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Es ist nie ans Licht gekommen, ob er von Goethe, Schiller und Lessing irgend etwas kannte; das aber stand fest, daß er von der nachgoethischen Literatur nur den »Königsleutnant« von Gutzkow kannte. Ein Engländer gesteht dergleichen ganz kaltblütig ein und hält es für Nationalbewußtsein.

Charakteristisch in mehrfacher Hinsicht war ein Schreiben, welches Goethe im November 1786 an den Herzog von Weimar richtete. "Wie dank' ich Ihnen," schrieb er aus Rom, "daß Sie mir diese köstliche Muße geben und gönnen. Da doch einmal von Jugend auf mein Geist diese Richtung genommen, so hätt' ich nie ruhig werden können, ohne dies Ziel zu erreichen.

Sehr früh schon ein Zeichen für das persönliche künstlerische Empfinden Jennys, das Schönes selbständig zu finden wußte wird Grillparzer und Heinrich Heine zitiert. Einen weit größeren Raum aber als Poesien nahmen Prosastellen ein. Goethe erscheint wieder als der Bevorzugte, auch die Briefwechsel mit seinen Freunden, die Schriften, die über ihn erschienen, verfolgte sie genau.

Goethe ist der letzte Deutsche, vor dem ich Ehrfurcht habe: er hätte drei Dinge empfunden, die ich empfinde, auch verstehen wir uns über das "Kreuz"... Man fragt mich öfter, wozu ich eigentlich deutsch schriebe: nirgendswo würde ich schlechter gelesen, als im Vaterlande.

Aber die wissenschaftliche Lösung, die dieser allein geben konnte, scheint nun als Ergänzung ihrer Einseitigkeit die ästhetische zu fordern; die so lebhaft wiedererwachten ästhetischen Interessen bieten eine besondere Form, den Geist wiederum in die Realität aufzunehmen, und verdichten sich deshalb in den Ruf: zurück zu Goethe!

Er will nicht wie Goethe zum Kristall erstarren, kalt mit hundert Flächen das bewegte Chaos spiegelnd, sondern Flamme bleiben, selbstzerstörend, täglich sich vernichtend, um täglich sich neu aufzubauen, ewig sich wiederholend, aber immer mit gesteigerter Kraft und aus gespannterem Gegensatz. Er will nicht das Leben meistern, sondern das Leben fühlen.

So ward eine verdoppelte Thätigkeit, die seiner Natur ein dringendes Bedürfniß war, für Goethe zugleich das wirksamste Mittel, schmerzhaften Eindrücken kräftig zu begegnen. Beschäftigte ihn irgend eine große Idee, so entsagte er oft ganze Monate jeder Lectüre, um sich nicht durch andere Gegenstände zu zerstreuen.

Das früh in Goethe erwachte Gefühl für Naturschönheiten lockte ihn in die anmuthige Umgegend Straßburgs. Mit einigen dortigen Freunden besuchte er Zabern, Buchsweiler, Lützelstein, Saarbrück und andere Städte und Flecken im Elsaß. Auf diesen Excursionen lernte er mehrere Familien kennen, bei denen er eine gastfreie Aufnahme fand.

Ein Mann des Gottesglaubens, wie Goethe, konnte ein fruchtbarer Forscher sein, und ein Mann der kühnsten Gedanken der Wissenschaft, ein Newton, konnte ein strenggläubiger Kirchengänger sein.

Bei allen seinen höheren wissenschaftlichen und geistigen Richtungen, sagte ich, scheint er doch auch das Regieren verstanden zu haben. »Es war ein Mensch aus dem Ganzenerwiderte Goethe, »und es kam bei ihm alles aus einer einzigen großen Quelle. Und wie das Ganze gut war, so war das Einzelne gut, er mochte tun und treiben, was er wollte.