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Nein, die Sonne hatte den Thau noch nicht weggeküßt von den Halmen, sie spiegelte sich jedoch selber so gern in der blitzenden, strahlenden Herrlichkeit. Aber das Paar dort es waren Jennys Züge, und der Mann? das war er selber nein, das Haar schimmerte licht und golden in den einzelnen Strahlen, die sich durch das dicht verschlungene, zitternde Laub des Baumes stahlen das war Stierna.

Jennys Hand aber war weich: sie streichelte die Falten von der Stirn, sie zeigte ihren Kindern die großen und schönen Ziele und die Wege, die zu ihnen führen, wenn sie jedoch abseits gingen, so fehlte ihr zum Zurückziehen die Kraft.

Und in mein Leben gehörte dieser Engel des Friedens." In einem direkten Gegensatz zu diesem Engel des Friedens stand eine andere Freundin Jennys, Gräfin Louise Vaudreuil. Aber auch bei ihr, der Weltdame großen Stils, bewährte sich das Talent, das Jenny in ihren späteren Jahren zur höchsten Kunst entwickelte: das Beste aus den Menschen herauszuholen.

"Wer keinen Sonntag hat und keinen Feierabend, der hat keine Familie." Diese Worte aus Pücklers Briefen eines Verstorbenen finden sich in Jennys Abschriften doppelt unterstrichen. Oft, wenn der graue Alltag die Harmonie des Lebens zu zerstören drohte, stellte der Sonntag und der Abend sie wieder her.

Auf dem Schloß der Familie Bussières, deren weibliches Haupt, eine geborene Türkheim, Jennys rechte Cousine und alte Pensionsfreundin war, trafen sie eine Schar fröhlicher Vettern und Cousinen.

Unschlüssig blieb er stehen, Jennys gespicktes Portemonnaie in der Tasche, das ihm bei jedem Schritt wie ein Klotz an den Schenkel schlug. "Ach, Herr Meyer", sagte Jenny und streckte sich über den Stuhl zu ihm hin, "geben Sie her! Es ist nicht mehr nötig!" und ließ das Monstrum von Portemonnaie, das Meyer ihr gleichgültig gab, in den Busen rutschen.

Ich habe nie nötig gehabt, im Häuschen zu sitzen!", das war eine Anspielung auf Jennys Vergangenheit , "na, gut, daß ich's weiß." Hastig strich sie sich die Löckchen aus der Stirn. "Jenny", rief sie, "das hätte ich nicht erwartet. Pfui Teufel. Da sieht man's!" Auch Häsli fand solche Manier despektierlich. Er spuckte aus. Sagte aber nichts. Rosa feixte. Es war keine Zeit, sich aufzuhalten.

Wie über der Familie Bonaparte, so schien über der Familie jenes anderen Titanen ein dunkles Schicksal zu walten, und wie der Schatten des einen über Jennys Leben seinen Schleier warf, so auch der Schatten des anderen, da die Freundschaft sich noch inniger als mit der Mutter das ganze Leben hindurch mit den Enkeln verband und ihr auch den Vater nahe geführt hatte.

Kaum war das aber geschehen, als der kleine Täufling ein durchdringendes Geschrei ausstieß und in der höchsten Wuth nach Jennys Gesicht sprang; es biß sie in die Nase und schlug beide Vorderkrallen in ihre Wangen, so daß sie vor Schreck das Kissen fallen ließ.

"Jenny!" Aber Jenny, unbeirrt: "Ich laß ihn ins Irrenhaus stecken, meiner Seel. Ich schaffe mir Geld beiseite und geh' mit meinem Freund auf und davon." Das schien Raffaëla ein wenig zu abenteuerlich. "Ach, Jenny!" lächelte sie beschwichtigend, und patschte liebreich nach Jennys Hand. "Lottely, schau, wie sie eifersüchtig ist!" Und mästete sich weiter.