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Kleine Ange, kleine liebe Ange,“ flüsterte der Mann und grub die Zähne in die Lippen, um seiner innerlichen Erregung Herr zu werden. „Nun beginnt der große Roman der Roman unseres Lebens!“ Teut beantwortete beide Briefe zugleich. Ange schrieb er: „Auch von Carlos erhielt ich einige Zeilen. Der kurze formelle Inhalt läßt mich schließen, daß es sich um nichts Gutes handelt!

Frau Olga kam in eine etwas unbequeme Stimmung; es war ja fast undenkbar, daß ein Mann von so guter Erziehung wie Teut diese Bemerkung gegen sie persönlich zugespitzt hatte, aber andererseits konnte sie kaum anders, als diese auf sich beziehen.

Hm, hm,“ sagte der Major von Teut denn er war es zu dem ihm gegenübersitzenden Manne und blies den Rauch einer starken Cigarre nach seiner Gewohnheit durch die Nase. „Das klingt ja alles so gut und doch wieder auch so ernst, wie ich's mir gedacht habe. Aber vielleicht zunächst wer weiß war's auch besser so!? Was haben Sie denn der Gräfin über Ihre Reise gesagt? Wie haben Sie diese begründet?“

Überdies ist es möglich, daß uns Claireforts verlassen werden, sobald der Graf seinen Abschied genommen hat.“ „Nimmt er seinen Abschied?“ fragte Olga, zugleich durch eine Bewegung ihren Dank für Teuts Bereitwilligkeit ausdrückend. „Ich denke, man giebt ihn dem Herrn Grafen.“ „Wer sagt das?“ fuhr Teut auf und lenkte mit rascher Biegung in einen Seitenpfad. „Nun, ich hörte so, Herr Rittmeister.

Denn es giebt Wünsche, die der Mensch aus besserer Einsicht zurückdrängt bis zum letzten Atemzug Wünsche auch, von denen er weiß, daß sie sich nie erfüllen können, aber die doch beglücken, so lange ein Wahrscheinlichkeitsschimmer bleibt. Teut ein Krüppel!

Aber er sprach nicht aus, denn Teut wandte sich mit seinem starkknochigen Gnugesicht zu ihm, und indem er den Sprechenden mit einem Blicke musterte, vor dem jener unwillkürlich den seinigen zu Boden senkte, sagte er mit schneidender Zurückweisung: „Da war die Frau Gräfin Ange von Clairefort, mein Herr! Der von Ihnen beliebte Ausdruck war respektwidrig und äußerst unpassend!

Und die Rückwirkung blieb auch bei Teut trotz äußerer Unempfindlichkeit nicht aus. Mit Wehmut sah er, wie ernst Ange geworden war und wie sie sich nach dem alten, zwanglosen Leben zurücksehnte. Selten noch tönte ihr helles, herzliches Lachen durch die Räume. Einmal fand er sie weinend unter den Kindern sitzen und sich mühend, ihnen bei ihren Arbeiten zu helfen.

Das Kind spielte mit einer silbernen Kette, die aus dem Waffenrock hervorschaute, und zerrte zuletzt daran. Schon oft hatte Ange auf das geheimnisvolle Ticken gelauscht, nun trieb sie heute abermals die Neugierde. „Warte,“ sagte Teut gutmütig, löste die Uhr und legte sie in die zarte Hand des holden kleinen Mädchens.

Was, liebes Kind?“ unterbrach sie sich entschuldigend, als plötzlich Eva hinter ihren Stuhl trat und eine Frage an sie richtete. Teut schob sich artig zurück, während die Damen einige Worte austauschten, und zugleich beobachtete er Olgas Tochter genauer. Eva glich einer wilden Rose in ihrer Erscheinung: sie war in der That sehr hübsch, aber das Gesicht war geistlos.

Aber auch noch einen anderen längst verfolgten Plan hoffte Frau Olga durch die Annäherung an den Rittmeister zu erreichen. Auch Claireforts gehörten zu den Personen, mit denen es ihr nicht gelungen war, in nähere Berührung zu treten, und nun fand sie eine bequeme und, wie sie vermeinte, sichere Anknüpfung durch Teut.