Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 18. Juni 2025
Kommt, Mariechen, Philipp und Rudi, macht euch zurecht und verabschiedet euch!« Später, als Tante Toni mit den Kindern das Abendgebet verrichtet hatte, wollte sie den kleinen Leo zu Bett bringen.
Und als nun unter jubelndem Chorgesang der Schrein geöffnet wurde und der Rabbiner die Gesetzesrolle zärtlich, als wiege er ein Kindchen, nach dem Lesetisch trug, da war ihr zumute wie bei einer Weihnachtsbescherung. Und nun wies ihr väterlicher Freund Benno Stehkragen auf die andächtige Menge und flüsterte: »Siehst du, Mariechen, die Menschen da sind lauter Juden.
Diesmal war er ganz hinten in den Garten gegangen; dort war ein stilles, von dunkeln Tannen und dichtem Gesträuch umstandenes Plätzchen; da hockte er auf einer Bank, die Arme auf die Lehne gestützt und den Kopf darin vergraben. Mariechen setzte sich neben ihn. »Komm, Rudi, sag' mir's, wie ist's denn wieder gekommen?«
Klärchen nähte an dem ersten und war ganz die beiden zweiten, denn sie durfte Sonntag reiten, Leutnant Kurt wollt sie begleiten; ihre Augen wurden groß, müßig lag die Hand im Schoß. Mutter näht am andern Fenster, sah's und runzelte die Brauen: Höre, Kind, Luftschlösser bauen taugt nicht viel für fleißige Frauen, weil man leicht die Pflicht vergißt und zu sehr das Ganze ist. Mariechen war's.
»Ich hätte wirklich nicht gedacht, daß die alte Babett noch lebt!« rief Tante Toni aus, während sie im Weitergehen sich nochmals nach dem alten Weiblein umdrehte. »Aber wo mag sie nur herkommen, so weit von der Stadt?« »Sie kommt gewiß wieder vom Wunderkreuz«, meinte Mariechen; »da pilgert sie hin, so oft es ihre alten Beine erlauben.« »So ganz allein!
»Nun gut, so sprechen wir von den Mädchen. Nehmen wir zum Beispiel hier unser Mariechen. Inwiefern hat sie es denn besser als du?
Aber das Nasenbluten dauerte fort, und da kein Wasser zur Hand war, mußte Lilly sich unter einen Baum platt auf den Rücken legen und Tante Toni drückte ihr zusammengelegtes Taschentuch sanft auf die Beule, die immer heftiger anschwoll. Mariechen bemühte sich unterdessen, Ottos zerschundenes Knie, so gut es ohne Wasser ging, zu reinigen und zu verbinden.
Glaubst du wirklich, daß sie alle schlechte Menschen sind?« Da schüttelte das Mariechen mit Überzeugung und ein wenig beschämt den Kopf. Und da sie ringsum alles beten sah, faltete auch sie ihre Händchen, und mitten aus der jüdischen Gemeinde stieg ein stummes Gebet zur Jungfrau Maria empor.
Mariechen schlang ihren Arm um Rudi und sagte begütigend: »Komm, Rudi, wir wissen's ja doch, daß Otto der schuldige Teil ist, und ...« »So? Hast du denn nicht gehört, was Mama eben sagte, und hast du nicht gesehen, wie Tante Toni mich angeschaut hat? Und Tante Toni hatte mir doch gerade gesagt ...« Hier ging die Stimme des Knaben in Schluchzen über.
Sie hörte die volltönende Stimme des Vorbeters, dem die Gemeinde mit Murmeln und Verneigungen antwortete, und der fremdartige, uralte Wechselgesang machte einen tiefen Eindruck auf das Kinderherz. Das Mariechen verstand kein Wort von den hebräischen Gesängen und Anrufungen, aber es fühlte, hier handelte es sich um etwas Heiliges, Tiefehrwürdiges.
Wort des Tages
Andere suchen