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Emma trug ihren Brief hinter in den Garten, wo sie ihn unter einen lockeren Stein der kleinen Treppe, die zum Bach führte, verbarg. Dort holte ihn Rudolf ab und legte einen von sich hin. Seine Briefe waren sehr kurz, worüber sie sich alle Tage beklagte. Eines Morgens, da Karl bereits vor Sonnenaufgang fortgegangen war, geriet sie plötzlich auf den Einfall, unverweilt Rudolf sehen zu wollen.

Im abgespannten, dem Mysticismus verfallenen Kaiser regte sich die Ritterlichkeit, als er hörte, daß eine Dame seiner harrt, Rudolf erhob sich und gab Befehl, Frau von Altenau hereinzugeleiten.

Hundert Schritte weiter blieb sie abermals stehen. Der blaue Schleier, der ihr von ihrem Herrenhute bis zu den Hüften herabwallte, übergoß ihr Gesicht mit bläulichem Licht. Es sah aus, wie in das Blau des Himmels getaucht. »Wohin gehen wir dennEr gab keine Antwort. Sie atmete heftig. Rudolf hielt Umschau und biß sich in den Schnurrbart.

Sie sah unbeweglich auf den Schlüssel, der noch immer in ihrer offenen Hand lag. "Nun, Ines, willst du nicht annehmen, was ich dir gegeben habe?" Sie schüttelte den Kopf. "Noch nicht, Rudolf, ich kann noch nicht, später später; dann wollen wir zusammen hineingehen." Und indem ihre schönen dunkeln Augen bittend zu ihm aufblickten, legte sie still den Schlüssel auf den Tisch.

Rudolf knirschte mit den Zähnen und keuchte, aber er erwachte nicht, so groß war sein Rausch, und so tief sein Schlaf. »Mir kommt's

Und vergib uns, als auch wir vergeben! Und fuehr uns nicht in Versuchung! Rudolf. Nicht fuehr' uns in Versuchung, grosser Gott! Und nun, mein Sohn, im Angesicht der Leiche, Vor diesem Toten, der ein Koenig war, Belehn ich dich mit Oestreichs weitem Erbe. Du steh in allem deinem Bruder bei!

»Ja, eines Tages begegnet man ihmwiederholte Rudolf, »ganz unerwartet, gerade wenn man alle Hoffnung verloren hat! Dann öffnet sich der Himmel, und es ist einem, als riefe eine Stimme: 'Hier ist das Glück! Und dem Menschen, den Sie da gefunden haben, dem müssen Sie aus innerm Drange heraus ihr Leben anvertrauen, ihm alles geben, alles opfern! Es werden keine Worte gewechselt.

Wer hiess Euch weichen dort von Eurem Platz? Ihr habt Euch einmal unnuetz schon gemacht! Dorthin! Nur fort! Nimmt sich denn niemand an? Rudolf von Habsburg. Hier ist mein Arm, erlauchte Koenigin! Stets war bei Habsburg der Gekraenkten Schirm. Ottokar. Und wer hat's Euch geheissen? Rudolf. Kennt ein Heissen, Wer kein Verbieten kennt? Ottokar. Ihr seid, vergesst's nicht, In meinem Land! Rudolf.

Das Andenken an Rudolf hatte sie in die Tiefen ihres Herzens begraben; darin ruhte es unberührter und stiller denn eine ägyptische Königsmumie in ihrer Kammer. Aus dieser großen eingesargten Liebe drang ein leiser, alles durchströmender Duft von Zärtlichkeit in das neue reine Dasein, das Emma führen wollte.

Sie seufzte. »Wir müssen irgendwo anders ein neues Leben beginnen ... weit weg von hier ...« »Ein toller Einfalllachte er. »UnmöglichSie kam immer wieder darauf zurück. Er tat so, als sei ihm das unverständlich, und begann von etwas anderm zu sprechen. Was Rudolf in der Tat nicht begriff, das war ihr ganzes aufgeregtes Wesen bei einer so einfachen Sache wie der Liebe.