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In gleicher Weise konnte der Uebersetzer von der eleganten attischen Konversation seiner Originale einen sehr grossen Teil nicht brauchen. Zu der raffinierten Kneip- und Bordellwirtschaft Athens stand der roemische Buerger- und Bauersmann ungefaehr wie der deutsche Kleinstaedter zu den Mysterien des Palais Royal.

Alle Güte und alle Strenge fruchtete nichts, wir selbst ermahnten ihn vergeblich, gescheidt zu sein und zu arbeiten, damit er sich nicht für jetzt und für ein andermal das Spiel verderbe." "Wie Alles nicht half, wurde der Salomon endlich für so lange in Arrest gesprochen bis er sich dazu verstünde, den Kneip zur Hand zu nehmen.

„O,“ rief Nellie, „du armes Rosi, wie bedaure ich dir, denn in der Kneip ist es zu schön. Oft gehe ich mit Fred und einige gute Freunde ins Wirtshaus, und dann trinken wir Bier zusammen. O, das ist fein! Und das Comment hat mir Fred auch gelehrt, ich kann es gutpaß auf!“ Sie sah Rosi mit schelmischer Herausforderung an, erhob ihr Glas und hielt es dem Pastor entgegen.

Nellie und Ilse machten einige schwache Versuche, mit Rosi ein Gespräch anzufangen, aber sie antwortete kurz und einsilbig. „Ich kenne unsre ‚artige Rosi‘ ja gar nicht wieder,“ flüsterte Ilse der Freundin zu. „O, ich erstaune mich auch über ihr,“ gab diese ebenso leise zur Antwort, „was hat sie, daß sie ihr Mann nicht in der Kneip läßt? Sie ist eine Tyrann!“

Regelmäßig nach solchen nächtlichen Phantasien ließ er sich am Morgen das Wirtschaftsbuch vorlegen, und wehe, wenn Gustes Rechnung nicht glatt aufging. Durch ein fürchterliches Strafgericht in Gegenwart aller Dienstboten setzte Diederich ihrem kurzen Machtdünkel, falls sie noch eine Erinnerung daran bewahrte, ein jähes Ende. Autorität und Sitte triumphierten wieder. Auch sonst war dafür gesorgt, daß die ehelichen Beziehungen nicht allzusehr zum Vorteil Gustes ausschlugen, denn jeden zweiten, dritten Abend, manchmal noch öfter, ging Diederich fortzum Stammtisch in den Ratskeller, wie er sagte, aber das stimmte nicht immer ... Am Stammtisch war Diederichs Platz unter einem gotischen Bogen, in dem zu lesen stand: „Je schöner die Kneip’, desto schlimmer das Weib, je schlimmer das Weib, desto schöner die Kneip’.“ Und auch die kernigen alten Sinnsprüche in den übrigen Bogen rächten einen in wohltuender Weise für die Zugeständnisse, die man, durch die Natur genötigt, der Frau daheim zuweilen machte. „Wer nicht liebt Wein und Gesang, verdient ein Weib sein Leben lang“, oderBehüt euch Gott vor Schmerz und Wunden, vor bösen Weibern und bösen Hunden“. Dagegen las, wer zwischen Jadassohn und Heuteufel die Augen zur Decke erhob: „Friedliche Rast am traulichen Herd, und an der Wand ein schneidiges Schwert. Nach alter Sitt’ in deutscher Mitt’, kommt trinkt euch aller Sorgen quitt“. Was allerseits geschah, ohne Unterschied der Konfession und Partei. Denn auch Cohn und Heuteufel samt ihren näheren Freunden und Gesinnungsgenossen hatten im Lauf der Zeit sich eingefunden, einer nach dem anderen und ohne viel Aufsehen, weil es eben auf die Dauer niemandem möglich war, den Erfolg zu bestreiten oder zu übersehen, der den nationalen Gedanken beflügelte und immer höher trug. Das Verhältnis Heuteufels zu seinem Schwager Zillich litt nach wie vor unter Mißhelligkeiten. Zwischen den Weltanschauungen lagen denn doch unübersteigbare Schranken, undin seine religiösen Überzeugungen läßt sich der Deutsche nicht hineinreden“, wie man auf beiden Seiten feststellte. In der Politik dagegen war bekanntlich jede Ideologie vom Übel. Seinerzeit im Frankfurter Parlament hatten gewisse hochbedeutende Männer gesessen, aber es waren noch keine Realpolitiker gewesen, und darum hatten sie nichts als Unsinn gemacht, wie Diederich bemerkte. Übrigens milde gestimmt durch seine Erfolge, gab er zu, daß das Deutschland der Dichter und Denker vielleicht auch seine Berechtigung gehabt habe. „Aber es war doch nur eine Vorstufe, unsere geistigen Leistungen heute liegen auf dem Gebiet der Industrie und Technik. Der Erfolg beweist.“ Heuteufel mußte es zugeben. Seine