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Wo die Menschen bedrückt oder gequält werden, da antworten sie mit Hilferufen oder mit Taten. Die Totentänze, welche im Mittelalter an Friedhofsmauern und Kreuzgängen im Deutschen Reiche gemalt standen, waren die Hilferufe eines geknechteten Volkes, dessen weltliche Klassen unter dem harten Drucke Roms an Geld und Geist erpreßt wurden.

Diesmal sprang die Prinzessin selbst auf und riß das Fenster auf. Es klirrte und krachte, dumpf dröhnte die Uhr, und schwapp! bekam die Prinzessin so ein Güßlein, daß sie pustend und stöhnend in das Zimmer zurücktaumelte. Wieder tönten Hilferufe, Jammern, Kreischen; Türen klappten, Schritte hallten und Kasperle lag gerade in seinem Bett, als er draußen des Herzogs Stimme hörte.

Die Vettern sahen sich betroffen an. Gurgelndes Stöhnen, leidenschaftliche Anklagen fielen auf sie ein. Hilferufe. Einige alte Weiber liefen zitternd herbei. Sie hielten sich scheu in einer Ecke des Zimmers und glotzten die beiden an. Die Vettern lächelten gequält. Der eine dachte: die ist hart wie Stein, und schaute den anderen sonderbar von der Seite an.

Er hatte, als er Heidi bediente, einen kleinen Katzenkopf aus dessen Tasche herausgucken gesehen und sah dem Spektakel entgegen, und wie er nun ausbrach, konnte er sich nicht mehr halten, kaum noch seine Schüssel auf den Tisch setzen. Endlich trat er denn wieder gefasst ins Zimmer herein, nachdem die Hilferufe der geängsteten Dame schon längere Zeit verklungen waren.

Er seinerseits fand sie widerwärtig elegant. Sie unternahmen es, in einer unverständlichen Sprache eine Beschwerde an ihn zu richten, worauf er die Achseln zuckte und die Füße in den Socken auf die Bank legte. Sie hielten sich die Nase zu und stießen Hilferufe aus. Der Schaffner erschien, der Zugführer selbst, aber Diederich hielt ihnen sein Billett zweiter Klasse hin und verteidigte sein Recht.

Endlich kamen Sebastian und Tinette auf die wiederholten Hilferufe herbei, und jener packte gleich eins nach dem andern der kleinen Geschöpfe in den Korb hinein und trug sie auf den Estrich zu dem Katzenlager, das er für die zwei von gestern bereitet hatte. Auch am heutigen Tage hatte kein Gähnen während der Unterrichtsstunden stattgefunden.

Da hing nun die kleine Maja tief im Schattendunkel des Brombeerbusches dicht über der Erde, der Grausamkeit der Spinne hilflos überliefert, die vorhatte, sie langsam verhungern zu lassen. Da sie mit dem Köpfchen nach unten hing, fühlte sie bald, daß sie diese schreckliche Lage nicht lange aushalten würde. Sie wimmerte leise vor sich hin, und ihre Hilferufe wurden immer schwächer.

Huhu, dort kommt wieder so ein schwarzer Mordbube, der Beelzebub selber!“ Erschrocken griff der Knecht die Bürgermeisterin beim Arm und riß sie mit sich im Sturmlauf zum Trinkhaus, das durch die Hilferufe beider im Nu alarmiert war. Die Kunde von einer Entführung Salomes wirkte auf die Festgesellschaft geradezu lähmend, sie ernüchterte die Männer und verursachte Weibern Krämpfe.

Draußen am Lande krachten Schüsse, und ertönten Flüche und Hilferufe, und dazwischen hörte man die Kommandos jener tiefen Baßstimme, welche ich vorhin wieder erkannt hatte: – es war die Stimme des Derwischs. »Es ist der Nemtsche. Tötet ihn nicht, sondern fangt ihngebot einer von denen, welche mich umfaßt hielten. Ich suchte mich loszureißen: es ging nicht. Sechs gegen einen!

Wie Vögel, welche sich gewöhnt ans Gehn Und immer schwerer werden, wie im Fallen: Die Erde saugt aus ihren langen Krallen Die mutige Erinnerung von allen Den großen Dingen, welche hoch geschehn, Und macht sie fast zu Blättern, die sich dicht Am Boden halten Wie Gewächse, die, Kaum aufwärts wachsend, in die Erde kriechen, In schwarzen Schollen unlebendig licht Und weich und feucht versinken und versiechen, Wie irre Kinder, wie ein Angesicht In einem Sarg, wie frohe Hände, welche Unschlüssig werden, weil im vollen Kelche Sich Dinge spiegeln, die nicht nahe sind, Wie Hilferufe, die im Abendwind Begegnen vielen dunklen großen Glocken, Wie Zimmerblumen, die seit Tagen trocken, Wie Gassen, die verrufen sind, wie Locken, Darinnen Edelsteine blind geworden sind, Wie Morgen im April Vor allen vielen Fenstern des Spitales: Die Kranken drängen sich am Saum des Saales Und schaun: die Gnade eines frühen Strahles Macht alle Gassen frühlinglich und weit; Sie sehen nur die helle Herrlichkeit, Welche die Häuser jung und lachend macht, Und wissen nicht, daß schon die ganze Nacht Ein Sturm die Kleider von den Himmeln reißt, Ein Sturm von Wassern, wo die Welt noch eist, Ein Sturm, der jetzt noch durch die Gassen braust Und der den Dingen alle Bürde Von ihren Schultern nimmt, Daß etwas draußen groß ist und ergrimmt, Daß draußen die Gewalt geht, eine Faust, Die jeden von den Kranken würgen würde Inmitten dieses Glanzes, dem sie glauben. ... Wie lange Nächte in verwelkten Lauben, Die schon zerrissen sind auf allen Seiten Und viel zu weit, um noch mit einem zweiten, Den man sehr liebt, zusammen drin zu weinen, Wie nackte Mädchen, kommend über Steine, Wie Trunkene in einem Birkenhaine, Wie Worte, welche nichts Bestimmtes meinen Und dennoch gehn, ins Ohr hineingehn, weiter Ins Hirn und heimlich auf der Nervenleiter Durch alle Glieder Sprung um Sprung versuchen.