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Aktualisiert: 13. Juni 2025
Herrin und Dienerin hatten längst keine Geheimnisse mehr voreinander. Seufzend sagte Felicie nach einer Weile: »An der Stelle der gnädigen Frau ging ich mal zum Notar Guillaumin.« »Meinst du?« Diese Frage bedeutete: »Durch dein Verhältnis mit dem Diener dieses Hauses weißt du doch Bescheid. Interessiert sich dieser Junggeselle für mich? »Ja, gehn Sie nur, gnädige Frau! Es wird Ihnen nützen!«
Ferner kannte er auch alle neuen Erfindungen auf dem Gebiete der Küchenökonomie, nicht minder das beste Verfahren, Käse zu konservieren und verdorbne Weine wieder verwendbar zu machen. Um acht Uhr erschien Justin, der Lehrling, um seinen Herrn zum Schließen des Ladens zu holen. Homais pflegte ihm einen pfiffigen Blick zuzuwerfen, zumal wenn Felicie zufällig im Zimmer war.
Unterwegs trieb sie den Kutscher zu größter Eile an, fragte aller Augenblicke nach der Zeit und nach der zurückgelegten Kilometerzahl und holte die Post endlich bei den ersten Häusern von Quincampoix ein. Kaum saß sie drin, so schloß sie auch schon die Augen. Als sie erwachte, waren sie schon über den Berg, und von weitem sah sie Felicie, die vor dem Hause des Schmiedes auf sie wartete.
»Hast du sowas noch niegesehen?« Felicie lachte. »Deine Herrin, Frau Homais, hat das doch auch!« »So? Die Frau Homais!« Er sann nach. »Ist sie denn eine Dame wie die Frau Doktor?« Felicie liebte es gar nicht, wenn er sie so umschnüffelte. Sie war drei Jahre älter als er, und übrigens machte ihr Theodor, der Diener des Notars, neuerdings den Hof.
Bald darauf kam Felicie und richtete aus, Bovary wolle vom Haar der Toten haben. »Schneiden Sie ihr welches ab!« befahl der Apotheker. Da sie sichs nicht getraute, trat er selbst mit der Schere heran. Er zitterte so stark, daß er die Haut an der Schläfe an mehreren Stellen ritzte. Endlich raffte er sich zusammen und schnitt blindlings zwei- oder dreimal zu.
Gerhard zog seine neue Bluse an, knüpfte sein Taschentuch über die Aprikosen und marschierte in seinen Nagelschuhen mit schwerfälligen Schritten voller Gemütsruhe gen Yonville. Als der Kutscher dort ankam, war Frau Bovary gerade damit beschäftigt, auf dem Küchentische zusammen mit Felicie Wäsche zu falten. »Eine schöne Empfehlung von meinem Herrn,« vermeldete er, »und das schickt er hier!«
Er schickte Felicie zu Homais, zu Tüvache, zu Lheureux, nach dem Goldenen Löwen, überallhin. Und mitten in seiner Angst um Emma quälte ihn der Gedanke, daß sein guter Ruf vernichtet, ihr gemeinsames Vermögen verloren und die Zukunft Bertas zerstört sei. Und warum? Keine Erklärung! Er wartete bis sechs Uhr abends.
Alle langweilten sich maßlos, aber keinem fiel es ein, wieder zu gehen. Um neun Uhr kam Homais zurück, beladen mit einer Menge Kampfer, Benzoe und aromatischen Kräutern. Auch ein Gefäß voll Chlor brachte er mit, um die Luft zu desinfizieren. Felicie, die Löwenwirtin und die alte Frau Bovary standen gerade um Emma herum, damit beschäftigt, die letzte Hand ans Totenkleid zu legen.
»Ruf Felicie!« sagte Karl. »Du weißt, mein Herzchen, Mama will nicht gestört werden!« Es wurde wieder Herbst, und schon fielen die Blätter. Jetzt war es genau zwei Jahre her, daß Emma krank war! Wann würde das endlich wieder in Ordnung sein? Er setzte seinen Weg fort, die Hände auf dem Rücken. Frau Bovary war in ihrem Zimmer. Kein Mensch durfte sie stören.
Die kleine Berta wurde aus der Ziehe zurückgeholt. Wenn Besuch kam, brachte Felicie das Kind herein, und Frau Bovary zeigte, was für stramme Beinchen es hatte. Sie beteuerte, Kinder hätte sie über alles gern; das ihre sei ihr Trost, ihre Freude, ihr Glück.
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