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Aktualisiert: 15. Mai 2025
»Wie ist es denn mit Bertas Kleidern?« fragte sie, »sie sagt, du werdest ihr durchaus keine Jacke kaufen. Ich hätte gar nicht gedacht, daß du dich so eingehend um ihre Kleider kümmerst.« »Das werde ich dir auch ganz überlassen; aber bisher mußte ich schon Einhalt tun, Lisette hätte nie genug bekommen für Berta.
Und dann ging sie aufrecht und feierlich ins Schloß hinab, den Tod Bertas zu melden. Das blaue Glas aber brachte sie am gleichen Tage den Meiersleuten. Das ist die Geschichte von der Grafentochter und dem blauen Fenster, wie ich sie oben in dem einsamen Waldkirchlein an dem schönen Grabmale träumte.
»Mir ist’s selbst nicht recht, daß sie fast täglich kommen und immer so lange bleiben; aber ich kann es doch nicht ändern,« erwiderte Berta und ging hinaus zu den beiden Schulfreundinnen, die ihr in diesem Augenblick sehr ungelegen kamen. »Das muß alles anders werden,« sprach der Vater vor sich hin, »es tut not, daß eine Hausfrau für Ordnung in all diesen Dingen sorgt und Bertas Verkehr überwacht.«
Und als die Amme das Haupt Bertas aufhob und ihre erloschenen Augen öffnete, da war das Blau darin geschwunden, die Augen waren farblos wie Wasser, durchsichtig wie Luft. Da deckte sie die Lider über die Augen, die wie zwei große Kugeln durch die dünnen Lider sich vorwölbten.
Dann schwiegen sie eine Weile still, plötzlich füllten schwere Tränen Bertas Augen und mit zuckenden Lippen sprach sie: »Ich danke Euch!« Und als ob die Tränen auch gleich ihr ganzes Leid vor ihre Seele brächten, fuhr sie fort: »Leon, Ihr wißt ja nicht, wie unglücklich ich bin!« »Gräfin Berta, liebe, liebe Berta, Ihr unglücklich?! Und ich denke Euch in Stolz und Glück!
Und so kam er zu Hause an. Vater war noch im Forsthause draußen und so saß er mit der Mutter allein in der Stube; und langsam, langsam kamen ihm die Worte von den Lippen, die hellen und die dunklen, seine Hoffnungen und Sorgen. Die Mutter hatte sich wohl gedacht, daß Leon seiner Kinderträume nicht ledig geworden sei, nun hörte sie auch von Bertas Liebe zu ihrem Sohne.
»Deine Mutter,« sagte Leon geheimnisvoll und stolz, daß er um das Geheimnis wußte. »Ist das meine Mutter?« brachten die bleichen Lippen Bertas mühsam hervor. »Ich habe keine Mutter! Wenn sie meine Mutter ist, die arme, erschrockene Frau drüben, warum lassen sie mich nicht zu ihr?
Gräfin Berta hatte ihn rot und bleich werden sehen, und, fast ohne daß sie es wußte, trat sie ganz nahe an Leon heran und fragte ihn, ob er auch immer wohl gewesen sei und wie es Mutter und Vater ergehe, und ob die liebe Frau Anna noch so munter sei. Da konnte er denn viel und freudig berichten, wenngleich es ihn bedrängte, daß er nicht nach Bertas Mutter im Turme oben fragen solle.
Du Reine, du Treue!« – Und mit der letzten Kraft, die er fand, sagte er: »Küsse mich, vergib mir!« Dann griff er nach seinem Herzen, »Mutter,« schrie er gequält und wund, »Mutter,« und dabei wollte er Berta noch zulächeln, aber da streckte der Tod schon seinen Körper, es war ihm, als ob er noch aufstehen könne, ihm zu entfliehen, er erhob sich ein wenig, dann fiel er auf den Schoß Bertas nieder, sein Kopf sank hintenüber, er war tot ...
Da raffte sich Berta zusammen, ergriff ihr Glas, stieß mit allen an, die freundlich zu ihr herkamen, und suchte ein fröhliches Gesicht zu machen. Es gelang ihr wohl, die Fremden zu täuschen, auch der Vater schien nichts zu bemerken, als er mit ihr anstieß. Aber die Mutter, hatte sie wohl auch keine Ahnung von Bertas trauriger Stimmung?
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