Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 27. Juni 2025
In etwa anderthalb Stunden konnten sie es von hier aus erreichen und das aufsteigende Wetter begünstigte jedenfalls ein solches Unternehmen. Raiteo aber, so gierig er war das Geld zu verdienen, scheute sich eben so sehr seinen Namen dabei genannt zu wissen, als der Missionair.
»Das lügst Du stolzer Priester,« schrie ihm aber da der Häuptling entgegen, mit glühenden Augen den trotzig emporfahrenden Missionair messend, während seine Freunde auf einer, die dem Geistlichen anhängenden Eingeborenen auf der anderen Seite dazwischen traten, Frieden zu halten unter den beiden Streitenden.
Aber herziges Kind, laß uns mit den trüben ernsten Gesprächen aufhören, ich bin ja kein Missionair, der über solche Sachen Stunden lang reden kann, und möchte es wahrhaftig am wenigsten unternehmen, weder die katholische noch protestantische Religion zu vertheidigen, und Alles was darin an Gebräuchen ist, zu rechtfertigen. – Mit Allem was die Natur an Reichthum und Herrlichkeit bieten kann hier ausgestattet, was sollen uns da solche traurige Gedanken quälen.«
Der Missionair biß sich auf die Lippen und Bruder Ezra sah nach oben, denn der Blitz konnte jetzt nicht länger ausbleiben. »Und Ihre Kinder? – sollen das auch Christen werden?« frug der Geistliche mit einer fast höhnischen Zweideutigkeit im Tone.
Er hatte auch erst, wie es René vorkam, eine Menge Einwendungen dagegen zu machen, und das Wort ~Mitonare~ kam sehr häufig dabei vor, ~Sadie~ oder ~Pu-de-ni-a~ wie sie der kleine Missionair in seinem wunderlichen Kauderwelsch statt ~Prudentia~ nannte, wußte diesem allen aber zu begegnen, und da er sonst selber wohl gutmüthig und gastfrei war, hatte er endlich nichts länger dawider, streckte dem jungen Mann mit einem halb freundlichen halb salbungsvollen – wahrscheinlich abgesehenen Blick die dicke fette Hand entgegen, deren Finger auch noch frühere Tättowirungen zeigten, und sagte in einer Sprache die jedenfalls englisch sein sollte, aber meist immer wieder auf tahitisch auslief.
Er hatte den König, von dem er ohne weiteres verlangt zu haben schien den Fremden, einen entsprungenen Matrosen und Katholik, in Güte oder mit Gewalt von der Insel zu entfernen, in einer keineswegs günstigen Laune dafür getroffen, und schon die Ausflüchte die dieser machte, wenn er sich auch dem finsteren Missionair gegenüber keine direkte Weigerung erlaubte, verriethen ihm daß er, wo er blinden Gehorsam erwartete und verlangte, auf Schwierigkeiten stoßen könne.
»Er ist Missionair wie mein Vater, aber der ärgste Feind den Deine Landsleute auf den Inseln haben können – sein Name ist Rowe und obgleich er auf Tahiti seinen festen Wohnsitz hat, besucht er doch, als eine Art geistlicher Oberhirt, zu Zeiten die einzelnen Inseln, ihren Zustand zu untersuchen und an dem Sonntag wo er sich dort aufhält, zu predigen.
Mr. Osborne ersuchte ihn jetzt noch einmal, den Fremden wenigstens erst einmal rufen zu lassen und mit ihm zu sprechen, daß sie mit eigenen Augen sähen zu welcher Klasse von Menschen er gehöre. – Bruder Rowe’s Entschluß war gefaßt, und da er, durch seinen langen Aufenthalt zwischen diesen Inseln als Missionair, sich daran gewöhnt hatte unbedingt zu befehlen, indem seine Stimme für das Wort und den Willen des Herrn galt – ja da er die feste Ueberzeugung hatte daß alle diese Tausende von Insulanern nur durch ihn und die wenigen andern Geistlichen einer ewigen Qual entrissen, und der Seligkeit zugeführt seien, ihm also mehr als ihr Leben, ihr ganzes einstiges Heil danken mußten, so verstand es sich wohl von selbst daß er auch die weit geringere Leitung ihrer weltlichen Angelegenheiten wenn auch nicht gerade führen, doch in die Bahn leiten konnte und durfte, die er als die richtige bestimmte.
Er war aufgesprungen und seine Mütze ergreifend wollte er das Zimmer verlassen, der alte Missionair streckte ihm aber die Hand entgegen und sagte mit herzlichem, bewegtem Tone: »Das ist recht brav und ehrlich von Ihnen gehandelt, junger Mann, und ich gebe Ihnen mein Wort, ich habe auch, seit dem ersten Augenblick wo ich Sie sah, noch nicht einen Augenblick daran gezweifelt daß Sie Alles so auch fühlten, wie Sie es dem Mädchen vorgesprochen.
Der Missionair hatte die Insel ebenfalls nicht verlassen, obgleich er lieber der durch ihn gewissermaßen herbeigeführten Katastrophe aus dem Wege gegangen wäre; auf See aber etwas ängstlich fürchtete er das Wetter möchte noch schlimmer werden und wollte sich da nicht in seiner Nußschaale von einem Fahrzeug den Wogen anvertrauen.
Wort des Tages
Andere suchen