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Aktualisiert: 3. Juni 2025
»Fräulein von Kleve sieht mir aber auch nicht aus, als ob sie mit Haut und Haaren der Philologie verfallen wäre,« lachte der Dichter, ein wenig verlegen ob der Ungezogenheit seiner Gefährtin.
»Sehen Sie hier der Teller, das ist Stettin; die Papierschnitzel davor, das ist das Dorf Brunn, und hier die Semmeln, das sind die Höhen, die der General von Kleve bereits im ersten Morgengrauen des 14. September besetzt hielt. Er gehört noch zu der alten Sorte, wissen Sie, die von Anno 70 her weiß, daß der, der am frühsten aufsteht, dem Siege am nächsten ist.
Meinen alten Tänzer, einen der glänzendsten Kavaliere der Westfälischen Gesellschaft, hätte ich in dem grauhaarigen Mann mit dem gebeugten Rücken kaum wiedererkannt. »Merkwürdig,« sagte er nach der ersten Begrüßung, »Sie sind immer noch Alix von Kleve! Eben las ich Ihr Buch. Daraus erfuhr ich, daß Sie auch innerlich noch Alix von Kleve sind, oder besser gesagt daß Sie heimkehrten.«
Eine weißhaarige Frau, die den schweren Körper nur mühsam am Stock vorwärts bewegte, trat aus der Tür in den Garten. Uns entgegen auf dem schmalen Steg kam hastig ein hellgekleidetes Mädchen. Dicht vor mir blieb sie sekundenlang mit weit aufgerissenen Augen stehen. Es war Jenny Kleve.
Den Mund kaum zu einem Lächeln verziehend, begrüßte ich die vielen Verwandten, die zu dem feierlichen Tage nach Posen kamen: Onkel Walter aus Pirgallen mit seiner jungen Frau, die eben auf der Hochzeitsreise waren, Onkel Kleve aus Bayern, Tante Klotilde aus Augsburg, die befriedigt die »würdige Stimmung« ihrer Nichte anerkannte.
Noch lagerten sie, es scheint in der Gegend von Nimwegen und Kleve; aber es hiess, dass sie, den Aufforderungen der keltischen Patriotenpartei folgend, in das Innere Galliens einzuruecken beabsichtigten, und das Geruecht ward dadurch bestaerkt, dass ihre Reiterscharen bereits bis an die Grenzen der Treuerer streiften.
Sie sehen, Stettin konnte ruhig sein, und der alte Herr hat in der Kritik den General von Kleve über den grünen Klee gelobt. Trotzdem wars eine hanebüchene Dummheit, wie sie den Tapfersten immer zustößt, daß er hm! daß er den den Schutzheiligen nicht besser respektierte.«
Er enthielt die kurze Mitteilung, daß »Ihre Majestät gnädigst geruht habe, Fräulein Alix von Kleve eine Freistelle im Augustastift zu bewilligen,« und die Bemerkung von der Kaiserin eigener Hand »sie freue sich, die Enkelin ihrer lieben Jugendfreundin Jenny in die ihrem Herzen so nahe stehende Anstalt aufnehmen zu können.« Im Fluge erschienen all die Bilder des Stifts vor mir, die ich bei meinen Besuchen mit Großmama oft genug gesehen und meinem Vater oft genug geschildert hatte: Alles war Uniform dort, von der Kleidung bis zur Gesinnung, und von den weiten Schlafsälen bis zum Garten atmete alles denselben Geist: den der Hygiene, der Pünktlichkeit, der Ordnung.
Flüchtig fiel mir meine Geschicklichkeit ein, Kleider zu machen und Hüte zu garnieren, doch: ein Fräulein von Kleve eine Schneiderin, eine Putzmacherin unmöglich! Aber wie viel Tischkarten hatte ich nicht schon gemalt, wie viel Stühle und Tische und Kasten und Rahmen gebrannt, hier war vielleicht ein Weg, der sich betreten ließ.
Wie töricht, dachte ich gleich darauf, zornig über die eigene Schwäche, und doch blieb ich den ganzen Abend über im Bann jener Frauenfreude, die belebend wirkt wie prickelnder Champagner: der Freude an der Bewunderung. Alix von Kleve stieg aus der Versenkung ernster Jahre empor und sonnte sich an altvertrauten Triumphen.
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