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Dem Pater Hilarius wurde es bei der fortschreitenden Verdauung der Speckknödel, deren Zahl diesmal nichts zur Sache tut, und bei der endgültigen Ergründung des heiligmäßigen Kruges immer mehr sonnenklar, daß der heilige Sankt Bürokrazius der mächtigste und einflußreichste Heilige auf Erden war. Welcher andere Heilige hatte sonst eine derartige Allmacht gewonnen?

Durch einen ganz eigentümlichen chemischen Prozeß, über den sich der hochwürdige Pater Hilarius sehr eingehend verbreitet, haben die Speckknödel die merkwürdige und nicht genug zu schätzende Eigenschaft, daß sie zu einem großen Teile unmittelbar als Phosphor ins Gehirn gehen.

Weil nun die Tiroler Speckknödel die angebetete Leibspeise des hochwürdigen Pater Hilarius waren und er sie auch fleißig mit Wein begoß, um den chemischen Prozeß der Phosphoreszierung möglichst zu beschleunigen, hat er es zu einem ganz besonders hohen Grade der Gescheutheit gebracht, der ihn befähigte, seine weltberühmte Fastenpredigt über das auferbauliche Thema zu halten: „Warum und wasmaßen der Mensch das allergrößte Rindviech ist“.

Also haben wir den größten Saustall und brauchen dahero das Schwein gar nicht despektierlich zu betrachten; denn von ihm kommen in erster Linie die Speckknödel, in weiterer Folge Schinken, Würste, Schweinsbrateln und andere gute und Gott wohlgefällige Dinge. Könnt ihr dagegen ein einziges Gott wohlgefälliges Ding namhaft machen, das aus eurem Saustall jemals die Welt beglücket hätte?

Auch er ist eine Kugel, wenn auch in dimensionibus minoribus. Er kann aber mit der Weltkugel füglich in Vergleich gebracht werden, da er eine kugelförmige Welt für sich ist. Man könnte ihn ohne Überhebung als globus Tirolensis in die Lehrbücher der Astronomia einsetzen. Und doch unterscheidet sich der Tiroler Speckknödel von der Weltkugel wiederum wesentlich.

Sonst wollte eines Tages die ganze Welt Speckknödel fressen, um auch so gescheut zu werden wie wir Tiroler. Das ginge uns just noch ab. Wir haben ohnedies immer zu wenig Speck, namentlich in den gegenwärtigen teuren Zeiten.

Zu jenen Zeitläuften, da der heilige Bürokrazius auf Erden wandelte, waren die Tiroler Speckknödel leider noch nicht erfunden. Wie hätte sich ansonsten unser verehrungswürdiger Heiliger daran erlustieret und delektieret. Wie wäre der schnüffelnde Rüssel seiner Nase in Bewegung geraten ob des anmutigen und verführerischen Duftes der Knödel.

Einmal will er obgenannten fürwitzigen Fragern gern das Maul nicht nur nach der Rolle des Speckes im Leben des heiligen Bürokrazius, sondern auch nach den Tiroler Speckknödeln anselbsten wassern machen. Zum zweiten gehören die Tiroler Speckknödel, da auch sie sich wie die gewaltige Erfindung des Heiligen auf Speck gründen und bauen, schon rein stofflich, secundum materiam, in diese Legende.

Ich muß hier meine gelehrte Darstellung etwas unterbrechen und zur Ehre der Tiroler Speckknödel einfügen, daß just an dem herrlichen Tage, an dem der Pater Hilarius die Heiligen aufaziusin Reih und Glied aufmarschieren ließ, der Pater Küchenmeister geradezu phänomenale Speckknödel hergestellt hatte, von denen ein halbes Dutzend mit einer Schüssel dampfenden Sauerkrautes dem Pater Hilarius auf seine Zelle gebracht wurden.

An einem Samstag der Fastenzeit hatte sich der hochwürdige Pater Hilarius, um sich für die geistigen Strapazen des darauffolgenden Sonntags zu stärken, sieben Tiroler Speckknödel von der beruhigenden Dimension mittlerer Kegelkugeln einverleibet.