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Er saß beinahe den ganzen Tag in dem leeren, großen Schulzimmer und las in einem Roman, den er noch fertig zu lesen wünschte, ehe er ging. Manchmal lief er zwischen den Reihen von Bänken auf und ab, immer das Buch in der Hand, dessen Inhalt ihn so sehr fesselte, daß er mit seinen Gedanken nicht davon wegkam. Er kam nicht vorwärts mit seinem Lesen; denn immer blieb er stecken in Gedanken.

Was aber Hinzelmeiers Augen fesselte, war die Gestalt eines Menschen in rot und weißer Bluse, mit einer spitzen Kappe auf dem Kopfe, welcher inmitten einer Wiese mit auf den Knien gestutzten Armen in nachdenklicher Stellung auf einem Steine zu sitzen schien. Nachbars Kasperle Da dachte Hinzelmeier: "Das ist der Stein der Weisen!" und ging geradewegs auf ihn zu.

Eine bunte Gesellschaft, von denen jeder einzelne vom anderen weiter entfernt war als Böcklin von Makart, versammelte sich auf meinem Bücherregal: Goethe und Julius Wolff, dessen sentimentale Sinnlichkeit mich vorübergehend fesselte, Gottfried Keller und Felix Dahn, dessen germanische Götter- und Heldengeschichten meiner alten Neigung begegneten, Scherers Geschichte der Deutschen Literatur, die eben erschienen war, und die ich eifrig studierte, Webers Welt- und Lübkes Kunstgeschichte und daneben in wirrem Durcheinander griechische Klassiker, russische Novellisten, altdeutsche Heldenlieder in braunen Reclambänden, moderne Lyriker in goldüberladenem Prachtgewand.

Als ich so einmal an einem Kaffeehause vorüberging, erblickte ich einen Mann, der sofort meine ganze Aufmerksamkeit fesselte. Mit einem langen, schwarzen Kittel bekleidet, den Strohhut tief ins Gesicht gedrückt, saß er ganz unbeweglich mit gekreuzten Armen. Dünne, schwarze Locken hingen ihm fast bis an die Nase herab, die schmalen Lippen hielten das Mundstück einer kurzen Pfeife umpreßt. Dieser Mann kam mir so bekannt vor, jeder Zug seines gelben Gesichtes und seine ganze Erscheinung war dermaßen in meinem Gedächtnisse eingeprägt, daß ich nicht umhin konnte, vor ihm stehen zu bleiben und mir die Frage vorzulegen: wer ist er, wo habe ich ihn schon gesehen? Da er wohl meinen unverwandten Blick auf sich ruhen fühlte, richtete er seine schwarzen, stechenden Augen auf mich ... Ich schrie unwillkürlich auf

Als sich Mine ein wenig beruhigt hatte, nahm sie das Zeitungsblatt wieder; die feine Stelle mit dem alljährlich wachsenden Lohn fesselte sie doch und gab ihr zu denken; schließlich konnte man seine guten Bekannten auch von der Stadt aus treffen. Heinrich machte sich zeitig auf den Heimweg. Er war in vergnügter Stimmung. Der erste Plan war gelungen, nun kam der zweite.

Aber er war nach dem Ritt so müde, daß er kaum zu essen vermochte; und sowie er sich auf dem Lager ausgestreckt hatte, schlummerte er ein. Dem Laienbruder ward auch eine Ruhestatt angewiesen, aber er wagte nicht, zu schlafen, weil er ein wachsames Auge auf den Räubervater haben wollte, damit dieser nicht etwa aufstünde und Abt Johannes fesselte.

Du bewahrst mir dein Herz; und finden dereinst wir uns wieder Über den Trümmern der Welt, so sind wir erneute Geschöpfe, Umgebildet und frei und unabhängig vom Schicksal. Denn was fesselte den, der solche Tage durchlebt hat!

Das niedre Volk aber fesselte er an seine Person nicht nur durch vorübergehende Brotspenden und Cirkusspiele aus seiner Tasche, sondern durch großartige Unternehmungen, die vielen Tausenden auf Jahre hinaus Arbeit und Unterhaltauf Kosten der gotischen Regierungverschafften.

Der Turm im Hof mit der Wendeltreppe fesselte Caspars Auge gern am Abend, wenn die feinverschnörkelten Formen, durchglüht von bläulichem Dunst, sich ineinanderwirkend zu beleben schienen. Bisweilen gewahrte er hinter einem versperrten Fenster einen eisgrauen Scheitel über einem pergamentenen Gesicht. Es war die alte Freifrau, die sich sonst ihm niemals zeigte.

Sie sahen sich fast täglich, und ein unumschränktes Vertrauen fesselte sie an einander. Schillers unglückliche Lage war der immer wiederkehrende Hauptgegenstand ihrer Gespräche. Den vorhin erwähnten Plan einer heimlichen Entfernung nach Mannheim hatte Schiller, außer seinem Freunde, auch seiner ältesten Schwester Christophine mitgetheilt. Sie hatte nichts dagegen einzuwenden gehabt.