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7 "Halt, sprach sein Geist zu ihm, und eh' wir weiter traben, Bedenke wohl was du beginnst, mein Sohn! Zwar sollte das dein weiser Schädel schon Zu Askalon erwogen haben, Obgleich der Wind, der dort in Hüons Segel blies, Dir wenig Zeit zum Überlegen ließ. Doch, wenn wir ehrlich mit einander sprechen wollen, Du hättest damahls dich ganz anders sträuben sollen.

15 Dem hüpft das Herz, so oft er seinem lieben Gaskogne Hymnen singen kann! Die schöne Rezia, wiewohl ihr dann und wann Viel Worte unverständlich blieben, Horcht unverwandt; denn das, wovon ihr nichts entgeht, Was mit unsäglichem Behagen, So neu ihr's ist, ihr Herz unendlich leicht versteht, Ist was ihr Hüons Augen sagen.

3 Die Söhne der Wüste, magnetisch angezogen Von Hüons Helm, der ihnen im Sonnenglanz Entgegen blitzt, als wär' er ganz Karfunkel und Rubin, sie kommen mit Pfeil und Bogen, Den Säbel gezückt, in Sturm heran geflogen. Ein Mann zu Fuß, ein Mann zu Pferd Scheint ihnen kaum des Angriffs werth; Allein sie fanden sich betrogen.

62 Kaum spielt die Morgendämmerung Um Hüons Stirn, so steht er auf, und eilet Auf neues Forschen aus; wagt manchen kühnen Sprung Wo den zerrißnen Fels ein jäher Absturz theilet; Spürt jeden Winkel durch, stets sorgsam daß er ja Den Rückweg zu Amanden nicht verliere, Und kummervoll, da er für Menschen und für Thiere Das Eiland überall ganz unbewohnbar sah.

Ob eine Rose ihre Brust Umschattet, ob ein Strauß von blitzenden Juwelen In Glanz sie hüllt stets durch sich selber schön Und liebeathmend, scheint durch Den Ihr nichts geliehn, bey Jener nichts zu fehlen. 81 Der Alte kommt itzt mit der Nachricht an, Drey Tage sey bereits der Schranken aufgethan. Nichts kleiners, Herr, als Hüons Land und Lehen!

39 Da naht sich ihm der schöne Zwerg, und spricht In seiner Sprach' ihn an, mit ernstem Angesicht: Warum entfliehn vor mir, o Hüon von Guyenne? Wie? du verstummst? Beym Gott des Himmels, den ich kenne, Antworte mir! Nun kehrt die Zuversicht In Hüons Brust zurück. Was willst du mein? erwiedert Der Jüngling. Fürchte nichts, spricht jener: wer das Licht Nicht scheuen darf, der ist mit mir verbrüdert.

28 Mit schelem Auge nimmt der Held' aus Hüons Hand Den Becher voll, und wie er an der Lippen Rand Ihn bringt, versiegt der Wein, und glühend wird der Becher In seiner Faust, der innern Schalkheit Rächer! Er schleudert ihn laut brüllend weit von sich, Und stampft, und tobt, und lästert fürchterlich. Herr Hüon, dem es graut ihm länger zuzuhören, Zieht sein geweihtes Schwert, den Helden zu bekehren.

Dieser Zweifel hüllt Ihr plötzlich auf, was sie sich selber zu gestehen Erröthet. Unruhvoll, verfolgt von Hüons Bild, Irrt sie die ganze Nacht durch Lauben und Alleen, Horcht. Jedem Lüftchen das sich regt Entgegen, jedem Blatt, das an ein andres schlägt: Still! spricht sie zur Vertrauten, laß uns lauschen! Mir däucht, ich hörte was durch jene Hecke rauschen.

Der Himmel sendet mich zur Strafe dich zu ziehn; Das Ende naht von deinem Sündenleben. Der Riese, da er ihn so reden hört, erschrickt Indem er seinen Ring an Hüons Hand erblickt. Geh, spricht er, eh' mein Blut beginnt zu sieden, Gieb mir den Ring zurück und ziehe hin in Frieden.

42 Ein Glück für dich, unschuldige Angela, Daß keiner deiner Blick' in Hüons Busen Zunder Zum Fangen fand. Und freylich war's kein Wunder: Denn, kam ihr auch, wie dann und wann geschah, Der seinige auf halbem Weg entgegen, So war's der Blick von einem Haubenkopf; Er hätt' auf einen Blumentopf, Auf ein Tapetenbild, nicht kälter fallen mögen.