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Aktualisiert: 10. Mai 2025


Die Kinder sahen nur noch die richterliche Gewalt in ihm, er schien nicht mehr Teilnahme für sie zu hegen als der Drahtziehende im Puppentheater an den gehorchenmüssenden Marionetten. Bei Tisch durfte nicht gesprochen werden, anständige Kinder sprechen nicht bei Tisch, hieß es. Ein Verbot wurde ausgesprochen, die Kinder wollten den Grund wissen, dies setzte oft in Verlegenheit, und jede Erörterung wurde mit dem Satz abgeschnitten: Genug, ein Kind fragt nicht warum. Der Vater verlor das Licht in Engelharts Augen, es kam vor, daß er beim Schall seiner Schritte zitterte. Er lernte in den Blicken und zwischen den Lippen der Menschen lesen, erfüllt von Mißtrauen und allgemeiner Angst. Gerade in dieser Zeit fand er einen Kameraden. Sein Name war Philipp Raimund, es war ein aufgeweckter Knabe von graziösem Wesen; er hatte etwas Beschwingtes, Beherztes, das in seinem Gang und in seiner Art, den Kopf zu tragen, zur Geltung kam, seine Stimmung war durchsichtig wie Glas, alles an ihm war hell, seine

»Wir haben jetzt eine Stiefmutterentgegnete dieser in einem Ton, als ob es sich um eine kleine vorübergehende Unannehmlichkeit handle. »Autschrief Raimund teilnehmend und patschte sich auf die Schenkel. Von da an wurde sein Benehmen noch zarter und freundlicher; er berührte diesen Umstand niemals wieder.

Erst schien er Engelhart noch ganz der alte, noch ebenso heiter und graziös, doch bald bemerkte er eine Art gnädiger Herablassung an Raimund wie bei einem Vornehmen, der dem Geringeren gegenüber seine Vornehmheit taktvoll verbirgt, auch eine gewisse ängstliche Unsicherheit wie bei einem, der angepumpt zu werden fürchtet und sich innerlich eine Ausrede zurechtlegt.

Ihre Worte glichen leerem Fliegengesurr in sommerlicher Luft, was Engelhart dachte, teilte er dem Freunde mit, aber was sie empfanden, verbargen sie einander sorgsam, so wurde ihr Beisammensein reich an unterirdischen Quellen. Raimund zuerst fand Engelharts Herz voll von Freundschaft, er bereitete es zu für die Freundschaft, er machte ihm das Gespräch mit einem vertrauten Genossen unentbehrlich.

Auf der Königstraße gewahrte Engelhart plötzlich ein Gesicht, das ihm bekannt, ja vertraut erschien: es war Ludwig Raimund, sein erster Gespiele und Kamerad. Auch er erkannte Engelhart und sprach ihn freudig an; er war Chemiker geworden und war in der großen Anilinfabrik draußen bei Doos angestellt.

Durch Beides sollte sie das Glück finden, das ihre Mutter und ihren väterlichen Freund gemieden hat. Mathilde hat in Begleitung des alten Raimund, der seitdem gestorben ist, große Reisen gemacht. Sie hat auf denselben dauerndere Ruhe gesucht und auch gefunden.

Raimund begleitete die Geschwister bis nach Hause und machte einen so geschickten Fürsprecher, daß man Gnade walten ließ. Das war der letzte schöne Tag mit Raimund, bald darauf verließen seine Eltern die Stadt, sein Vater war nach Bamberg versetzt worden. Sechstes Kapitel Im darauffolgenden Herbst zogen Ratgebers in jenes Haus, in dessen Hoftrakt sich die Fabrik des Vaters befand.

Immer mehr nahm die Philosophie von ihren Unterhaltungen Besitz, und sie stritten mit Eifer über die Existenz Gottes. Engelhart leugnete Gott; das bekümmerte Raimund, und er hatte viele Gründe dagegen. »Können denn die Blumen und die Bäume von selbst entstehenfragte er eindringlich, »und die Sonne, sie ist doch da, folglich muß sie geschaffen worden sein.« »Sie ist ewigantwortete Engelhart.

Der mitleidige Raimund lud sie ein, mitzukommen, und sie besann sich nicht lang. Sie wanderten in den Vestnerwald, Gerdas blasses Gesicht färbte sich in der belebenden Luft, und ihre Augen, deren Ausdruck stets zwischen Pfiffigkeit und Träumerei wechselte, blickten freier.

Als wir das Haus gesehen hatten, sagte Alfred, Raimund, der alte Diener, sei nun nicht mehr vonnöten, den Garten werde er mir schon allein zeigen. Ich war damit einverstanden, verabschiedete den alten Diener und ging mit Alfred ins Freie. Das Erdgeschoß, worin sich die Küche, die Gesindezimmer und dergleichen befanden, hatten wir nicht besucht.

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