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Aktualisiert: 1. Juli 2025
Ein andermal, als Lilly stöhnend aus einem wüsten Traum aufwachte und ganz verstört um sich blickte, da neigte sich Tante Toni über ihr Bettchen: »Sei ruhig, mein Liebling, ich bin ja bei dir, und ich verlaß dich nicht; schlafe nur.«
»Na ja, es ist mir ja auch recht«, sagte Rudi; währenddessen flüsterte klein Toni ihrer Schwester Anna ins Ohr: »Du, wenn wir heimkommen, da geb' ich dir eins von meinen Bilderbüchern für die Franks-Kinder, und ja was denn noch ...!« »Ein Püppchen?« »Ach nein,
Aber nun ist Toni fort, und wenn du dann auch wieder fortgehst ...« Und bitterlich schluchzend schmiegte Lilly sich in Tante Tonis Arm.
Da ging Tante Toni hinunter, und sie sagte: »Lilly kann nicht schlafen, weil Papa ihr nicht >Gute Nacht< gesagt hat. Klein Lilly hat ihren Vater so lieb.«
Aber Tonichen antwortete nicht. Lilly war ganz fassungslos jetzt erst fing sie an zu ahnen, was es eigentlich heißt: tot sein sie hatte es sich bisher noch nicht recht vorstellen können. Beim Tode ihrer Mutter war sie noch zu klein gewesen. Aber nun empfand sie etwas wie Entsetzen, und sie schrie plötzlich auf: »Toni Toni, sei doch nicht tot!
Lilly sah ihren Vater so innig flehend an, daß er schwankend wurde und wohl nachgegeben hätte; aber Tante Toni sagte: »Wenn man einen guten Vorsatz gefaßt hat, dann muß man auch gleich mit der Ausführung beginnen, und wer ein braves Kind werden will, muß vor allem aufs erste Wort gehorchen.« Jetzt ließ Lilly sich ohne Widerrede von ihrem Vater heimführen.
»Unser Papa auch!« riefen Otto und Lilly gleichzeitig aus, und Otto fuhr fort: »Und der Papa hat uns auch schon von den Ausflügen erzählt, die ihr früher mit dem Großpapa gemacht habt, und er hat uns versprochen, er würde mit uns große Spaziergänge durch den Spessart machen, wenn wir einmal größer sind.« »Tante Toni, warst du auch schon auf all diesen Bergen?« fragte nun klein Tonichen.
Aber Lilly stimmte nicht in Ottos Gelächter ein; sie schüttelte den Kopf und sagte nachdenklich: »Nein, Otto, es war nicht recht; das war schon kein Scherz mehr, und wie du gesehen hast, daß Tante Toni wirklich in Angst um dich war, da hättest du herunterkommen sollen. Es hat mir ganz wehgetan, wie sie auf einmal so geweint hat, und ich hätte dir nicht folgen dürfen....«
Ach, wie war das so schön, so schön! Lillys Herzchen erzitterte, als Otto sich dem Tisch des Herrn nahte, und voll Seligkeit dachte sie: »Nächstes Jahr komme ich dran!« Und nun mußte sie wieder an die liebe kleine Toni denken.
Und sich dann an alle Kinder wendend fragte sie: »Wie steht es denn mit den Aufgaben? Seid ihr alle fertig?« »Ja, ja, wir sind fertig!« riefen mehrere Stimmen; nur die größeren Knaben und Mariechen hatten noch einiges zu lernen; aber Tante Toni meinte: »Nun, da wir um 6 Uhr zurück sein werden, habt ihr diesen Abend noch Zeit zum Studieren.
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