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»Er ist ein aufgeklärter und gebildeter Kopf und genießt als Bürger wie als Mensch allgemeine Achtungsagte Frau von Imhoff. »Und ist er denn geneigt, eine so verantwortungsreiche Aufgabe zu übernehmenfragte der Lord zerstreut. Doch darüber konnte Frau von Imhoff keine Auskunft geben. Als Stanhope sich am andern Morgen beim Präsidenten melden ließ, traf er Herrn Quandt dortselbst.

Frau von Imhoff gestand später, daß ihr ein solcher Ausdruck kindlicher Freude noch nirgends vorgekommen sei; ja, es glich dem Lachen eines kleinen Kindes, nur daß sich eine höhere und reinere Kraft des Bewußtseins darin zu erkennen gab und die Empfindung seines Innern mit den stärksten Farben malte.

Er wollte sich nicht zufrieden geben, wenn man ihm vorhielt, daß es doch eine Irre gewesen, die so gehandelt. Noch vor seinem kurz darauf erfolgten Ableben sagte er zu Frau von Imhoff, die ihn besuchte: »Mich freut die Welt nicht mehr. Warum klagte sie mich an? Mich, gerade mich? Ich hab’ ihn ja liebgehabt, den Hauser

»Wer ist der ungeschickte Mannerkundigte sich Stanhope, den die Schadenfreude des Polizeileutnants verdroß. »Das? Das ist der Lehrer Quandt, MylordEigner Zufall; eine halbe Stunde später wurde bei Frau von Imhoff derselbe Name genannt. Der Präsident und seine Freundin waren nach langen Beratungen übereingekommen, Caspar in die Obhut des Lehrers Quandt zu geben.

»Sehr fein, sehr feinmurmelte der Hofrat beifällig, ohne merken zu lassen, daß er keineswegs überzeugt war. Spät nachmittags kamen sie in die Stadt zurück. Caspar trennte sich von den Herren und ging heimwärts. Auf dem Promenadeweg begegnete er Frau von Imhoff. Sie begrüßte ihn und fragte, warum er sich so lange nicht bei ihr sehen lasse.

Das Gefährt rollte gegen die Krailsheimer Straße. Fünf Minuten später erschienen Herr von Imhoff und der Hofrat Hofmann; sie mußten zu ihrem Leidwesen erfahren, daß sie die Zeit verpaßt hatten. Um Caspar seiner Traurigkeit zu entreißen, forderten sie ihn zu einem Spaziergang in den Hofgarten auf, ein Vorschlag, dem der Lehrer eifrig zustimmte. Hickel bat, sich anschließen zu dürfen.

Sie lebte an allem und in allem, starb mit jedem Seufzer gleichsam dahin, flog mit jeder Freude in eine entrückte Region. Eines Abends im August trat sie ins Zimmer ihrer Freundin, warf sich wie atemlos vom Laufen auf das Sofa und war lange nicht zu sprechen fähig. »Was hast du nur wieder getrieben, Clarasagte Frau von Imhoff vorwurfsvoll; »das heißt nicht leben, das heißt sich verbrennen

Die Hausfrau und mit ihr einige andre Damen waren bemüht, die Gäste zu beruhigen, aber während die Diener die Kerzen des großen Kronleuchters anzündeten, meldete man Frau von Imhoff, daß ihre Schwiegermutter, die Jubilarin, infolge der ausgestandenen Aufregung unwohl geworden sei und sich auf ihr Zimmer begeben habe. Sie folgte sogleich nach. Dies war ein Signal zu allgemeinem Aufbruch.

Als sie im Wohnzimmer waren, übergab der Hofrat dem Lehrer zwei Golddukaten und sagte, die seien von Frau von Imhoff, der er Caspars Verlegenheit geschildert habe; die gütige Dame habe sich noch hoch entschuldigt, daß es nur so wenig sei, aber sie habe über das Geld keine freie Verfügung. »Übrigens war der Hauser gestern bei mirfuhr der Hofrat fort, »und zwar kam er, um mich zu bitten, ich möchte es doch verhindern, daß er dem Polizeileutnant in Pflege gegeben werde

Sie fand die Freundin noch auf. Frau von Imhoff sagte ihr, daß man morgen auf den Kirchhof gehen wolle, weil das Kreuz auf Caspar Hausers Grab errichtet werde. Frau von Imhoff empfand Claras Schweigsamkeit wie einen Alpdruck und erzählte, erzählte. Vieles von Caspar, vieles von denen, die um ihn waren.