Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 27. Juni 2025
Der Missionair hatte nun allerdings gar sehr verschiedene Ansichten über Religion, aber René gewann sich doch durch diese Offenheit sein Herz, denn keineswegs gehörte er zu jener stolzen Priestersekte die, ihr Religionspanier in der gehobenen Rechten, das Volk vor sich auf die Knie werfen und so lange damit fortschreiten bis sie zuletzt ganz zu vergessen scheinen daß das Volk eigentlich vor dem Panier und nicht vor ihnen kniet.
Daß aber auch Sadie nicht von dem Wetter überrascht werde, trieb er diese selber mit zärtlicher Besorgniß zum schleunigen Heimweg an, und das schöne Mädchen flog mehr als sie ging den Pfad zurück, denn sie wußte ja daß sie, je eher sie wieder am Hause sei, desto sicherer auch den geringsten Verdacht niederschlagen müsse, der Fremde habe einen so weitentlegenen Platz als das ~Ihiamoea~ zu seinem Zufluchtsort gewählt. – An den Missionair dachte Niemand.
»Und wer hat Euch den Platz angegeben?« frug der Insulaner, und seine Augen suchten fast unwillkürlich die Stelle wo der Missionair noch vor dem Hause des ~fa-u~ stand. »Einer der Burschen dort im Boot,« erwiederte ihm der Seemann – »sie wollens aber nicht gern wissen lassen, daß die Nachricht von ihnen kommt – ich hab’ ihnen fünf Dollar dafür gegeben.«
Er war einer sehr dringenden Gefahr für den Augenblick entgangen, aber kam das Schiff zurück – und er zweifelte kaum daran, daß der Capitain desselben ihn nun und nimmer so leicht aufgeben würde, ohne wenigstens noch einen Versuch zu machen ihn wiederzubekommen – würde er den Händen der Feinde auch dann entgehen können, und dann nicht vielleicht selbst der, bis dahin jedenfalls zurückgekehrte Missionair ihm seinen Schutz versagen?
René, das Herz voll und überglücklich, saß noch eine lange Zeit an diesem wunderlieblichen Platz, der ihm durch das neue und so gewaltig in seinem Herzen aufgekeimte Gefühl förmlich heilig geworden war – er hatte ganz daran vergessen daß der kleine Missionair mit dem Essen auf ihn warte.
Bruder Dennis war unter diesen, und besonders in seinem Charakter als Missionair, jedenfalls der bedeutenste, und wenn auch nicht einer der ältesten, doch jedenfalls der eifrigsten Lehrer der Inseln, wo es nur galt dem einen heiligen Ziel entgegenzustreben, den Heiland zu verkünden und seiner Wunden Blut zu predigen in der Wüste.
Osbornes Einwurf, daß man jedenfalls erst einmal den jungen Mann sehen und sprechen wolle – er war Matrose eines Wallfischfängers und Franzose – also Katholik, und ein richtiger Missionair der Südsee Inseln haßt nichts auf der Welt – selbst den Teufel wohl kaum ausgenommen – herzlicher, als diese beiden Individuen.
Er erzählte ihm aber dann auch wie er das heute Morgen Sadie selber gesagt, und welches Versprechen sie ihm dafür abgenommen, und daß er sich fest darauf verlassen könne er würde es halten und Sadie, bis der alte Missionair zurückkomme, als seine Schwester ansehen, der kein Leid geschehen solle, so lange er es hindern könne.
Rasche Schritte wurden gegen sie zu gehört, und Raiteo der keineswegs im Sinne hatte seine eigene Person irgend einer Gefahr preiszugeben, ließ den noch immer Gebundenen wie er war, und glitt um das Haus hinum. Hierdurch wurde es aber auch jetzt dem Missionair, der schon der Bewegung des Gefangenen nach Verdacht geschöpft, klar, daß irgend Jemand an der Befreiung desselben arbeite.
»Viel – viel Wi–wi’s in Tahiti – sagte der kleine Missionair wieder – keine Christen, Wi–wi’s!« »Keine Christen?« rief René lachend – »nun ich weiß doch nicht – einige sind sicher darunter, die sich wenigstens so nennen –« »~Es~, Christen« nickte der unverwüstliche Kleine – »aber keine guten – ~aita maitai~ –«
Wort des Tages
Andere suchen