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Aktualisiert: 20. Mai 2025
In Esmee zeigte sich die Unbefangenheit einer kräftig auf Form und Erscheinung gerichteten Natur, und sie war immer wieder die Versöhnerin zwischen der spöttisch-überlegenen Helene und der hadernd-unzufriedenen Jette; sie ließ alles Unangenehme an sich herankommen und wurde dann spielend damit fertig.
Schließlich, sein Gebaren wurde ihm selber unbehaglich, sprang Engelhart auf eine Kiste und schleuderte die Latte wie einen Speer von sich. Sie traf Hedwig seitwärts an der Stirn, ein Aufschrei folgte, Engelhart sah Blut, die Mädchen kamen bleich aus ihren Verstecken, Esmee lief, um Wasser zu holen, Helene wusch die unbedeutende Wunde und band ein Tuch um Hedwigs Stirne.
Michael Herz sprach mit seinen Freunden über den Fall. Sie sagten zumeist das, was er oder vielmehr was Frau Esmee hören wollte. Nur ein einziger, auf dessen Klugheit und Weltkenntnis er große Stücke hielt – es war der Hausarzt
Um elf Uhr kam Tante Esmee unerwartet ins Zimmer. »Ich habe dir doch verboten, bis in die Nacht hinein zu schreiben,« rief sie aus. Ihr Gesicht war weiß vor
Als er in den Wirtsgarten kam, hatten sich die Gäste schon in den Saal geflüchtet, da es zu tröpfeln anfing. Esmee stand auf der obersten Stufe der Terrasse. Sie hatte einen Zipfel ihres Taschentuchs zwischen den Zähnen und riß daran, während sie in den Saal blickte, die Augen in unheimlicher Wildheit funkelnd.
Frau Esmee umhalste den erregten Mann und suchte ihm Ruhe und Fassung zurückzuschmeicheln, zugleich winkte sie Engelhart gebieterisch zu, er solle das Zimmer verlassen. Er suchte Emil Oesterle auf, um das Vorgefallene mit ihm zu besprechen. Aber der furchtsame Mensch hütete sich, etwas zu sagen, was Michael Herz hätte mißbilligen können.
Da legten sich zwei kleine Hände über seine Augen und eine zarte Stimme wisperte: »Wer bin ich?« Eigensinnig schwieg er still, und als sich Esmee schmollend an seine Seite setzte, herrschte er sie an: »Warum bist du mir denn nachgelaufen?« Sie antwortete nichts, sondern schüttelte heftig ihr lose hängendes Haar. Er verfiel wieder in sein verstocktes Schweigen.
Das merke dir: und wenn ich dich an einer Straßenecke liegen sehe und du schnappst nach Brot, ich höre nichts, ich kenne dich nicht.« – »Du hast mich gefragt, was ich will, ich habe ehrlich geantwortet, Onkel,« sagte Engelhart. »Natürlich, ich bin arm und kann ohne deine Zustimmung nichts tun.« Frau Esmee kam dazu, und die ungemessene Verachtung, die sie Engelhart bezeugte, machte ihn völlig verstockt.
Dieser Umstand erweckte von neuem Engelharts prickelnde Eifersucht, und er fing an, prahlerische Reden zu führen. Der Lügengeist kam über ihn, zum Schluß stand er seinem wahnvollen Gerede machtlos gegenüber, und Esmee, die ihn verwundert angestarrt hatte, lief spöttisch lachend davon.
Es war spät, als sie heimkamen; vor der Tür des Wahrmannschen Hauses fand ein höchst geräuschvolles Gutenachtsagen statt. Esmee setzte sich auf die Steintreppe und nahm einen Vorschuß auf den Schlaf ihrer Nacht.
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