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Aktualisiert: 4. Juni 2025


»Komm, Benediktsagte er versöhnend, »laß uns eine Partie Schach spielenKnoll war es zufrieden, und da er gewann, kehrte seine gute Laune zurück. Dennoch kritisierte er bald darauf in einem Brief an Frau Wahrmann Engelharts Treiben höchst abfällig.

Herr Ratgeber, der große Stücke auf Engelharts Begabung hielt und große Erwartungen von seiner Zukunft hegte, war ungeduldig, ihn in den Kreis des Lebens eintreten, von der Quelle des Wissens trinken zu sehen. Er dachte an seine eigne entbehrungs- und mühevolle Jugend.

Schildknecht antwortete in einem langen, bestürzten, heißatmigen Brief; auch seine eigne Existenz sei dort in der löblichen Schweiz, kaum neu aufgerichtet, wieder zertrümmert worden. Durch welche Schuld, sei ihm unbekannt, doch seien die Erinnyen fühlbar hinter ihm her. Er sagte, daß er nach Engelharts Gesellschaft Begierde trage, wie wenn er seit Jahrzehnten unter Hottentotten lebte, gleichwohl dürfe er ihn nicht ermuntern, zu kommen, denn der Boden sei ihm selber glühend unter den Füßen. Wie stets, kam er in verhüllten Wendungen auf die Pläne zu sprechen, die in seinem Hirn qualmten, und auf die Zukunft, die er als goldene Verheißung hinter den Gewittern erblickte. Engelhart war erwärmt und getröstet durch dieses Schreiben voll tiefer Herzlichkeit, aber geholfen war ihm damit natürlich nicht. Schon lebte er in Schulden, schon betrachteten ihn die Leute scheu und finster, schon stieg das Wasser bis zum Hals. Von einer Stunde zur andern gebieterischer bedrängt, eilte er aufs Postamt und depeschierte mit den letzten Pfennigen an die Adresse seines Vaters, er sei am

Es flogen Glühwürmer auf, hinter dem Weg schimmerte es goldgelb vom Mond, aus dem Westen brummte dumpf der Donner. Plötzlich sprang Esmee auf, packte blitzschnell mit beiden Händen Engelharts Kopf und biß ihn ins Ohr. Er schrie, sie lief davon, ihr Lachen vermischte sich mit dem Rascheln der Zweige, Engelhart eilte ihr nach.

Die Kinder sahen nur noch die richterliche Gewalt in ihm, er schien nicht mehr Teilnahme für sie zu hegen als der Drahtziehende im Puppentheater an den gehorchenmüssenden Marionetten. Bei Tisch durfte nicht gesprochen werden, anständige Kinder sprechen nicht bei Tisch, hieß es. Ein Verbot wurde ausgesprochen, die Kinder wollten den Grund wissen, dies setzte oft in Verlegenheit, und jede Erörterung wurde mit dem Satz abgeschnitten: Genug, ein Kind fragt nicht warum. Der Vater verlor das Licht in Engelharts Augen, es kam vor, daß er beim Schall seiner Schritte zitterte. Er lernte in den Blicken und zwischen den Lippen der Menschen lesen, erfüllt von Mißtrauen und allgemeiner Angst. Gerade in dieser Zeit fand er einen Kameraden. Sein Name war Philipp Raimund, es war ein aufgeweckter Knabe von graziösem Wesen; er hatte etwas Beschwingtes, Beherztes, das in seinem Gang und in seiner Art, den Kopf zu tragen, zur Geltung kam, seine Stimmung war durchsichtig wie Glas, alles an ihm war hell, seine

Dieser Umstand erweckte von neuem Engelharts prickelnde Eifersucht, und er fing an, prahlerische Reden zu führen. Der Lügengeist kam über ihn, zum Schluß stand er seinem wahnvollen Gerede machtlos gegenüber, und Esmee, die ihn verwundert angestarrt hatte, lief spöttisch lachend davon.

Er heiße Justin Schildknecht und sei ... eben ein toller Kauz. Barbeck lachte wieder einmal geheimnisvoll in sich hinein. In Wirklichkeit verhielt sich die Sache so. Barbeck hatte sich einst, ohne Vorwissen Engelharts, eine stenographische Abschrift von der Geschichte vom kleinen Bräutigam gemacht.

Sie waren beherrscht von jenem Parade- und Uniforminstinkt, der die Glieder des jugendlichen Reichs für immer verkrüppelt hat. Eines wirkt ins andre; auf einem Distelstrauch wachsen nicht Rosen. Engelharts Mitschüler waren in ihrem innersten Wesen zuchtlos.

Frau Schildknecht hatte ihn zuerst kühl, beinahe feindselig behandelt, denn sein Umgang mit Justin schien diesen noch mehr aus der Bahn zu reißen als alle früheren Eskapaden und Freundschaften. Als sie Engelharts Appetit bei den Mahlzeiten sah, versöhnte sie sich mit ihm. »Sie sind auch ein wacker verprügeltes Männleinsagte sie und schaute ihm tief, beinahe finster in die Augen.

Da er mit Franz Kapeller bekannt war, erfuhr er einiges über Engelharts früheres Schicksal und benutzte dann seine Wissenschaft zu bösartigen Entstellungen. Außerdem hetzte er die andern Lehrlinge gegen ihn auf, alles in der Stille und mit einer wirkungsvollen Gleichgültigkeit.

Wort des Tages

araks

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