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Aktualisiert: 27. Oktober 2025
Langsam ging der Richter von Fenster zu Fenster des Erdgeschosses und zog einen zusammenlegbaren Maßstab aus der Tasche, mit welchem er die Sprossenentfernung im Gitter maß. Staunend sagte Amareller. „Mit Verlaub, Herr Richter, durch selle Gitter wird decht keiner durchschlupfen können!“
Aber wissen möcht' ich decht, ob es der Widschwenter ischt!“ „Für mich ischt der Fall nun abgethan. Ihr könnt dem Widschwenter jedoch sagen, daß er zu mir kommen soll, ich hätte mit ihm zu reden!“ Bald nach Abgang Maldoners wurde die Post gebracht, amtliche Schriftstücke, unter welchen Ehrenstraßer auch einen an ihn gerichteten Privatbrief fand.
Dem Kanzlisten wurde etwas schwül. „Ischt der Name denn so gefährlich?“ fragte schmunzelnd der Präsident. „Ich glaub' decht nicht, daß der Herr Kanzlist a Freud' hätt' wenn er ihn höret!“ „So? Jetzt möchte aber schon ich auch den Namen wissen! Red' nur frei 'raus, es geschieht dir gar nichts!“ Der Latschwieser zog sich langsam und rücklings gehend zur Kanzleithüre hin und griff nach der Klinke.
„So sprecht nur frei von der Leber weg!“ „Schon! „Warum denn nicht?“ „Gleich nit zum glauben! Selle Möhren werden alleweil weniger und decht hun ich selle nit geholt!“ „Ihr meint also, daß sie Euch gestohlen werden?“ „Könnt' schon sein! Ich hätt's auch nit gedenkt, daß es möglich wär' vom Nachbar!“ „Wer ischt Euer Nachbar?“ „Der Widschwenter Michel war' es, wenn Euer Gnaden nix dagegen hätten!“
„So willst du das Schimpfwort nicht zurücknehmen, Jörgel?“ „Gut; es ischt solches Wort eine Beleidigung, und diese wird bestraft. Der Jörgel wird daher fünf Gulden Strafe zahlen müssen und zwar gleich da auf den Tisch!“ „Zahlen thu' ich nix!“ „Dann wirst halt auf drei Tag' eingelocht!“ „Sell möcht' ich mir decht ersparen!“ „So mußt du die Beleidigung zurücknehmen!“ „Muß ich dann nix zahlen?“
Ehrenstraßer warf ein: „Weißt du denn, Krämer, ob gerade das von der Ursula gezahlte Geld falsch war?“ „Das ischt decht leicht zu erraten! Das Pulver braucht der Senn decht nur zum Wildschießen und die Urschi ischt sein Schatz! Also ischt au' das Geld nicht in Ordnung!“
Servaz hatte noch keine zehn Sätze gesprochen, da unterbrach ihn der Richter mit der Frage: „Ischt der Hofhund männlichen Geschlechts?“ Überrascht stammelte Amareller. „Wird wohl decht so sein!“ Laut, allen Anwesenden vernehmlich sprach der Richter: „Das ischt eben die alte und ewig dumme Geschichte. Ihr Bauern haltet immer männliche Hunde, Dörcher und fahrendes Volk immer Weibchen.
„Ich mein' decht, das Korn hat mir der Widschwenter Michel heimlicherweise in die Scheune gesteckt, aber die Möhren hat er mir decht gestohlen!“ „Dann sollten die zwei Säcke Korn wohl eine Entschädigung für die gestohlenen Rüben sein?“ „Sell könnt' schon möglich sein!“ „Entspricht der Wert des Kornes dem Verlust an Rüben?“ „Wohl, wohl!“ „Beharrt Ihr dann noch auf der Diebstahlsanzeige?“ „Na, na!
Der Richter forderte den Bauer auf, weiter zu erzählen, doch Weirather blieb stumm. „Also, du willst nichts weiter sagen. Auch recht. Es wäre aber besser, wenn du dein Gewissen erleichtern würdest durch ein volles Geständnis. Dem Teufel bischt ja decht verfallen infolge des verübten Verbrechens, der Schwarze wird dich bei lebendigem Leib' holen, mein' ich!“ Verstockt stand der Bauer.
Dort besteht die Gepflogenheit ganz besonders, jedermann mit einem Übernamen zu belegen. Sagt 'mal, hat nicht auch der Gerichtskanzlist hier einen Beinamen?“ „Ich wüßt' nicht, Ew. Gnaden!“ stotterte der Bauer. „Nur grad' heraus mit der Sprache! Wie nennt Ihr, wenn Ihr zu Hause oder im Wirtshause beim Rötel den hiesigen Gerichtskanzlisten?“ „Sell kann ich decht nicht gut sagen in der Kanzlei!“
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