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Er dachte an die Säcke mit Weizen, Roggen, Hafer und Gerste, welche die Böden des »Löwen«, des »Walfisches«, der »Eiche« und der »Linde« füllen sollten, sann über dem Preise, dem oh, durchaus nicht unanständigen Preise, den er zu bieten beabsichtigte, stieg um Mitternacht leise ins Kontor hinunter und schrieb bei Herrn Marcus' Stearinkerze in einem Zuge einen Brief an Herrn von Maiboom auf Pöppenrade, einen Brief, der, als er ihn mit fieberheißem und schwerem Kopfe durchlas, ihm als der beste und taktvollste seines Lebens erschien.

Andererseits aber erwies er dem bedrängten Gutsherrn einen Dienst, zu dem er, durch die Freundschaft Tonys mit Frau von Maiboom, ganz allein berufen war.

Das war in der Nacht vor dem 27. Mai. Am nächsten Tage eröffnete er seiner Schwester in leichter und humoristischer Weise, daß er die Sache nun von allen Seiten betrachtet habe und daß er Herrn von Maiboom nicht einfach einen Korb geben und an den nächsten Beutelschneider verweisen könne. Am 30. des Monats unternahm er eine Reise nach Rostock und fuhr von dort mit einem Mietswagen über Land.

»Fein? Ha, nein, das ist die einfachste Erfahrung, die das Leben mich gelehrt hat. Aber laß es gut sein, Tom. Ich will nicht in dich dringen. Kann ich dich zu einer solchen Sache überreden? Nein, dazu fehlen mir die Kenntnisse. Ich bin bloß ein dummes Ding ... Schade ... Nun, gleichviel. Es hat mich sehr interessiert. Ich war einerseits erschrocken und betrübt für Maibooms, andererseits aber froh für dich. Ich habe mir gedacht: Tom geht seit einiger Zeit ein bißchen freudelos umher. Früher klagte er, und jetzt klagt er schon nicht einmal mehr. Er hat hie und da Geld verloren, die Zeiten sind schlecht, und das grade jetzt, da =meine= Lage sich eben wieder durch Gottes Güte verbessert hat und ich mich glücklich fühle. Und dann habe ich mir gedacht: Dies ist etwas für ihn, ein Coup, ein guter Fang. Damit kann er manche Scharte auswetzen und den Leuten zeigen, daß bis heute die Firma Johann Buddenbrook noch nicht gänzlich vom Glücke verlassen ist. Und wenn du darauf eingegangen wärest, so wäre ich sehr stolz gewesen, die Sache vermittelt zu haben, denn du weißt, daß es immer mein Traum und meine Sehnsucht gewesen ist, unserem Namen dienstlich zu sein ... Genug ... nun ist also die Frage wohl erledigt. Was mich aber ärgert, das ist der Gedanke, daß Maiboom ja dennoch und in jedem Falle auf dem Halm verkaufen muß, Tom, und wenn er hier in der Stadt sich umsieht, so wird er schon Käufer finden ... er wird schon einen finden ... und das wird Hermann Hagenström sein, ha, der Filou

»Nun ja; und ich versichere dich, daß der Graf von diesem Augenblick an sein Benehmen durchaus änderte, daß er mir die Hand reichte, wenn ich kam, mich zum Sitzen nötigte ... und daß wir in der Folge geradezu befreundet geworden sind. Warum aber erzähle ich dir das? Um dich zu fragen: Würde ich wohl das Herz, das Recht, die innere Sicherheit haben, auch Herrn von Maiboom in dieser Weise zu belehren, wenn er, mit mir über den Pauschalpreis für seine Ernte verhandelnd, vergessen sollte, mir einen Stuhl anzubieten

»Es ist albern ... Wir sprechen hier, mit einem großen Aufwand von Ernst, wenigstens deinerseits über etwas ganz Unbestimmtes, vollständig in der Luft Stehendes! Meines Wissens habe ich dich noch nicht einmal gefragt, um was es sich eigentlich handelt, was Herr von Maiboom eigentlich zu verkaufen hat ... Ich kenne ja Pöppenrade gar nicht

Herr von Maiboom hinterläßt eine Frau mit drei KindernSo schloß sie, und dann ließ sie die Zeitung in den Schoß sinken, lehnte sich zurück und sah Bruder und Schwägerin schweigend und fassungslos mit klagenden Augen an. Thomas Buddenbrook hatte sich, schon während sie las, wieder von ihr abgekehrt und blickte an ihr vorbei, zwischen den Portieren hindurch, in das Dunkel des Salons hinüber.

tausend Dank für Deinen Brief, in welchem Du mir Armgard von Schillings Verlobung mit Herrn von Maiboom auf Pöppenrade mitteiltest. Es soll ein bildschöner Mann sein und von vornehmem Wesen. Wie glücklich sie sein muß! Alles heiratet; auch aus München habe ich eine Anzeige von Eva Ewers. Sie bekömmt einen Brauereidirektor.

»Vortrefflichsagte sie, indem sie ihre Mantille und den Kapotthut mit lilaseidenen Bändern beiseitelegte und sich in majestätischer Haltung auf einem der Fauteuils am Tische niederließ ... »Magen und Nachtruhe, alles hat sich gebessert in dieser kurzen Zeit. Diese kuhwarme Milch und diese Würste und Schinken ... man gedeiht, wie das Vieh und das Korn. Und dieser frische Honig, Tom, ich habe ihn immer für eines der besten Nahrungsmittel gehalten. Das ist reines Naturprodukt! Da weiß man doch, was man verschluckt! Ja, es war wahrhaftig liebenswürdig von Armgard, daß sie sich unserer alten Pensionsfreundschaft erinnerte und mich einlud. Und Herr von Maiboom war gleichfalls von einer Zuvorkommenheit ... Sie baten mich so inständig, doch noch ein paar Wochen zu bleiben, aber du weißt: Erika behilft sich nur schwer ohne mich, und besonders jetzt, da die kleine Elisabeth auf der Welt ist

»Du bist im Irrtum, Tom. Ich habe dich ausreden lassen, aber du bist im Irrtum. Es kann sich hier nicht um irgendeinen Vorschuß handeln. Maiboom braucht fünfunddreißigtausend Kurantmark