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Aktualisiert: 6. Juni 2025


Wenn er am Fenster stand, sah er die Bauern auf dem Feld und beneidete sie um ihre Freiheit. Die Kameraden, die mit ihm zu gleicher Zeit den Dienst angetreten hatten, behandelten ihn mit Kälte; einerseits war er ihnen zu jung, anderseits erregte er ihr Mißtrauen, ohne daß sie den Grund hätten bezeichnen können; das alte Mißtrauen, das Engelhart nun so oft und in so vielen Augen wahrgenommen.

Engelhart flog in die Kleider, sie stürmten auf die Straße, und da die Kaserne fast eine halbe Stunde Wegs entfernt war, wollten sie einen Wagen auftreiben, fanden aber keinen. So mußten sie im Laufschritt unter dem Aufsehen der Passanten über die Glacis rennen; als sie auf dem Domplatze waren, schlug es schon dreiviertel.

Oesterle war ein sanfter Bursche, aber es mißfiel Engelhart, daß er vor Michael Herz ein kriechendes Benehmen zur Schau trug. Er sollte Engelharts Interesse an kaufmännischen Gegenständen wecken und französische Konversation mit ihm treiben, doch Engelhart sah ihn dann so spöttisch an, daß er verstummte.

Ratgebers hatten seit Jahren eine Magd namens Ketti, und von dieser wurde Engelhart sehr geliebt. Sie stammte aus Heilbronn und hatte neben fränkischer Herbheit auch das Gemüthafte und Phantasievolle, das dem schwäbischen Wesen eignet.

Das merke dir: und wenn ich dich an einer Straßenecke liegen sehe und du schnappst nach Brot, ich höre nichts, ich kenne dich nicht.« – »Du hast mich gefragt, was ich will, ich habe ehrlich geantwortet, Onkelsagte Engelhart. »Natürlich, ich bin arm und kann ohne deine Zustimmung nichts tunFrau Esmee kam dazu, und die ungemessene Verachtung, die sie Engelhart bezeugte, machte ihn völlig verstockt.

Dies mußte auffallen; wenn Geld zur Bank gebracht wurde, war es streng untersagt, daß die Boten sich trennten, selbst auf dem Heimweg. Engelhart trug Scheu, den wahren Grund anzugeben, Porkowsky machte sich diesen Umstand zunutze und brachte bei Herrn Gallus eine Lüge vor, durch die Engelhart schuldig schien.

Er hatte den siebziger Krieg als Trompeter mitgemacht; es war auch in seiner Stimme etwas Trompeterhaftes, aber wenn er schwieg, sah er schlau und schläfrig aus. Einmal erzählte Frau Agathe auch von ihren verstorbenen Eltern. Es war an einem schönen Tag im Mai, und Engelhart ging mit der Mutter über die Wiesen jenseits der Maxbrücke gegen die Wolfschlucht.

War all das nur ein buntes, böses Träumen der ums Wachsein sich quälenden Seele? An Nebeltagen verschwimmen Himmel und Erde, und der Schatten an einer Mauer scheint sich in die Wolken zu recken. In dieser Zeit kam Engelhart fast täglich ins Haus der Tante Curius.

Fräulein Frühwald war eine Person, die immer Neuigkeiten wissen wollte. Das einzige Zimmer, das sie innehatte, war voll von Sägespänen, denn sie verdiente ihren Unterhalt damit, daß sie Blechkapseln glänzend machte. Während sie Engelhart in ein Gespräch zu verwickeln versuchte, schlug dieser ein umfängliches Buch auf, das auf dem Tische lag. Es war die Bibel, Altes und Neues Testament.

Beim Lampenlicht beugte sie sich noch einmal über Engelhart und blickte ihm tief in die Augen. »Achseufzte sie und deckte die Hand über seine Lider, »du weißt noch nichts von der WeltEr glich einem Kind, als er stundenlang schweigend an ihrer Brust lag. Er dachte, mehr von der Welt zu wissen sei überflüssig. Dünkte ihm dies schon zu viel. In den nächsten Tagen trieb er sich müßig umher.

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