United States or Monaco ? Vote for the TOP Country of the Week !


Sie eilten in den Hof, da saß der Rostem hoch Auf seinem Sattel schon, und sprach vom Sattel noch: Heim reit ich nun sogleich nach Sabul, in mein Reich; Dort bin ich König selbst, dem König Kawus gleich. Mag ohne Widerstand ganz Iran in die Hand Von Turan fallen! ich behaupte wol mein Land. Mag euch wie den Hedschir Suhrab vom Rosse stechen, Und wie das weiße Schloß die Königsburg hier brechen!

Fest schnüren möchtest du am Leib dein Gürtelband; Es würde locker, wenns erblickte Rostems Hand. Allein zu deinem Glück ist nah nicht das Gewitter; Denn mit Schah Keikawus hat sich entzweit der Ritter. Erzürnt ist er vom Hof nach Sabul heimgeritten, Dort sitzt er nun beim Schmaus in seines Schloßes Mitten.

Er schrieb und siegelte den Brief mit buntem Wachse, Gab ihn dem Gew, und sprach: Nun renne gleich dem Rachse; Nach Sabul renn und flieg, alsob du hättest Flügel! Nun gilts am Rösslein abzunutzen Zaum und Zügel. Wenn du nach Sabul kommst zu Rostem, heiß ihn eilen! Verweilen laß ihn nicht, und laß dich nicht verweilen! Kommst du an spät des Nachts, so kehr um früh des Tags!

Gew, aber du sitz auf, und reit dem Schwäher nach, Hol ihn uns ein, eh er nach Sabul heimfärt jach! Der Gew saß auf und ritt, zusammen saß der Rat Der Fürsten, weil den Gang Guders zum Schloß antrat. Sie sprachen unter sich voll Kummer und Verdruß, Daß heute nicht der Schah that, wie ein König muß; Daß er mit raschem Wort solch einen Mann gekränkt, Den zu beleidigen ein Kluger sich bedenkt.

O daß nicht bitterer die Mutter weinen müßte, Wenn sie nun statt des Sohns die goldne Spange küsste! Die Spange send ihr nur, mein Ross und meine Waffen; Doch meinen Leib sollst du von hier nach Sabul schaffen In deine Fürstengruft! und hier dein grünes Zelt Spann über mir! so nem ich Abschied von der Welt.

Nach Sabul kehr ich heim, wo ich ein König bin Wie Kawus, walten kann ich dort nach meinem Sinn. Hier sind ja Ritter gnug, die Marken zu verteidigen! Er soll nur alle wie den einen nicht beleidigen! Ich aber zieh nach Haus, die Waffen leg ich nieder In Frieden, und erheb im Leben sie nicht wieder Zu Kampf und Schlachten, Blutvergießen, Mord und Wut; Dem allem sag ich ab und hege Friedensmut.

Wenn in der Hand den Strauß du hältst, zu riechen, reuch nicht Daran! wirf hin den Strauß, zeuch aus, zeuch! und verzeuch nicht! Bist du vor deiner Tür, so geh nicht erst ins Schloß! Laß holen Schwert und Helm, und hol im Stall dein Ross! Sitz auf dein Ross! den Rachs laß rennen! flieg herbei Aus Sabul wie ein Sturm! erheb ein Feldgeschrei!

Ihr geht! ich bleibe hier; fragt nicht warum! was mir Begegne, fragt nur nicht! doch laßt den Rachs mir hier! Grüß alle Mannen dort, das ganze Volk und Land; Sewar, das alles geb ich nun in deine Hand. Der Mutter wag ich nicht zu sehn ins Angesicht, Und keinem Menschen dort; nach Sabul kann ich nicht.

So steht's mit mir, zu sehr Geliebte du! Ein unbezwingbar ragendes Gebirg Nimmt alle die in seinen Schatten auf, Die unserm Schutz sich willig anvertraun. Uns ist der Tod nichts Schreckliches. Gewiß, Die Stämme von Amer und Sabul fürchten Sich sehr vor ihm. Wir aber lieben ihn! Da wir ihn lieben, fliegt das Leben uns Gar schnell dahin.

Wol eine Meile Wegs ritt er auf Sabul zu, Dann sucht' er gegen Nacht in einer Herberg Ruh. Sein Zorn kühlt' in der Nacht; er harrte, bis Sewar, Sein Bruder, käme nach mit Sabulistans Schar. Sechstes Buch. Die Fürsten sahn ihm nach, verstöreter Geberde; Denn Rostem war der Hirt, sie alle seine Herde.