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Aktualisiert: 16. Juni 2025


Zulma ging wieder zurück und Abdallah starrte noch immer zum Altan hinauf, er glaubte noch immer den Schimmer des weißen Arms durch die grünen zitternden Blätter zu sehn, zu sehn, wie die Rosen von ihrem Anhauch schöner glühten und von Zulma's Glanz die Lilien heller leuchteten.

Unendliche Wonne kömmt mir in diesem Ton entgegen! Zulma? Nicht möglich! So plötzlich kann die feindselige Wirklichkeit nicht auf die andre Seite springen! O Himmel! wie verächtlich liegen dann alle meine Klagen vor mir! Sie liebt mich? O nun nun mag das Unglück gedrängt um mich wimmeln vor diesem Worte flieht alles rückwärts.

Er will, du sollst der Gemal Roxanens werden. Abdallah. Nein, das kann er nicht wollen, wenn ich ihm dies Opfer bringe. Nein, ich komme ihm entgegen, o er wird es auch thun, er ist ja mein Vater, er liebt mich ja so wie ich ihn liebe: Zulma kann nicht meine Gattin werden, und Roxane soll es nicht. Omar. Und dann wirst du in deiner Einsamkeit mit leerem Herzen glücklich sein? Abdallah.

Noch, sagte er, habe ich dir eine Botschaft zu bringen, die dein Herz bis oben an mit Freuden erfüllen und jeden Kummer ertränken muß, oder meine Freundschaft hat vergebens gehandelt. Höre! Abdallah erwartete ungeduldig die Nachricht. Zulma liebt dich! rief Omar. Zulma? und zugleich sprang Abdallah heftig auf, o dann bin ich mit mir selber wieder ausgesöhnt! Zulma?

Abdallah. Werd' ich aber mit Zulma glücklich sein? Omar. Hör' ich diesen Zweifel aus Abdallah's Munde? Von denselben Lippen, die neulich in trunkener Wonne nicht Worte fanden? Oder ist es nur Schwachheit, die aus dir spricht?

O beim Unendlichen, alles thürmt sich immer höher und höher, alle Schrecken wachsen zu Riesen auf und werfen sich mir entgegen. Nein, nein, Raschid, du darfst nicht, Selim ist mein und Zulma mein, deine Hand darf es nicht wagen, in mein Glück zu greifen. Raschid. Hinweg Freundschaft und Mitleid! die Liebe kömmt ihren Thron zu besteigen!

Zulma! rief Abdallah aus, dieser Klang ist der einzige in der ganzen Natur, der freundlich an die Saiten meines Herzens schlägt, diese Melodie ist mir in der großen Zertrümmerung übrig geblieben, alle meine Seligkeiten habe ich verspielt und diese einzige dafür gewonnen. O alle meine Erinnerungen sind Lügner, oder du warst es, der mir diesen Diamant in der Finsterniß schenkte. Omar.

Abdallah sahe immer starr vor sich nieder, nur zuweilen drückte er heftig und stumm Zulma's Hand, sie sahe oft besorgt nach ihm hin, aber er bemerkte ihre Blicke nicht und brütete wieder in seinem dumpfen Nachsinnen weiter. Die Feierlichkeit war geendigt, Ali und die Gäste entfernten sich, um im Garten die frische Kühle der Abendluft einzuathmen, Abdallah und Zulma standen allein im Saale.

Abdallah stand vor dem Pallast des Sultans und sahe mit brennenden Augen nach den Fenstern des Altans hinauf, er sahe Zulma, sie blickte verstohlen hinter einem zurückgezogenen Vorhang auf die Straße, kaum aber sahe sie Abdallah's Gestalt, als sie sogleich schnell und erblassend zurückflohe.

Prächtig gekleidet trat Zulma itzt herein; Abdallah hatte sie noch nie so schön gesehn, er fuhr unwillkührlich auf und eilte ihr entgegen: mit ihr trat ein Priester herein. Ali nahm die Hand Zulma's und legte sie in die Hand Abdallah's.

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