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Aktualisiert: 19. Mai 2025


Wenn ihr von dieser Fastenpredigt auch noch nichts gehört haben solltet, so kann ich es mir nur dadurch erklären, daß die außerhalb Tirols lebende Menschheit, die sich von den Ausführungen besagter Predigt ganz besonders betroffen fühlen muß, alles getan hat, um die geistigen Produkte des hochwürdigen Pater Hilarius heimtückisch zu unterdrücken.

Ihr müßt nämlich wissen, daß die mehrfach erwähnte Fastenpredigt des hochwürdigen Paters etwa nicht seine einzige Fastenpredigt war, sondern daß er noch zahlreiche andere Fastenpredigten hielt.

So einleuchtend nun die Nothwendigkeit irgend einer Art von öffentlicher Aufsicht über die Prediger jedem unbefangenem Kopfe seyn muß, so nichtig sind andererseits die Gründe, welche die Vertheidiger einer unbeschränkten Kanzelfreyheit diesem Institute entgegen stellen. Alle ihre Gründe, in so mancherley Formen sie dieselben auch einkleiden, laufen immer in den Punkt zusammen: =daß eine öffentliche profane Kritik das Ansehen des Worts Gottes entkräfte, und der Ehrerbietung, die man den Verkündern desselben schuldig ist, zuwider sey=. Zween Einwürfe, die kaum einer Widerlegung werth sind. Erstens, ist wohl das alles Gottes Wort, was ein Prediger spricht? ich traue jedem Prediger zu viel Ehrerbietung gegen seinen göttlichen Lehrer zu, als daß ich je glauben wollte, daß einer kühn genug sey, dem allerweisesten Wesen seine oft so unlogischen Schlüsse, seine Läppereyen, seine lieblosen Ausfälle, und seinen Legendenkram als eigen Wort unterzuschieben. Sind zweytens selbst ihre Auslegungen des göttlichen Wortes immer logischrichtig, und dem Menschenverstande gemäß? man lese die =wöchentlichen Wahrheiten= der Kritiker, und man wird fast in jedem Stücke Beyträge zur Verneinung dieser Frage finden. Man halte die Textverdrehungen eines Bruder =Gerundio= ja nicht für übertrieben. So ungereimt selbe sind, so gewöhnlich sind sie nicht nur bey spanischen, sondern auch bey deutschen Predigern. Man höre zum Beweis ein Beyspiel aus einer Wienerpredigt, welches eine kaum fünf Jahr alte Thatsache ist. Es war eine Fastenpredigt, in welcher der Prediger seine Zuhörer zur Enthaltung von Fleischspeisen ermahnte, und ihnen den Abscheu vor den Fastenspeisen benehmen wollte. Unter andern Beweisen führte er das Beyspiel des jungen Tobias an: wie derselbe mit dem Engel in die Ferne gegangen sey, ein Mittel für das verlorne Augenlicht seines Vaters zu suchen, und wie er, als ihm der Engel einen grossen Fisch gezeigt, vor demselben aus Furcht zurück gebebt, von dem Engel aber ermuntert worden sey, ihn herzhaft anzugreifen. »Alsofuhr der Prediger ohne zu lachen fort, »also auch ihr, meine Zuhörer, fürchtet euch nicht vor dem Fisch, ergreifet ihn herzhaft, er wird euch nicht beissen, u.

Da die Menschen, wie der Schreiber dieser Legende in einer eindringlichen Fastenpredigt bewiesen hat, die allergrößten Rindviecher sind, begrüßten sie es mit tausend Freuden, daß da plötzlich mitten in ihrem beschaulichen Erdenwallen ein großer Heiliger erschien, der ihnen sogar das Denken ersparen und auf seine heiligen Schultern nehmen wollte.

Dieweilen der hochwürdige Herr Prior in geistlichen Schriften sehr belesen war, machte er den Pater Hilarius auf einen Ausspruch seines berühmten Vorfahren, des Paters Abraham a Santa Clara aufmerksam. Es geschah dies im ursächlichen Zusammenhange mit der Wirkung von des Pater Hilarii Fastenpredigt auf das zarte weibliche Geschlecht.

Die angenehmsten Folgen zeitigte die Fastenpredigt jedoch für das Kloster selbst. Die Zuhörer waren von der Erkenntnis ihrer mehr als viechischen Dummheit derart erschüttert, daß sie das Kloster mit Geschenken überhäuften. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend ging die Glocke des Pförtners. Da schwankten auf Rückentragen ganze Panzelen Wein herein.

Weil nun die Tiroler Speckknödel die angebetete Leibspeise des hochwürdigen Pater Hilarius waren und er sie auch fleißig mit Wein begoß, um den chemischen Prozeß der Phosphoreszierung möglichst zu beschleunigen, hat er es zu einem ganz besonders hohen Grade der Gescheutheit gebracht, der ihn befähigte, seine weltberühmte Fastenpredigt über das auferbauliche Thema zu halten: „Warum und wasmaßen der Mensch das allergrößte Rindviech ist“.

Suchet euch weiter geflissentlich die größten Ochsen aus, zu denen ihr mit Vertrauen und Ehrfurcht aufblicket; denn ein Rindviech ist des anderen würdig. Zu helfen ist euch ja doch nicht, weil ihr eben Rindviecher seid. Amen. Wie Pater Hilarius dazukam, die Legende vom heiligen Bürokrazius zu schreiben. Die denkwürdige Fastenpredigt brachte dem hochwürdigen Pater Hilarius sehr große Ehren ein.

Was ihr nicht tastet, steht euch meilenfern, Was ihr nicht faßt, das fehlt euch ganz und gar, Was ihr nicht rechnet, glaubt ihr, sei nicht wahr, Was ihr nicht wägt, hat für euch kein Gewicht, Was ihr nicht münzt, das, meint ihr, gelte nicht. KAISER: Dadurch sind unsre Mängel nicht erledigt, Was willst du jetzt mit deiner Fastenpredigt?

Da gab es Nahrungsmittel in Hülle und Fülle, Säcke mit Mehl und Erdäpfeln und auch feinere fleischliche Genüsse. Am meisten zeichnete sich aber die holde Weiblichkeit in Spenden aus. Denn sie hatte vielfach den Stiel umgedreht und die Ausführungen der Fastenpredigt nur auf den männlichen Teil der Zuhörerschaft bezogen.

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