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Dann ist da ein Klavierlehrer, kein feiner Mensch, eine der Töchter hat er sogar geküßt, und nun macht er der Gräfin einen Heiratsantrag, den sie natürlich weit von sich weist. Ein Klavierlehrer! Wie könnte sie!“ Diederich bestätigte, es sei ausgeschlossen.

Aber in diesem Moment flog die Gräfin abermals auf ihren Mann zu, faßte ihn, der offenbar etwas sprechen wollte, was niemals enthüllt werden durfte, und verschloß ihm mit der Rechten den Mund. Und nachdem das geschehen, wandte sie sich zu Imgjor, nahm sie in ihre Arme und redete besänftigend mit gedämpfter Stimme, auf sie ein.

Tibet, bester, goldener Tibet, was beginnen wir? Eben haben sich zehn Personen angesagt! Die Uhr ist zwei! Um fünf wollen wir speisen!“ „Es wird alles nach Ihren Wünschen sein, Frau Gräfin,“ erwidert Tibet, verbeugt sich und geht seiner Arbeit nach. Und wenn Tibet das sagt, dann kann wohl eine kleine Welt einstürzen, aber wenn sie nicht einstürzt, ist alles auf die Minute, wie er versprochen.

Nichts ist ihm zu hoch, nichts ist ihm zu gering: den einen Tag eine Gräfin, den andern Tag eine Betteldirne. Nichts in der Welt ist so geräumig wie sein Herz. Aber wehe der Armen, die einen Kavalier liebt! Sie muß nach ihm suchen, wenn er bezecht am Grabenrande liegt. Sie muß schweigend zusehen, wie er das Heim ihrer Kinder verspielt. Sie muß es dulden, daß er andere Frauen umschwärmt.

Der Graf, sonst ein gerechter Mann und der guten Gräfin in Treue zugetan, hatte begonnen mitunter finster drein zu sehen, daß ihm der Erbe seiner großen Herrschaft noch immer nicht geboren wurde.

Es ist nichts schrecklicher als Macht und Übereilung. Amtmann. Aber Macht und Schwäche sind auch ein trauriges Paar. Luise. Sie werden der gnädigen Gräfin nicht nachsagen, dass sie schwach sei. Amtmann. Behüte Gott, dass ein solcher Gedanke einem alten treuen Diener einfallen sollte!

"Sei kein Narr!" rief der Zirkelschmied. "Wenn sie dich totschlagen, bekommt die Frau Gräfin den Schmuck dennoch nicht. Drum ist es besser, du gibst ihn her und erhältst dein Leben."

Deshalb war es auch durchaus nicht überrascht, als plötzlich auf dem Wege dicht vor ihm ein herrschaftlicher Wagen anhielt und die junge Gräfin in demselben sagte, der Apfelbaum wäre das Lieblichste, was man sehen könnte, er wäre der Frühling selbst in seiner herrlichsten Offenbarung.

Das bevorstehende Fest nahm die Gedanken und die Thätigkeit der Gräfin fast ganz und die des Grafen kaum minder in Anspruch. Auch Lucile war wenig zu haben, da sie sich mit Ueberraschungen für den Ball trug. Nur abends wurde, wie gewöhnlich, eine Partie Boston, Pikett oder Schach gespielt, auch fanden gemeinsame Gesprächsaustausche über die die Gesellschaft berührenden Einzelheiten statt.

War man doch gewohnt, nur Ange an der Seite des Rittmeisters zu sehen, während jetzt die nicht minder viel besprochene Frau von Ink neben dem bizarren Rittmeister dahinkutschierte. Mit einer großen Spannung sah Olga dem Augenblick entgegen, wo sie an der Clairefortschen Villa vorbeifahren würden. Ob Teut wohl hinüberschauen, ob wohl zufällig die Gräfin auf dem Balkon oder im Garten sein werde?