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Tag um Tag wurde Engelharts Zusammenleben mit Schildknecht inniger, alle andern Menschen erschienen ihm fremd, und wo immer er auch sonst Anschluß und Annäherung gesucht hatte, nichts blieb von diesen Beziehungen übrig, er zerbrach jede Fessel, vergaß jede Rücksicht außer dieser einen, die nun sein innerstes Leben ausmachte.

Einer, den sie Baron nannten, hatte ein verblasenes Lächeln auf dem bübchenhaften Gesicht; diesem flüsterte der Lange etwas zu, er kam an Engelharts Tisch und forderte ihn mit gezierter Höflichkeit auf, sich zu der Gesellschaft zu setzen. Engelhart dankte; Spannung und Entzücken benahmen ihm fast die Sinne.

Sie hatte nicht beabsichtigt, in Engelharts Dasein eine Rolle zu spielen, es war nur so gekommen; jetzt fühlte sie sich auf einmal wunderlich verkettet, und das machte sie schwermütig. Er glaubte, sie wisse nichts von seinen verborgenen Drangsalen, aber sie wußte alles, da sie schon ein erfahrenes Weib war und das Leben kennen gelernt hatte.

Es habe genug Schwierigkeiten gekostet, meinte Herr Ratgeber, den Mann so weit zu bringen, er selbst habe sich für den guten Willen und das ehrliche Streben Engelharts gleichsam verbürgen müssen; Engelhart beruhigte seinen Vater, er versprach alles, was man wollte, er dachte gar nicht an die Dinge, zu denen er sich verpflichtete, und daß er dem Vater wie dem Onkel gegenüber eine ernsthafte Verantwortung auf sich nahm, es drängte ihn hinaus, etwas andres überlegte er nicht.

Plötzlich schien es, als ob eine Gebärde, ein Blick Engelharts seinen offenen Zorn furchtbar entfesselte. Er schleuderte Messer und Gabel von sich, sein Gesicht wurde dunkelrot und er stieß maßlose Drohungen und Vorwürfe gegen Engelhart aus, der wie gelähmt dasaß.

Es ist ein Spaßmacher in Engelharts Abteilung, der immerfort Geschichten erzählt und der die Mannschaft oft ihrer Mühsal vergessen läßt; er ist deshalb wohlgelitten bei den Offizieren und erlaubt sich Freiheiten, die den andern ein lügnerisches Gefühl von Freiheit geben. Endlich naht der Feind. Das Verfolgungs- und Versteckenspiel beginnt.

Er nahm den Sohn mit ins Kaffeehaus, zahlte die Zeche für ihn und erteilte ihm gute Lehren. Die aufrichtig gemeinten Worte schwirrten inhaltslos an Engelharts Ohr vorüber. Neuntes Kapitel Die trübselige Reise, das Übernachten in einem schmutzigen Hotel, das peinliche Wiedersehen mit dem Oheim, es glich einem Traum von nicht unerwarteter Häßlichkeit.

Engelharts stille Bewunderung war ihm nicht genug, er stachelte ihn zu lautem Bekennen, und das war zu viel, das ermüdete Engelhart, unter solchem Zwang hätte er auch im Paradies trotzig die Augen geschlossen. So entwand ihm Schildknechts Herrischkeit manches, manches Werk, manchen Menschen, manches freie Staunen.

Ihre Worte glichen leerem Fliegengesurr in sommerlicher Luft, was Engelhart dachte, teilte er dem Freunde mit, aber was sie empfanden, verbargen sie einander sorgsam, so wurde ihr Beisammensein reich an unterirdischen Quellen. Raimund zuerst fand Engelharts Herz voll von Freundschaft, er bereitete es zu für die Freundschaft, er machte ihm das Gespräch mit einem vertrauten Genossen unentbehrlich.

Engelharts Benehmen war das eines Schuldigen; feierliche Verhöre zerbrachen bei ihm jeden Widerstand und jedes Selbstgefühl, seine äußere Haltung wurde durchaus von der Haltung der andern hervorgebracht. Da der Rektor nichts Wesentliches herausbringen konnte und da das, was Engelhart berichtete, ziemlich verhalten und konfus klang, glaubte er an einen verstockten Heuchler geraten zu sein.