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Bei dieser Alten hat er sich eingenistet, hat ihr Charaden und Sonette vorgesagt, ja, und der Stümper hat die Dreistigkeit, ihr des Abends Arien und Lieder auf der Guitarre vorzuklimpern. Das Fräulein hat Romane gelesen; bei ihr macht er den Empfindsamen, den Verliebten, und so ist er der Liebling des ganzen Hauses, von der Mutter gehätschelt, von der Tochter geschätzt.

"Brave Geistliche sehen in solch heillosen Zuständen eine Hauptquelle der unermeßlichen Summe von Jammer und Elend, welches auf der Christenheit lastet, doch nicht einmal im Beichtstuhle, geschweige auf der Kanzel dürfen sie sich mehr als allgemeines Gerede über das sechste Gebot erlauben, wenn sie nicht von der empfindsamen, anständigen und doch so grundliederlichen und verderbten Welt arg verkannt, verlästert und vom zahllosen Heer der Religionsspötter, Staatsverbesserer und Unzüchtigen gesteiniget werden sollen."

Die Vorstellung, daß dies Schöne vergänglich sei, gab den beiden Empfindsamen einen Vorgeschmack der Trauer um seinen Untergang, und da die Seele von allem Schmerzlichen instinktiv zurückweicht, fühlten sie ihren Genuß am Schönen durch den Gedanken an dessen Vergänglichkeit beeinträchtigt.

Er hofft, der Duckmäuser werde ihm einmal folgen, möchte demselben gerne ein freundliches Wörtlein sagen, doch dieser ist ganz vertieft in das Laubwerk der Lehne eines prachtvollen Kanapeegestelles und denkt gar nicht daran, wie sehr er den empfindsamen Freund durch seine Vernachläßigung betrübt! Welch' sentimentale Seelen gibt es oft in unsern Sträflingssälen!

Dieser Grund ist allerdings haltbar, weil ein Zellenbewohner wahrend seiner ganzen Haft mehr oder minder in einem empfindsamen, leicht erregbaren Zustande sich befindet und durch nichts leichter als durch Besuche in eine gewaltige und manchmal unheilbringende Aufregung versetzt wird.

Er hat ihn selbst früh erkannt und an seiner Umbildung gearbeitet. »Der Mensch« schreibt er in der Rezension über Sulzers schöne Künste »durch alle Zustände befestigt sich gegen die Natur, ihre tausendfache Übel zu vermeiden, und nur das Maß von Gutem zu genießen; bis es ihm endlich gelingt, die Circulation aller seiner wahr- und gemachten Bedürfnisse in einen Palast einzuschließen, so fern es möglich ist, alle zerstreute Schönheit und Glückseligkeit in seine gläserne Mauern zu bannen, wo er denn immer weicher und weicher wird, den Freuden des Körpers Freuden der Seele substituiert, und seine Kräfte von keiner Widerwärtigkeit zum Naturgebrauche aufgespannt, in Tugend, Wohlthätigkeit, Empfindsamkeit zerfließenMit diesen Worten ist das Charakteristische der empfindsamen Epoche vortrefflich ausgedrückt.

"Das wäre mir das Liebste, also verführt sich selber der Verführte die Erde zu lieben, wie der Mond sie liebt, und nur mit dem Auge allein ihre Schönheit zu betasten. Und das heisse mir aller Dinge unbefleckte Erkenntniss, dass ich von den Dingen Nichts will: ausser dass ich vor ihnen da liegen darf wie ein Spiegel mit hundert Augen." Oh, ihr empfindsamen Heuchler, ihr Lüsternen!

Fromm und schweigsam wandelt er hin auf Sternen-Teppichen: aber ich mag alle leisetretenden Mannsfüsse nicht, an denen auch nicht ein Sporen klirrt. Jedes Redlichen Schritt redet; die Katze aber stiehlt sich über den Boden weg. Siehe, katzenhaft kommt der Mond daher und unredlich. Dieses Gleichniss gebe ich euch empfindsamen Heuchlern, euch, den "Rein-Erkennenden!" Euch heisse ich Lüsterne!

Ja die Apachenpartei, die unter empfindsamen Regungen weniger litt, gewann langsam wieder die Oberhand. Monsieur Henry, der Ausbrecherkönig, beherrschte jetzt völlig die Rolle der Zeugin Emilie Schmidt.

Bey seiner Zurückkunft nach Wien nahm er sogleich seine Seelenmesse vor, und arbeitete mit viel Anstrengung und einem lebhaften Interesse daran: aber seine Unpäßlichkeit nahm sichtbar zu, und stimmte ihn zur düstern Schwermuth. Seine Gattin nahm es mit Betrübniß wahr. Als sie eines Tages mit ihm in den Prater fuhr, um ihm Zerstreuung und Aufmunterung zu verschaffen, und sie da beyde einsam saßen, fing Mozart an vom Tode zu sprechen, und behauptete, daß er das Requiem für sich setze. Thränen standen dem empfindsamen Manne in den Augen. »Ich fühle mich zu sehr, sagte er weiter, mit mir dauert es nicht mehr lange: gewiß, man hat mir Gift gegeben! Ich kann mich von diesem Gedanken nicht los winden.