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Aktualisiert: 27. Juni 2025
Nellie und Ilse wechselten einige verständnisvolle Blicke, und aus Nellies Schelmenaugen leuchtete etwas wie heimliche Schadenfreude über die angeführte Rosi. „Hast du noch etwas zu besorgen, Rosi?“ fragte sie die aufgeregte Pastorin, „sonst können wir gleich nach das Rathaus gehen.“
Es geht uns alle wie dich, wenn wir kommen. Du mußt nur deiner Kopf nicht hängen lassen. Nun gieb die Schlüssels, daß ich öffnen kann.« Ilses Trotz konnte durch keine Waffe besser geschlagen werden, als durch Nellies Sanftmut. Sie gab den Schlüssel und jene schloß auf und begann auszuräumen. Ilse stand dabei und sah zu.
Flora nahm Nellies Anerbieten gern an, und die junge Frau war sofort daran gegangen, Käthchens Sachen zusammenzupacken und alles Nötige zu besorgen. Aber so leicht, wie sie dachte, ließ sich das Kind nicht mitnehmen; es sträubte sich und wollte durchaus bei seinem lieben Papa bleiben.
»Ja,« sagte sie. »Ich sah zum Fenster hinaus und da schien es mir, als ob etwas in Nellies Zimmer verschwand –« Die Pensionärinnen, sogar Miß Lead, drängten sich im dichten Knäuel ängstlich um Fräulein Raimar. Gespenster – Spitzbuben! das war ja um sich tot zu fürchten. So schauerliche Dinge hatte man noch niemals in der Pension erlebt.
Du wirst umsonst auf ihn warten.“ Ihre aufgeregten Nerven ließen ihr diese Worte fortwährend in den Ohren klingen. Auf einmal empfand sie die Schwere des unglückseligen Schrittes, den sie gewagt hatte, und die Angst legte sich gleich einem Alp auf ihr Herz. Wie eine Erlösung wirkte es daher jetzt auf sie, als zwei Arme sie zärtlich umschlangen und Nellies Köpfchen sich an ihre heiße Wange legte.
Und Nellie war so gut – so neidlos teilte sie ihre Freude. So mochte auch Fräulein Güssow denken, die näher getreten war. Sie legte den Arm um Nellies Schulter und fragte: »Warum packst du nicht deine eigene Kiste aus?« »Meine Kiste?« wiederholte Nellie. »O Fräulein, Sie spaßen! Für mir giebt es das nicht!« Ilse horchte auf.
»Nellie Doktor Althoffs Braut!« rief Ilse jubelnd. »Nun wird sie keine Gouvernante, Mama!« »Nein, nun hat sie die beste Heimat gefunden!« entgegnete Frau Macket, die zuweilen über Nellies komische Ausdrücke gelacht, zuweilen aber auch eine Thräne der Rührung nicht zu unterdrücken vermocht hatte, »sie ist dem alleinstehenden Kinde von Herzen zu gönnen.
Nein, gewiß nicht!« rief sie beinahe ängstlich. Es schreckte sie plötzlich der Gedanke: Wie kannst du ihm Nellies geheimste Empfindungen offenbaren? – Doch war es dieser Gedanke allein, der sie so seltsam beklommen machte? Entsprang die Furcht, mit ihm allein zu sein, aus derselben Quelle? »Wenn ich Sie sehr darum bitte, auch dann nicht?«
Als er sie mit so ernstem Gesicht eintreten und gleich darauf verschwinden sah, näherte er sich ihr langsam. »Weshalb suchen Sie die Einsamkeit, Miß Nellie?« fragte er herzlich. »Haben Sie Kummer?« »O Herr Doktor, ich ängstige mir so um das Kind! Bärbchen hat Ilse gerufen und holt jetzt der Arzt!« Und Nellies sonst so fröhliche Augen blickten in Angst und Trauer den jungen Mann an.
»Nun?« fragte Melanie, »sahst du etwas?« »Ja,« entgegnete Orla, »deutlich habe ich eine Gestalt gesehen, und ich könnte darauf schwören, daß sie von zwei langen, weißen Armen in Nellies Zimmer gezogen wurde.« »Liebe, liebe Orla!« bat Melanie kläglich und mit gerungenen Händen, »wecke die Leute! Wenn das Gespenst noch einmal erscheint, sterbe ich vor Angst!«
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