenden Blick auf den Zulauf, den der Rosshaendler fortdauernd im Lande fand, dass der Faden der Freveltaten sich auf diese Weise ins Unendliche fortzuspinnen drohe, und erklaerte, dass nur ein schlichtes Rechttun, indem man unmittelbar und ruecksichtslos den Fehltritt, den man sich zu Schulden kommen lassen, wieder gut machte, ihn abreissen und die Regierung gluecklich aus diesem haesslichen Handel herausziehen koenne.
Er schloss, dass er hier keine Flausen machen moechte, oder dass er die Hunde rufen, und sich durch sie Ruhe im Hofe zu verschaffen wissen wuerde. Dem Rosshaendler schlug das Herz gegen den Wams. Es draengte ihn, den nichtswuerdigen Dickwanst in den Kot zu werfen, und den Fuss auf sein kupfernes Antlitz zu setzen.
Der Rosshaendler, so schwer er auch in der Tat ueber diese schaendlichen und verraeterischen Papiere erschrak, hatte gleichwohl, einem so rechtschaffenen Manne, als der Prinz war, gegenueber, wenig Muehe, die Grundlosigkeit der gegen ihn auf die Bahn gebrachten Beschuldigungen, befriedigend auseinander zu legen.
Der Rosshaendler habe, seines Wissens, gegen bloss freies Geleit nach Dresden, und erneuerte Untersuchung seiner Sache, versprochen, den Haufen, mit dem er in das Land gefallen, auseinander gehen zu lassen.
Aus einer alten Chronik An den Ufern der Havel lebte, um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts, ein Rosshaendler, namens Michael Kohlhaas, Sohn eines Schulmeisters, einer der rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit. Dieser ausserordentliche Mann wuerde, bis in sein dreissigstes Jahr fuer das Muster eines guten Staatsbuergers haben gelten koennen.
Dabei stellte er ihm den Rosshaendler, der hinter ihm stand, vor, und bat ihn, indem er sich niederliess und seine Brille wieder aufsetzte, sich in dieser Sache an ihn selbst zu wenden. Kohlhaas, der mit keiner Miene, was in seiner Seele vorging, zu erkennen gab, sagte: dass er bereit waere, ihm zur Besichtigung der Rappen, die der Abdecker in die Stadt gebracht, auf den Markt zu folgen.
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