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Die Bokelen ergaben sich. Hätte der Vladika es gewollt, so hätten sie mit Begeisterung gegen die Oesterreicher gekämpft. Da der Vladika aber auf anderen Seiten gegen die Feinde seines Landes zu kämpfen hatte, und da er auch mit dem österreichischen Kaiser auf gutem Fusse lebte, blieb den Bokelen nichts übrig, als sich zu ergeben.

Er erliess an den Vladika Peter ein unerhört vermessenes Schreiben, in dem er dem Vladika Vorwürfe machte, die Gnade und den Grossmut der russischen Zaren und des Synods selbst vergessen, die vom Synod an Montenegro geschenkten Kirchengeräte und -gewänder veräussert, Klöster und Kirchen, Gottesdienst und Kirchenzeremonien vernachlässigt zu haben. «Darum ladet Euch der heilige Synod», heisst es dann, «durch diesen Brief vor sein Gericht, damit Ihr Euch rechtfertiget, wenn Ihr Euch unschuldig wisset, oder andernfalls Euch durch Busse reiniget.

Der Vladika erklärte sich sofort bereit, ihnen seine Hilfe gegen die Tyrannei angedeihen zu lassen. Er besprach die Sache mit Sankovski. Dieser sagte, dass er direkten Befehl von seiner Regierung habe, den Slaven nach Möglichkeit beizustehen.

Marmont machte Vorstellungen beim Vladika, der erklärte, von den aufrührerischen Umtrieben vorher nicht unterrichtet gewesen zu sein. Napoleon war infolge dieser Ereignisse ausser sich. Er drohte, die Schwarzen Berge mit dem Blute der Montenegriner zu Roten Bergen zu machen.

Ihn und Vladika dauerte es besonders, dass die unschuldige Bevölkerung aus der Umgebung so furchtbar leiden musste. Darum versuchte Senjavin wiederholterweise Lauriston zur Kapitulation zu bewegen, aber jedesmal erfolglos. Der französische General machte zweimal Versuche, um die Stadt von der Belagerung zu befreien. Am 28.

Bald nachdem die Städte der Bocca den Bokelen übergeben worden waren und nachdem Montenegriner und Bokelen mit den Russen im Kloster Savina am 6. März ein grosses Nationalfest veranstaltet hatten, tauchten neue Schwierigkeiten auf. Noch am 7. März verbreitete sich im slavischen Lager bei Castelnuovo das Gerücht von dem Beschluss des ragusanischen Senats, dass Ragusa den Franzosen den Zugang nach der Bocca gestatten und ihnen sogar nötigenfalls seine Schiffe zum Heerestransport von Ston nach Ragusa anerbieten werde. Obwohl man noch keine sichere Nachricht darüber hatte, segelte Kapitän Belli nach Ston, um jeder Eventualität vorzubeugen. Der Vladika entsandte eine Truppe seiner Montenegriner an die Grenze der Republik Ragusa, um dieselbe zu bedrohen und mindestens zur Neutralität zu zwingen. Das Gerücht zeigte sich als unbegründet. Als Admiral Senjavin zum zweiten Male nach der Bocca kam, entsandte Ragusa einen Senator, um ihn zu begrüssen und ihn um den Schutz der Republik zu bitten. Einmal kam Senjavin selbst nach Ragusa. Der Senat hiess ihn willkommen und schloss mit ihm am 18. Mai den Vertrag des folgenden Wortlautes: «Sobald man hört, dass das französische Heer den Boden der Republik betreten hätte, wird die Stadt Ragusa die russische Garnison aufnehmen, und der Senat die Bürger bewaffnen, damit sie gemeinsam mit dem russischen Heer gegen die Franzosen kämpfenSomit glaubte man, die Sache sei endgültig erledigt. Es war aber nicht so. In den Verhandlungen mit Senjavin waren drei Mitglieder des Senats gegen einen solchen Vertrag mit dem russischen Admiral. Sie dachten, die französische Landesmacht in Dalmatien-

Die einen wie die anderen konnten gut erwägen, was für ein Schlag es für die russische Flotte wäre, wenn ihr der Zugang in die Bucht von Cattaro abgeschnitten wäre. In Cetinje weilte damals der russische Agent Sankorski, auf dessen Mission in Montenegro wir noch einmal zu sprechen kommen werden. Zum Vladika und zu dem russischen Agenten sandten die Bokelen eine Deputation.

Auf diese Vorstellung des Vladika antwortete Hoste mit einem überraschenden Brief, der lautet: «Ihre Hochwürden! Ich hatte die Ehre, Ihren gestrigen Brief zu erhalten. Ich bedaure, dass die Bevölkerung die Zerstörung der Festung St.

Er wartete geduldig auf den geeigneten Augenblick. Was er eilig tat, das war die Vorbereitung zu neuem Kampf. Erst nach der französischen Niederlage in Russland, erliess er am 8. September 1813 eine Proklamation an das Volk, in welcher er dasselbe zum Kampf gegen die Franzosen aufforderte. Dieser langersehnte Ruf des Vladika wurde von den Montenegrinern freudigst aufgenommen.

Der Vladika wusste, dass sein Volk nach so vielem Blutvergiessen und nach so vielen Feindseligkeiten mit den Franzosen nicht frohen Herzens mit denselben jetzt ein Bündnis schliessen würde. Er kannte zu gut den Charakter dieses schlichten Volkes, das seine Gefühle nicht nach diplomatischen Erwägungen, sondern nach einem angeborenen Gerechtigkeitsmassstab regulierte.