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Aktualisiert: 31. Oktober 2025
Auf der Stiege zu Petrowitsch die Wahrheit zu sagen war diese gerade frisch eingeseift und stank, wie alle Petersburger Hintertreppen, stark nach Schnaps ich sage auf der Stiege überlegte Akaki Akakiewitsch, wieviel Petrowitsch wohl verlangen dürfte, und war in Gedanken fest entschlossen, nicht mehr als zwei Rubel zu geben. Die Tür stand offen, denn die Küche, wo des Petrowitsch Weib einen Fisch briet, war so voll Rauch, daß man nicht einmal die Schwaben sehen konnte. Akaki konnte also durchgehen, ohne von der Wirtin gesehen zu werden, und trat ins Zimmer des Petrowitsch, welcher an einem breiten ungestrichenen Tisch saß und die Beine wie ein Pascha gekreuzt hatte. Die Füße waren wie bei allen Schneidern bloß, und vor allem mußte dem Kunden der Daumen auffallen; Akaki Akakiewitsch kannte ihn gut mit seinem verstümmelten Nagel, der dick und hart wie Schildpatt war. Um den Hals hingen ihm Fäden von Zwirn und Seide und auf den Knien hatte er einen alten Fetzen. Schon seit einigen Minuten suchte er den Zwirn in das Nadelöhr zu bekommen, doch es wollte ihm nicht gelingen, und da begann er denn auf die Finsternis zu schimpfen und auch auf den Zwirn: Er geht nicht hinein, das Luder. Akaki Akakiewitsch war es nicht angenehm, gerade in einem Augenblick zu kommen, da Petrowitsch in schlechter Stimmung war: es wäre ihm lieber gewesen, bei Petrowitsch eine Bestellung zu machen, da dieser seine Courage vertrunken hatte und nach Fusel roch. In diesem Zustande ging er nämlich auf alles ein und stand immer wieder von seinem Sitze auf und verbeugte sich in einem fort und war überaus dankbaren Gemütes. Freilich später kam dann das Weib und weinte und schrie, der Mann sei betrunken gewesen gestern und hätte nur darum die Arbeit für so wenig übernommen. Doch da legte man ein paar Kopeken zu, und die Sache war gemacht. Heute aber, schien es, war Petrowitsch nüchtern und darum fest, er tat den Mund nicht auf und war also eher geneigt, weiß Gott was für Preise zu verlangen. Akaki Akakiewitsch fühlte das sehr deutlich und wollte schon wieder zurück, doch er war schon zu weit gekommen, Petrowitsch hatte ihn erblickt und blinzelte ihn mit seinem einzigen Auge von der Seite an, so daß der Titularrat ganz gegen seinen Willen: »Guten Tag, Petrowitsch!« ausrief. »Gott zum Gruß, Herr!« erwiderte Petrowitsch, und das Auge des Schneiders fiel auf die Hand des Akaki Akakiewitsch und wollte wissen, was für eine Beute dieser ihm heute denn brächte. »Ich komme zu dir, Petrowitsch ... denn ... weil
Er sah sich nach mir um und da begann ich denn und sagte ungefähr: »So und so, Pjotr Petrowitsch, wenn möglich, sagen wir etwa dreißig Rubel usw.« Er schien mich zuerst nicht ganz zu verstehen, als ich ihm aber dann nochmals alles erklärt hatte, da begann er zu lachen, sagte aber nichts und schwieg wieder.
O die Wollust, mit der sie darum mit dem Geständnis spielen, wie sie es verbergen und Raskolnikoff vor Porphyri Petrowitsch immer heimlich zeigen und wieder verstecken, und dann wieder, wie sie sich überschreien, mehr Wahrheit bekennen als wahr ist, wie sie in rasendem Exhibitionismus ihre Blößen aufdecken, wie sie Laster und Tugend vermengen hier, nur hier, im Ringen um das wahre Ich sind die eigentlichen Spannungen Dostojewskis.
Ein Gesicht nach dem anderen ohne Unterbrechung jagte durch sein Gehirn: Petrowitsch erschien ihm, und er bestellte bei ihm einen Mantel, in- und auswendig voll von Fallen gegen die Diebe; diese lagen unter dem Bett, und er schrie nach der Wirtin, sie sollte einen von ihnen unter seiner Bettdecke, wohin dieser schon geraten sei, hervorziehen.
Jeden Monat mindestens einmal klopfte er bei Petrowitsch an, um über den Mantel zu schwatzen: wo würde man wohl am besten das Tuch kaufen, und welche Farbe sollte es eigentlich haben und wie teuer wird es sein?
»Was habt Ihr da?« sagte Petrowitsch und musterte inzwischen mit seinem einen Auge die ganze Uniform von oben bis unten, Kragen, Aermel, Rücken, Falten, Achselschlingen, er kannte das alles sehr gut, denn es war seine eigene Arbeit. Das ist bei Schneidern so Gewohnheit; das erste, was jeder tut. »Da hab ich was für dich, Petrowitsch.
»Petrowitsch, ich bitte dich,« flehte der Titularrat, ohne auf Petrowitsch zu hören und auf dessen Effekte zu achten, »bessere mir den Mantel aus, damit er noch einige Zeit wenigstens hält!« »Nein, das geht nicht. Das hieße Arbeit verschwenden und das Geld auf die Straße werfen,« schloß Petrowitsch, und Akaki Akakiewitsch lief hinaus.
Sie würden ja wahrscheinlich nichts sagen, aber ich, Warinka, ich würde auf der Stelle sterben vor Scham, sehen Sie, so würde es sein. Daher nahm ich denn all meinen Mut zusammen, verbarg meine Scheu so gut es ging, und begab mich zu Pjotr Petrowitsch, einerseits voll Hoffnung und andererseits weder tot noch lebendig vor Erwartung beides zugleich.
»Nein,« sagte ich, »ein Pfand habe ich nicht, Pjotr Petrowitsch« und ich erklärte ihm: »So und so, ich werde Ihnen das Geld zurückzahlen, sobald ich meine Monatsgage erhalte, werde es unbedingt tun, werde es für meine erste Pflicht erachten.« In diesem Augenblick rief ihn jemand und er ging fort, ich blieb aber und erwartete ihn.
»Hundertundfünfzig Rubel für einen Mantel!« schrie Akaki Akakiewitsch auf, vielleicht das erstemal wieder nach seiner Geburt, denn für gewöhnlich eignete ihm große Stille. »Ja, gewiß!« sagte Petrowitsch. »Und wenn Ihr den Kragen aus Marder und die Kapuze mit Seide gefüttert haben wollt, so kommt er auf zweihundert.«
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