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Aktualisiert: 1. Juli 2025
Aber Tante Toni blieb mit Otto und Lilly ein wenig zurück, und als die andern außer Hörweite waren, sagte sie: »Nun, meine lieben Kinder, erklärt mir doch einmal, was habt ihr denn mit der alten Babett gehabt?« Die beiden Kinder schwiegen und ließen die Köpfe hängen. Die Tante fuhr fort: »Ich hätte ja Babett selbst fragen können, aber ich wollte es lieber von euch hören.«
»Doch nicht, Tante Toni, ich habe die Ruine sehr gern, und ich habe sie schon oft von hier aus betrachtet und auch in der Nähe.« »Natürlich, Tante, das müßtest du dir doch denken können! Es ist ja eine Klosterruine wie könnte Mieze gleichgültig an einer Klosterruine vorbeigehen!« »Ach, Anna, mußt du schon wieder anfangen!«
Klein Minnichen kletterte auf ihren Knien herum und trieb allerhand Schabernack; es zog sie an den Haaren, zupfte sie am Ohrläppchen, und wenn Tante Toni »Au!« oder »O weh!« rief, dann streichelte es ihr die Wangen und machte: »Ei, ei, Ta Dedi.«
»Schweig doch still!« flüsterte Otto ihr zu. »Du kannst ja ordentlich klettern! Ich möchte der Tante Toni doch zeigen, daß ich kein kleines Kind mehr bin, und wir wollen zuerst oben sein.« Lilly schwieg nun auch gehorsam still und gab sich alle Mühe, mit ihrem Bruder Schritt zu halten, und die beiden waren den andern schon ein gutes Stück voraus.
»Und dem Philipp kannst du ein bißchen auf die Finger sehen, Tante; der hat immer schon eine halbe Stunde nach dem Mittagessen wieder Hunger, und er könnte ...« »O, sei ruhig, Rudi«, lachte Mariechen, »ich habe den Rucksack gut und fest zugebunden; er kriegt ihn so leicht nicht auf!« »Also, nun vorwärts, Kinder!« mahnte Tante Toni.
Am andern Tag hatte Tante Toni heftige Kopfschmerzen. Als diese gegen Mittag etwas besser wurden, ging sie zu klein Toni hinauf, die mit einer Erkältung und etwas Fieber zu Bett lag. Sie setzte sich zu ihr hin und fragte: »Nun, wie ist es dir denn gestern gegangen, meine liebe kleine Freundin? Warst du recht vergnügt mit Mama und mit den Kleinen?«
Tante Toni und alle Kinder lachten auch herzlich über Kurts Erzählung. Nachdem man nun noch eine halbe Stunde tüchtig marschiert war, kam man endlich oben am Tempelchen an. »Aber da ist ja gar kein Tempelchen mehr!« rief Tante Toni ganz enttäuscht. »Ja, das fing an zu zerbröckeln, da hat man es einfach abgebrochen.« »Die Aussicht ist ja auch zugewachsen!«
Endlich sagte sie: »Wir wollen unsere Hoffnung auf Ottos erste heilige Kommunion bauen, und wir wollen recht eifrig für ihn beten, liebes Mariechen. Otto und Lilly waren doch so liebe, herzige Kinder, als sie noch klein waren und sie haben auch einen so vorzüglichen Vater!« »O ja, Tante Toni!
Sieh, der alte Uhrmacher Müller, wie er dort vor seiner Türe steht und mit dem ganzen Gesicht lacht! Wie oft hat er vor Jahren euern Großvater mit seinen zehn Kindern hier vorbeikommen sehen! Ja, es war immer die größte Freude meines lieben Vaters, wenn keines seiner Kinder beim Spaziergang fehlte.« »Tante Toni, ich möchte, der Großpapa und du, ihr zöget wieder hierher; das wäre doch schön!
Ihr braucht jetzt gar nicht mehr so ein Getue zu machen mit euern Freundinnen! Ich hab' eine viel größere und eine viel bessere Freundin wie ihr denn Tante Toni ist meine Freundin!« Und triumphierend schaute klein Toni ihre Geschwister, Vettern und Cousinen an. Diese aber brachen in ein schallendes Gelächter aus. Das hatte das Kind nicht erwartet.
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