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Aktualisiert: 6. Juni 2025
Auf dem Strom bis gegen die Steinbrücke hin waren Holzkähne verankert und das Wasser schlickerte unter ihnen. Oben auf der Festung brannte ein rotes Signallicht. Das Gewehr lag Engelhart wie ein Baum auf der Schulter, und die fallenden Schneeflocken erzählten vom Schlaf, sie waren wie sichtbarer Schlaf, sie machten die Glieder trunken von Schlaf.
Mensch!« Es war nichts Tobendes in seiner Stimme, nur Schmerz und leidenschaftliche Bewegtheit. Engelhart befand sich jedoch in wunderlicher Lage; er konnte jenem nicht sagen: das, was du fürchtest, ist nicht geschehen, denn es gibt eine Männereitelkeit, die stärker ist als jedes Gefühl von Sünde. Klewein schien es auch als ein Fatum zu nehmen.
Die Zuschauer waren höchst belustigt, die ganze Gesellschaft wurde munter, und als die Bäuerin schließlich ein unwilliges Gebrumm hören ließ, brachen alle in dröhnendes Gelächter aus. Engelhart nahm einen Zigarettenstummel und steckte ihn der immer noch Schlummernden in den Mund. Die Leute fühlten sich wie im Theater, ein altes Weib bekam vor Lachen einen Hustenanfall.
Engelhart errötete, als er dem stumpflohenden Blick der schwarzen Augen begegnete. Es war der Blick eines Jägers, eines Wilddiebs, bevor er die Flinte anlegt. Jener Klewein, der den Monolog gesprochen, brütete schweigend vor sich hin; über seinem hart markierten Schauspielergesicht bebte die Haut wie Wasser, das leichter Wind zu Falten bläst.
Immer von neuem wiederholte Herr Ratgeber: »Sei ein braver Mensch, werde ein braver Mann.« Er ließ sich keine Rührung anmerken, und als Engelhart schon im Coupé saß und aus dem erleuchteten Fenster blickte, lächelte Herr Ratgeber sein seltsames, verlegenes, zuckendes Lächeln.
Mit meinem Vater bin ich nun vollends auseinander, und ich bin froh, daß dies beschwerende Verhältnis aus meinem Dasein hinausoperiert ist. Ich bin sein Fleisch und Blut, aber nicht sein Geist und Herz, und das hab’ ich stets sehr zu büßen gehabt. Nun leben Sie wohl, Freund, und bleiben Sie mir gut.« In dieser Zeit begann Engelhart sehr unter nächtlichem Traumwesen zu leiden.
Nachher gingen sie alle ins Klavierzimmer hinunter, räumten Tische und Stühle beiseite, um zu tanzen, denn Hedwig wollte zeigen, daß sie sich aus dem Unfall nichts mache. Aber Engelhart war verschwunden. Er hatte sich eine Weile im Hof herumgetrieben und war dann in die Scheune gegangen, wo er sich oben zwischen den Holzstößen verbarg.
Kein Lächeln begrüßte ihn, alle schienen wie in die Betrachtung eines Loches vertieft. Herr Ratgeber lehnte regungslos im Sessel, der sonst so glänzende und martialische Schnurrbart hing kraftlos über die Lippen. Eine fremde Person kam aus dem Krankenzimmer und lispelte: »Ach, du bist da, Engelhart – deine Mutter hat heute nach dir verlangt.«
Mondschein lag auf dem weiten Spiegel des Sees, drüben beim Wehr sprühte silbern die Gischt. Engelhart stierte hinab, keuchend vom Lauf, Rindsblatts Gesicht war schweflig fahl und er sagte durch die verpreßten Zähne: »Ich will dich jetzt ins Wasser werfen und ersäufen.
Schön, schön, wir werden ja sehen, wenn Sie nicht parieren, werf’ ich Sie hinaus. Adieu, junger Mann.« Ein enges düstres Loch im Erdgeschoß eines engen düstern Hauses war das Zimmer, das Engelhart bewohnen sollte. Es hatte keinen eignen Eingang und war nur durch die Küche und das Wohnzimmer der Partei zu erreichen.
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